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Großer Aufwand erforderlich

Landkreis Goslar investiert in sichere Deponien

Der Deponiestandort Morgenstern bei Liebenburg aus der Luftperspektive. Foto: Landkreis

Der Deponiestandort Morgenstern bei Liebenburg aus der Luftperspektive. Foto: Landkreis

Der Landkreis Goslar investiert derzeit hohe Summen, um seine Deponien zu sichern. Der größte Aufwand ist am Standort Morgenstern bei Liebenburg erforderlich, die Arbeiten am Gelände der Chemie-Altlast „Florentz“ verzögern sich um rund ein Jahr.

Von Oliver Stade Donnerstag, 09.02.2023, 06:00 Uhr

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Goslar. Die Sanierung der Chemie-Altlast auf der Deponie Morgenstern verzögert sich um ein Jahr, damit verschiebt sich eine abschließende Beurteilung über eine mögliche Gefährdung des Grundwassers bis 2025 oder sogar 2026. Das haben Vertreter der Kreiswirtschaftsbetriebe im Betriebsausschuss des Kreistags berichtet.

Nach wie vor werde das Betriebsgelände der Deponie im Bereich des früheren Chemiebetriebs „Florentz“ saniert, während die rund zehn Millionen Euro teure Oberflächenabdichtung der ehemaligen Deponie 2021 beendet wurde. Die Arbeiten am „Florentz“-Gelände hätten bereits 2022 beendet werden sollen, nun rechnet der Landkreis damit voraussichtlich im Sommer 2023. Das frühere Betriebsgelände soll später als Lagerplatz dienen. Derzeit werde die Fläche abgedichtet, damit keine Giftstoffe ins Grundwasser gelangen. Die Gesamtsanierung kostet den Angaben zufolge2,3 Millionen Euro.

Grundwasser wird an Messstellen untersucht

Schon jetzt wird das Grundwasser am Standort der Deponie Morgenstern über Messstellen untersucht. Die Kosten dafür liegen bei 300.000 Euro. Eine abschließende Gefahren-Bewertung steht aus, zumal zwei weitere Messstellen eingerichtet werden sollen, die 2024 Daten liefern. Die Baukosten werden mit 500.000 Euro angegeben. Geplant ist den Angaben zufolge auch, Schadstoffe zu ermitteln und die Fließgeschwindigkeit des Grundwassers zu untersuchen.

Nach der Sanierung des Standorts Morgenstern hat der Landkreis im November 2022 auch die frühere Hausmüll- und Bauschuttdeponie Bornhausen bei Seesen abgedichtet. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 12,3 Millionen Euro, einige Rechnungen stehen noch aus, teilt der Landkreis mit. Zu kleineren Restarbeiten gehört eine alternative Entwässerung des Regenrückhaltebeckens für 210.000 Euro. Die Arbeit soll in fünf Wochen beginnen. Auch das Deponiegelände Bornhausen soll technisch beobachtet werden, um Gefahren auszuschließen.

Weitere Investionen

Zudem gibt es weitere Deponie-Investitionen. 2022 hat der Landkreis auf der früheren Hausmülldeponie am Ottiliae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld eine Bodenannahmestelle eingerichtet. Das Material soll bis 2025 genutzt werden, um die Böschungen der Anlage zu sanieren. Die Kosten betragen 360.000 Euro.

Investiert wird auch auf der ehemaligen Hausmülldeponie Paradiesgrund bei Goslar. Voraussichtlich 2024 soll für 1,3 Millionen Euro eine Messstelle eingerichtet werden. Dazu sind Untersuchungen erforderlich, die in Kürze beginnen.

Kleinere Abrissarbeiten erfolgen derzeit auf dem Gelände der Deponiesickerwasseranlage Harlingerode, teilte die Verwaltung mit. Weil die Boden- und Bauschuttdeponie am Sülteberg bei Wolfshagen kaum noch Kapazitäten hat, soll bald entschieden werden, was mit ihr geschieht.

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