Jubel! Jubel! Trotz allem eine tolle Galopprennwoche
Miguel Lopez (r.) ist bester Jockey des Meetings 2023, wird dafür mit dem Jockey-Cup der Goslarschen Zeitung ausgezeichnet und muss ein Bad im See nehmen, in den sonst nur die Pferde beim Seejagdrennen dürfen. Aus Freude und zur moralischen Unterstützung springen aber Trainer Jörg Hartmann (im Bikini) und Michael Spät aus der Riege der Pferdebesitzer gleich mit hinein. Fotos: Epping/ Fricke (1)/Schlegel (1)
Sonntag war der letzte Renntag, die 143. Harzburger Galopprennwoche ist Geschichte. Trotz mittelmäßigem Wetter präsentiert der Rennverein ein vorzeigbares Ergebnis. 40.000 Besucher kamen und erbrachten einen Wettumsatz von 1,32 Millionen Euro.
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Das war’s. Die 143. Harzburger Galopprennwoche ist Geschichte – mit gutem Ausgang. Am Ende stehen knapp 40.000 Besucher in der Bilanz, die einen Wettumsatz von 1,32 Millionen Euro machten. Etwas weniger als im Jahr zuvor (1,396 Millionen), aber immer noch ein vorzeigbares Ergebnis angesichts der Tatsache, dass das Wetter in diesem Jahr nicht immer Spaß gemacht hat. Aber besonders schön: Bei den knapp 50 Rennen gab es keinerlei Unfälle, alle Pferde und alle Reiterinnen und Reiter kamen gesund und munter ins Ziel. Zum besten Reiter des Meetings wurde Miguel Lopez mit dem Jockey-Cup der Goslarschen Zeitung ausgezeichnet.
Am Samstag steht auch ein Pony-Rennen auf dem Programm.
Der Samstag war ein ganz doofer Tag. Er war lang – erster Start war bereits am späten Vormittag gegen 11 Uhr, aber das lag an den nach Frankreich übertragenen PMU-Rennen. Aber der Tag war auch noch extrem regnerisch. Zeitweise bildeten sich Seen auf der Anlage, Stöckelschuhe blieben im Schlamm stecken, das Geläuf wurde irgendwann auch weich und rutschig. Aber auch an diesem Tag wurden alle Rennen ohne Zwischenfälle abgearbeitet.
Spaß muss auch bei der Siegerehrung mal sein, besonders, wenn das „Männerkarussell“ ein Rennen übernimmt. Dann wird die siegreiche Reiterin – in diesem Fall Margaux Collomb – auch schon einmal von kräftigen Herren über die Anlage getragen.
Stolzes Ergebnis trotz des Wetters
Schnell war klar: Umsatztechnisch würde dieser vierte Renntag nicht unbedingt ein solcher Knaller werden, wie sein Pendant im Vorjahr, wo mehr als eine halbe Million Euro in der Abschlussrechnung standen. Aber mit 420.792 konnte der Rennverein letzten Endes doch mehr als zufrieden sein. 6000 Zuschauer – das war nicht der Knaller, „so ein Wetter kostet natürlich Besucher“, sagte Rennvereinspräsident Stephan Ahrens. Aber angesichts des Wetters war es jedoch ein stolzes Ergebnis. Zumal am Abend beim erfolgreichen und gut besuchten Open-Air (siehe Seite 25) noch einmal Tausende auf der Bahn waren. Sportlich (siehe Bericht auf der nächsten Seite) wurde auch einiges geboten.
Am Samstag gleicht die Anlage zeitweise den Sümpfen Floridas..
DSDS-Sternchen zu Besuch
Regnerisch startete auch der Sonntag, es klarte dann aber auf, sodass am Nachmittag sogar die pralle Sonne schien. Mit der Sonne ist auch die ehemalige DSDS-Kanidatin Monika Gajek auf der Rennbahn erschienen. Sie wurde in der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ in diesem Jahr Zweite. Bei ihr konnten sich die Fans Autogrammkarten holen, sowie das ein oder andere Selfie mit der Sängerin machen. Die Salzgitteranerin war zum ersten Mal auf der Bad Harzburger Galopprennwoche. Lange bleiben konnte sie jedoch nicht: Nach ihrem Termin auf der Rennbahn ging es für sie sofort weiter in den Italienurlaub.
DSDS-Kandidatin Monika Gajek.
Mit der Schnellzeichnerin Nadja Naumann hatte sich der Harzburger Rennverein in diesem Jahr zudem etwas Besonderes einfallen lassen. Die Künstlerin hielt den Zieleinlauf der Pferde in jedem Rennen auf Papier fest. Dabei war sie so schnell, dass die siegreichen Jockeys das Bild bereits zur Siegerehrung in den Händen halten konnten. Seit drei Jahren skizziert Naumann bereits Pferderennen – meistens auf der Galopprenbahn in Dresden. „Ich sage bewusst skizzieren. Zeichnen hat etwas mit Zeit zu tun und die habe ich nicht“, sagt sie. Feind Nummer eins von Papier sei dabei der Regen – und davon hatte es am Samstag genug gegeben.
Lopez gewinnt Jockey-Cup der Goslarschen Zeitung
Nass sollte es am Sonntagabend auch für Miguel Lopez werden. Der 39-Jährige war bester Reiter des gesamten Meetings, gewann den Jockey-Cup der Goslarschen Zeitung und bekam neben einer Sektdusche auch das obligatorische Bad im See auf der Rennbahn. Mit 70 Punkten setzte er sich gegen Eduardo Pedroza durch. Dieser blieb mit 38 Punkten weit hinter seinem Konkurrenten zurück.
Auch sonst hatte der Sonntag einiges zu bieten – abseits der sportlichen Bahnen. Da war beispielsweise das Maskottchen-Rennen, Jahr für Jahr organisiert von Jan-Henrik Dommnich, der neun Maskottchen – also lebensgroße Plüschfiguren mit menschlicher Füllung – zum Wettlauf hatte überreden können und selbst auch in einem Eintracht-Branschweig-Löwen-Kostüm an den Start ging. Er musste sich aber mit dem zweiten Platz begnügen, Sieger wurde der Burgberg-Eisbär mit Jannik Ahrens „an Bord“.
Beim Maskottchenrennen siegt der Eisbär (l.) vor dem Braunschweiger Löwen II (2.v.r.).
Sportlich konnte (und wollte) der Sonntag mit dem Super-Samstag nicht mithalten. Dennoch erzockten 9200 Besucher einen Umsatz von 246.964 Euro, 15 Prozent mehr als am letzten Sonntag der Rennwoche 2022. Optisches Highlight war das Seejagdrennen (siehe Bericht auf der nächsten Seite), traditionell der spritzige Abschluss jeder Rennwoche. Es gewann – wieder nicht Abo-Sieger Wutzelmann, sondern Evander unter Hakim Tabet, ein Pferd aus dem Besitz von Stephan Ahrens. Für den wurde somit das letzte Rennen des Meetings zum finalen Baustein einer „tollen Galopprennwoche unter den gegebenen Umständen“.