Kein „Blitz-Booster“ für Geimpfte mit dem Impfstoff von Johnson und Johnson

Eine Impfspritze mit dem Impfstoff Johnson und Johnson wird vorbereitet. (Archivbild). Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Die niedersächsische Landesregierung empfiehlt: Abstand von drei Monaten für nötigen Schutz unbedingt einhalten. Rund 400.000 Personen sind mit dem Vakzin geimpft. Die Impfkampagne im Land verliert derweil an Tempo.
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Hannover. Niedersachsens Landesregierung hat Johnson&Johnson-Geimpfte aufgefordert, beim Boostern unbedingt den medizinisch notwendigen Abstand zur Vorimpfung einzuhalten. Die Auffrischung erfolge drei Monate nach der zweiten Impfung, betonte der Leiter des Corona-Krisenstabs, Heiger Scholz.
Der Bund hatte die Kriterien für Personen, die mit dem Vakzin geimpft wurden, geändert. Für einen vollen Grundimpfschutz ist nun eine zweite Impfung notwendig, erst die dritte gilt als „Booster“. Das sei eine unangenehme Nachricht für alle, die sich auf einen schnellen Schutz durch den Impfstoff verlassen hätten, räumte Scholz ein.
„Drei Monate nach der Zweitimpfung kann wie in allen anderen Fällen auch die Drittimpfung geholt werden“, sagte er. Vorher habe der Booster keine Wirkung. Es gehe ja nicht nur darum, was man mit oder ohne Testung machen könne.
„Es geht auch darum: Bin ich eigentlich geschützt und schütze ich andere mit der Impfung“, so der Staatssekretär. Wenige Tage vor Ablauf der Frist sei eine Impfung möglich, 14 Tage vorher aber nicht. Dann seien noch nicht ausreichend Zellen entwickelt, die geboostert werden könnten, sagte Claudia Schröder vom Krisenstab.
Laut Sozialministerium sind in Niedersachsen rund 400.000 Personen mit „Johnson&Johnson“ geimpft, die meisten davon haben auch schon eine zweite Impfung bekommen. Die Quote der Auffrischungsimpfungen liegt bei 52 Prozent.
Die Zahl der Impfungen gegen das Coronavirus geht in Niedersachsen derzeit wieder zurück. In den ersten beiden Januarwochen seien etwas mehr als 900.000 Impfungen gezählt worden – deutlich weniger als in zwei Wochen im Dezember, sagte Schröder. „Wir brauchen im Moment nicht mehr Impfstellen, sondern mehr Impfwillige“, so Schröder weiter.
Von Michael Ahlers, Funke Mediengruppe