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Belüftungsprojekt

Kampf gegen Goslarer Entengrütze zeigt Erfolge

Mit Unterwasserbelüftung kämpft die Stadt gegen Entengrütze im Kahnteich.  Foto: Epping

Mit Unterwasserbelüftung kämpft die Stadt gegen Entengrütze im Kahnteich. Foto: Epping

Schon seit Jahren versucht die Stadt, die Entengrütze auf dem Kahnteich und auf den Judenteichen zu bekämpfen. Nun hat sie anscheinend endlich ein funktionierendes Mittel gefunden.

Von Hendrik Roß Freitag, 02.06.2023, 07:00 Uhr

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Goslar. Wie kleine Tretboote sehen die Plastikteile aus, die in den Teichen der Wallanlagen schwimmen. Doch die Blasen, die rundherum aufsteigen, verraten ihren Zweck. Es handelt sich um Belüftungsanlagen, die das Teichwasser mit Sauerstoff versorgen sollen.

Installation im November

Im November wurden die ersten beiden Belüfter in den Judenteichen installiert. Zwei weitere Anlagen folgten im April. „Der Versuch war erfolgreich“, sagte Dirk Sielaff, Chef der Unteren Wasserbehörde, im Bauausschuss. Und tatsächlich: Die faulig riechende Entengrütze – eigentlich heißt sie Wasserlinse – trat eigentlich immer großflächig in den Teichen auf, sobald es etwas wärmer wurde. Doch die Judenteiche sind dieses Jahr bisher so gut wie gar nicht von dem grünen Teppich bedeckt.

Nun hat auch der Kahnteich Belüfter erhalten. Zudem werden in den Gewässern in den Wallanlagen Sauerstoffgehalt, Temperatur und Nitratgehalt gemessen. Finanziert wird das Belüftungsprojekt zu90 Prozent aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“, das das Land Niedersachsen im Zuge der Corona-Pandemie ins Leben gerufen hat und aus dem 1,09 Millionen Euro nach Goslar fließen. Nach aktuellen Zahlen, die Sielaff im Ausschuss präsentierte, stecken rund 203.000 Euro in dem Gewässerprojekt. Etwa 20.000 Euro zahlt die Stadt aus der eigenen Kasse.

In der Vergangenheit hat die Verwaltung schon zahlreiche Versuche unternommen, der Wasserlinse Herr zu werden. Boote kamen zum Einsatz, genau wie Schwimmbarrieren oder Absaug-Amphibienfahrzeuge, die die Teiche entschlammt haben. Die Stadt hat außerdem einen Wasserzulauf aus der Abzucht gebaut.

Sie kommt zurück

Dennoch kam die Entengrütze immer wieder. Das sei jedoch „in nahezu allen stehenden Gewässern“ der Fall. Eine „völlige Beseitigung“ der ungeliebten Pflanze sei „nicht möglich“, hatte die Verwaltung betont.

Die SPD fragte sogar nach, ob eine Wasserfontäne hilfreich sein könnte, um den Grützen-Teppich zu beseitigen. Es habe schon einmal eine Fontäne gegeben, die wegen Lärmbelästigung der Anwohnerinnen und Anwohner außer Betrieb genommen wurde, antwortete die Verwaltung. Durch eine Fontäne würde auch nur ein kleiner Teil des Oberflächen-Wassers beeinflusst. Mit der Unterwasserbelüftung scheint jetzt aber eine Methode gefunden worden zu sein, die tatsächlich Erfolg hat.

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