Katharina Selma Roes ist die neue Vikarin am Frankenberg

Vikarin Katharina Roes will Kirche im Alltag sichtbar machen und freut sich auf Begegnungen und Gespräche. Foto: Kempfer
Es gibt ein neues Gesicht in den Gemeinden Frankenberg, St. Peter und St. Johannes: Katharina Selma Roes ist seit November als Vikarin in Goslar im Einsatz und an der Seite von Pfarrer Ulrich Müller-Pontow in der Vorweihnachtszeit viel unterwegs.
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Goslar. In einem Begrüßungsgottesdienst wurde sie der Gemeinde vorgestellt und offiziell willkommen geheißen. Die gebürtige Uelzenerin wechselte von der Heide in den Harz, in dem sie sich die Wandernadel erlaufen will – wenn die Freizeit es ermöglicht und es draußen wieder schön wird. Gerade bei gruseligem November-Grau kann sie sich auch mal in Serien verlieren. Hobbys? „Häkeln und stricken“, sagt sie halb entschuldigend, dass da nichts Spektakuläres kommt, und erläutert: „Das ordnet die Gedanken.“ Die „Pastorin in Ausbildung“, die in Goslar ihre erste Stelle nach dem Studium antritt, hat sich selbst im Gemeindebrief vorgestellt: „Der Kontakt mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Kulturen, die ihren Glauben ganz unterschiedlich leben, hat mich dazu bewogen, Pastorin zu werden“, schreibt sie.
Ausflug nach Finnland
Nach einem Jahr Freiwilligendienst bei der Deutschen Seemannsmission in Finnland (Hafenstadt Pori) von 2015 bis 2016 studierte sie evangelische Theologie in Kiel, Rom und Göttingen. An das siebenjährige Studium schließt sich ein gut zweijähriges Vikariat an, gefolgt von einem dreijährigen Probedienst.
Wie ist es um den Nachwuchs der Pfarrerinnen und Pfarrer bestellt? In ihrem Predigerseminar in Loccum hatte sie gerade mal acht Mitstreiter. „Die Landeskirche bemüht sich um uns“, sagt sie, auch der Wechsel von der Landeskirche Hannover nach Braunschweig sei „kein Problem“ gewesen.

In der Frankenberger Kirche wird die neue Vikarin offiziell willkommen geheißen. Foto: Privat
Katharina Roes taucht voll und ganz in ihre neuen Aufgaben ein, guckt sich alles genau an und findet die Arbeit „super vielfältig“. Wie geht Gemeinde? Welche Ideen gibt es? Wie werden sie umgesetzt? Kann man es auch anders machen? Dinge, die es zu hinterfragen gilt. Und dann sind da all die Menschen, auf die die Pastorin in Ausbildung trifft und auf die sie sich freut. Ganz bewusst hat sie sich dafür entschieden, nicht nur im Gottesdienst den Talar, sondern sonst die Kollarbluse (mit Stehkragen) als Dienstbekleidung zu tragen, „um Kirche im Alltag wieder sichtbar zu machen“, sagt sie, ein Statement als Seelsorgerin. Das soll dem Gegenüber signalisieren: „Du kannst mich ansprechen“.
Mitreißende Gospel
Auf das besondere Modell des Konfirmanden-Ferien-Seminars (KFS) in Goslar ist sie gespannt, zudem offen für neue Formen und Formate, etwa die Vorabendgottesdienste. Vom ersten Gospelgottesdienst war sie gleich begeistert und dachte sich: „Was für eine schöne Gemeinde!“
Gelebte Ökumene ist für die 28-Jährige ein wichtiges Thema („Zusammenarbeit stärkt uns“), das sie im „Theologischen Studienjahr Jerusalem“ vertiefte – corona-bedingt nicht in Jerusalem, sondern in Rom, dafür aber mit Privataudienz beim Papst. „Den Petersdom ganz ohne Touristen zu erleben, das war sehr bewegend und besonders“, erinnert sie sich. Dass der „interreligiöse Dialog“ ein Schwerpunkt war, führt sie in Goslar gleich zu kompetenten Gesprächspartnern – erst jüngst wurde Prof. Dr. Johannes Lähnemann, dessen Frau Sabine den Kirchenvorstand am Frankenberg leitet, für einen Vortrag zum Thema ausgezeichnet.