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Anlaufstelle für junge Leute

Jugendtreff in Hornburg startet wieder durch

Um den Hornburger Kinder- und Jugendtreff kümmern sich Teresa Seidel, Marion Westermann und Lisa Becker (hintere Reihe v. li.). Jugendliche können hier zum Beispiel Kickern, kochen oder das Gespräch mit den Sozialpädagogen suchen. Foto: Jambrek

Um den Hornburger Kinder- und Jugendtreff kümmern sich Teresa Seidel, Marion Westermann und Lisa Becker (hintere Reihe v. li.). Jugendliche können hier zum Beispiel Kickern, kochen oder das Gespräch mit den Sozialpädagogen suchen. Foto: Jambrek

Nach dem Ende der Coronapandemie startet der Hornburger Kinder- und Jugendtreff wieder so richtig durch. Beim Jugendamt setzt man auf die präventive Wirkung dieses verlässlichen Angebots für Kinder und Heranwachsende. 

Von Samuel Jambrek Dienstag, 28.02.2023, 11:00 Uhr

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Hornburg. Noch nicht jeder kennt ihn: Gemeint ist der Hornburger Kinder- und Jugendtreff. Dieser allerdings vom Verein Jugendhilfe Wolfenbüttel im Auftrag des Landkreises am Montelabbateplatz schon seit 2013 angeboten. Wie Sozialpädagogin Lisa Becker als zentrale Ansprechpartnerin des Angebots sagte, geht die Arbeit des Treffs nach einer langen Phase der Coronapandemie nun wieder so richtig los. Während der Pandemie konnten aufgrund des kleinen Raums von nur 50 Quadratmetern nur fünf Kinder betreut werden. Inzwischen können es gerne rund dreimal so viele sein. Das gelte erst recht bei gutem Wetter, wenn auch stärker draußen gespielt werden könne. Die Kids sind nun wieder ohne Anmeldung dienstags, donnerstags und freitags von 15.30 bis 19 Uhr willkommen.

Beratung bei Problemen

Mit ihrem kleinen Team ist Lisa Becker jede Woche wieder für Kinder und Jugendliche da. Die 33-Jährige schaut, welche Probleme gerade anliegen und versucht gute Ratschläge in allen Lebenslagen zu geben. Unterstützt wird sie von der 31-jährigen Teresa Seidel, die Erzieherin und aktuell Soziale Arbeit studiert. Im Fokus stünden in der Pubertät beispielsweise Fragen der Jugendlichen rund um das Thema Liebe oder aber auch familiäre oder schulische Probleme.

Der 16-jährige Finn hat jedenfalls Gefallen am Angebot gefunden und kommt gerne her. „Ich mag es mit Ball zu spielen oder zu kochen“, sagt er. Außerdem könne er sich hier auch über Probleme unterhalten. So ist er sich noch nicht sicher, ob er den Schulabschluss schaffe und demnächst eine Arbeitsstelle finde. Der zwei Jahre ältere Keanu hat dagegen den Hauptschulabschluss bereits in der Tasche und besucht eine Berufsschule. Er hofft, in Zukunft eine Stelle im Einzelhandel zu finden. Allesamt wichtige Weggabelungen im Leben, bei denen die Unterstützung der Sozialpädagogen von großer Bedeutung ist.

Für die zehnjährige Samira steht der Spaß beim Besuch des Treffs im Vordergrund. Sie nutze das Angebot bereits seit der Grundschule. Unter den Besuchern sind sowohl Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien als auch aus finanziell besser gestellten Haushalten sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund. Marion Westermann als Geschäftsführerin der Jugendhilfe Wolfenbüttel und Bereichsleiterin der flexiblen Hilfen betont, dass es beim Hornburger Projekt vor allem um die Stärkung des Sozialverhaltens und der Konfliktfähigkeit der Kinder und Jugendlichen gehe.

Präventive Aufgaben

Die Aufgaben und den Nutzen des Hornburger Treffs bringt Roger Röttger als Abteilungsleiter des Jugendamts folgendermaßen auf den Punkt: „Das Jugendamt des Landkreises Wolfenbüttel setzt auf die Wirksamkeit präventiver Angebote. Für das Jugendamt ist es sehr wichtig, dass die Familien, Kinder und Jugendlichen früh erreicht werden können. Zielsetzung ist die Verbesserung des Lebensumfeldes für Familien und die Steigerung der Chancen von Kindern und Jugendlichen auf einen Einstieg in eine erfolgreiche Biografie“.

Bürgermeister Andreas Memmert sagt, dass er das Angebot erfolgreich beim Landkreis angeregt hatte, wie etwa auch den „Treff“ in der Schladener Werla-Schule. „Als Politiker bin ich nie zufrieden, sondern prüfe permanent, wie sich die soziale Arbeit ausbauen lässt“, sagt Memmert. Anlass für die Installierung des Hornburger Kinder- und Jugendtreff waren laut Becker feiernde Jugendliche, von denen sich andere gestört gefühlt hätten. Die Gemeinde Schladen-Werla und der Landkreis Wolfenbüttel hätten begriffen, dass es einen Ort für die Jugendlichen brauche, wo sie Spaß haben könnten und zugleich unterstützt werden. Für die Finanzierung des Kinder- und Jugendtreffs Hornburg kommt der Landkreis Wolfenbüttel auf. Röttger ist davon überzeugt, dass sich die Kosten von rund 42.600 Euro jährlich auszahlen. Mit solchen Maßnahmen könnte langfristig sogar Geld eingespart werden, indem es beispielsweise seltener zur Inobhutnahme und zur Unterbringung im Kinderheim komme.

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