Die Grünen halten Naturschutz nicht für Luxus, sondern Pflicht

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne/r.) diskutiert mit der Grünen-Bundestagsabgeordneten Karoline Otte sowie dem Goslarer Dr. Friedhart Knolle (l.) vom Bund sowie Wolfgang Rackow vom Nabu in Osterode. Foto: Büro Otte
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete hält Naturschutz nicht für Luxus, sondern für eine „Grundlage für unser Leben“. Mit Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sprach sie über Umweltschutz, auch ein Goslarer war dabei.
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Osterode. Nach Ansicht der Grünen-Bundestagsabgeordneten Karoline Otte aus Northeim zählt die „Umwelt- und Klimakrise zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit“. Die Grünen würden sich mit „voller Kraft für den Schutz unserer Lebensgrundlagen“ einsetzen.
Das hatte sie in einer Mitteilung für eine kleine Diskussionsrunde mit Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer angekündigt.
Kein Luxus
Nach dem Termin in der Stadthalle Osterode, zu dem auch der Goslarer Dr. Friedhart Knolle vom Umweltschutzverein BUND Westharz und Wolfgang Rackow vom Nabu Osterode eingeladen waren, sagt Otte: „Naturschutz darf nicht als Luxus gesehen werden, er ist die Grundlage für unser Leben.“
Besonders im Harz gelte es, den Tourismus als „Wirtschafts- und Arbeitsplatzmotor“ mit dem Naturschutz zu verbinden, erklärt die Abgeordnete, die abermals für einen Sitz im Bundestag kandidiert. Otte sagt: „Keinen Naturschutz können wir uns nicht leisten.“ Auch Minister Meyer habe verdeutlicht, dass Naturschutz nicht nur die Lebensgrundlagen bewahre, sondern außerdem der kostengünstigste und effektivste Weg sei, Ökosysteme zu schützen.
Die Grünen wollen, kündigt Otte an, „in der kommenden Bundesregierung“ den Naturschutz mit „Fragen von langfristiger Bezahlbarkeit“ verknüpfen. Das Fachgespräch in Osterode habe eine Gelegenheit geboten, „um konkrete Schritte für den Naturschutz zu diskutieren“.
Einschnitte in die Umwelt
Es gab aber nicht nur Einvernehmen. So habe Minister Meyer eine überwiegend positive Umweltbilanz zur Politik der Ampel gezogen und auf das finanziell gut geförderte Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ hingewiesen. Knolle und Rackow hätten entgegnet, dies sei lediglich ein Ausgleich für Einschnitte in Natur und Umwelt, etwa durch den Windkraftausbau.
Knolle betont auf Nachfrage zudem, es gebe „kein Ressourcenschutzgesetz, das uns im Harz bei den zunehmenden Natureingriffen durch Steinbrüche helfen könnte“. Er habe zudem bemängelt, dass keine wesentliche Pestizidreduktion zu erkennen sei, obwohl die Ampel vereinbart habe, Glyphosat Ende 2023 vom Markt zu nehmen. Auch eine „ökologische Waldwende“ sei nicht in Sicht.
Ihm und anderen Umweltschützern sei aber auch bewusst, dass sich durch den Überfall Russlands auf die Ukraine Prioritäten verschoben hätten, „und dass die FDP und in Teilen auch die SPD beim Thema Umwelt die Dauerbremser waren“.