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Die Nachfrage ist enorm gestiegen

In Bad Harzburg werden mehr Corona-Tests angeboten

Corona Teststation Susanne Pfau

Corona Teststation Susanne Pfau

In Bad Harzburg werden die Coronatestkapazitäten knapp. Nun soll es neue Angebote geben. Die GZ hat aufgelistet, welche das sind.

Von Holger Schlegel Mittwoch, 08.12.2021, 19:30 Uhr

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Bad Harzburg. Mit einem Schlag, mitunter sogar von jetzt auf gleich, sind plötzlich Corona-Tests wieder für viele Bereiche des Lebens erforderlich. Und es stellt sich – mehr noch als Anfang des Jahres – die Frage: Reichen die Testkapazitäten in Bad Harzburg aus? Die vorhandenen Anbieter sind gut ausgelastet, einige Anlaufstellen sind aber auch weggefallen. Die des DRK beispielsweise ist mangels Personal raus, manche Apotheken ebenfalls, die Arztpraxen sind mit Impfen beschäftigt. Es ist momentan also wieder Druck auf dem Kessel. Und nicht nur die Stadtverwaltung würde ihn gerne rausnehmen. Nun werden neue Angebote geschaffen.

Nur noch geimpft, genesen oder getestet zur Arbeit, nur noch mit Test zum Friseur, zur Kosmetikerin, ins Restaurant, zu Kulturveranstaltungen: Corona-Tests sind aktuell in vielen Lebenslagen nötig, selbst für Geimpfte oder Genesene nach der 2G-Plus-Regel. Gerade als die vor einigen Tagen „auf den Markt“ kam, sei der Bedarf an Tests sehr gestiegen, sagt Dr. Riem Hussein. Ihrer Familie gehört die Apotheke im Kurzentrum, sie sind so etwas wie die Pioniere auf dem Test-Markt. Denn dort werden Corona-Tests schon seit dem Frühjahr angeboten. Bei 2G-Plus bildeten sich nun dort am Kurzentrum mitunter lange Schlangen, aber das, so Hussein, sei nur eine Momentaufnahme gewesen. Denn als die „Booster-Lösung“ Ende vergangener Woche griff, also dreifach Geimpfte keinen Test mehr benötigten, normalisierte sich alles wieder ein wenig. Dennoch: 50 bis 100 Tests pro Tag werden in der Apotheke abgenommen, in erster Linie kämen am Morgen Berufstätige, die die Tests für die Arbeit brauchen, viele kommen aber auch wegen eines Friseurbesuchs. Maik Herrmann, der das große Testzentrum am Großparkplatz betreibt, hatte neulich an Spitzentagen sogar mehr als 500 Testungen, mittlerweile normalisiert sich die Lage aber auch dort. Gut zu tun habe das Team immer noch.

Die Teststellen arbeiten also momentan nicht am Limit, haben aber gut zu tun, und Termine sind nicht immer einfach, schon gar nicht spontan zu bekommen. Und niemand weiß, was noch kommt und welche Regelungen wie lange gelten. Die Stadtverwaltung jedenfalls sieht Handlungsbedarf, Erster Stadtrat Andreas Simon erklärt, man müsse den Druck vom Kessel nehmen.

Allerdings ist die Stadt nicht zuständig, vermittelt aber den Kontakt zum Landkreis beziehungsweise zum Gesundheitsamt, wo unter anderem Hygienekonzepte und der Nachweis über die fachliche Qualifikation eingereicht werden müssen. Die offiziellen Testanbieter müssen zudem auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung zwecks Abrechnung registriert sein und sich ins System der Corona-Warn-App einbinden. Viel Arbeit und auch ein gewisses unternehmerisches Risiko. Denn ehe es losgeht, muss auch das Test-Equipment gekauft werden. Und niemand kann garantieren, ob es komplett abgesetzt wird.

Dennoch: Es liegen mehrere Anfragen vor, bestätigt Landkreis-Pressesprecher Maximilian Strache. Drei davon seien konkret. Eine wurde bereits abgearbeitet, die Adlerapotheke in der Herzog-Wilhelm-Straße bietet seit einigen Tagen Tests an und auch dort sieht man bereits die Schlangen vor der Tür.

Zwei weitere  Anbieter haben die sogenannte offizielle Beauftragung durch das Gesundheitsamt in diesen Tage erst bekommen. Sie ist die Voraussetzung nicht nur für das Betreiben einer Teststelle, sondern auch für die Abrechnung über die Kassenärztliche Vereinigung: Die Heilpraktikerin und Kosmetikerin Susanne Pfau hat in ihrem Kosmetikstudio am Butterberg eine Teststation eingerichtet, pro Woche sollen dort ab sofort bis zu 120 Tests möglich sein. Sie hatte dies bisher schon für ihre Kunden angeboten und will es künftig auf die breiteren Öffentlichkeit ausweiten. Grund sei der große Bedarf an solchen Testungen, sagt sie, viele hätten Probleme, spontan einen Test zu bekommen.

Ebenfalls an den Start geht das Hotel Radau an der ehemaligen Tennishalle. Dort werden sogar bis zu 400 Tests am Tag möglich sein und zwar täglich von 8 bis 20 Uhr, auch das ab sofort. Für Geschäftsführer Frank Kraft ist dies in erster Linie auch eine Form der Arbeitsplatzsicherung, denn das eigentliche Hotel sei angesichts der Corona-Lage gar nicht geöffnet. Als Testraum steht der eigentlich als Hotelrestaurant vorgesehene Bereich, die ehemalige Kegelbahn des Tennisparks, zur Verfügung.

Und was sagen die etablierten „Tester“ zu den neuen Mitbewerbern? Maik Herrmann hat dazu eine ganz klare Meinung. „Konkurrenzdenken ist in der momentanen Situation nicht angesagt“.

 

 

Großparkplatz Nordhäuser Str. 12a, im Pkw oder zu Fuß: Mo.-So. 9-18 Uhr, Termin: www.coronatest-harz.de.

Apotheke im Kurzentrum Herzog-Wilhelm-Str. 86, ohne Termin: Mo.-Fr. 8-9 Uhr; mit Termin: Mo., Di., Do. Fr. nachmittags und samstags; 24. und 31. Dezember 8-12 Uhr ohne Termin; Tel. (05322) 2272.

Adler-Apotheke Herzog-Wilhelm-Straße 57; ohne Termin Mo.-Fr. 9-17 Uhr, Sa. 9-14 Uhr.

Teststation Susanne Pfau Am Butterberg 10; Mo. 9.30-12.30 Uhr, Di.-Fr. 8- 9 Uhr und 13-14 Uhr; Sa. 10-14 Uhr. Sonntag und Feiertage 10-13 Uhr. Nur nach Voranmeldung unter der Telefonnummer (05322) 55 67 525. Weitere Termine nach individueller Vereinbarung.

Hotel Radau,  Tennisweg 62, täglich von 8-20 Uhr, ohne oder mit Anmeldung unter www.coronatest-harzburg.de

 

 

 

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Bislang wurde unter anderem auf dem Großparkplatz getestet, nun kommen auch andere Anbieter auf den Markt, zum Beispiel Susanne Pfau (links) am Butterberg, wo wöchentlich 120 Tests abgenommen werden können. Fotos: Schlegel

Bislang wurde unter anderem auf dem Großparkplatz getestet, nun kommen auch andere Anbieter auf den Markt, zum Beispiel Susanne Pfau (links) am Butterberg, wo wöchentlich 120 Tests abgenommen werden können. Fotos: Schlegel

Vor einigen Tagen, als plötzlich immer mehr Tests gefordert waren, kommen die Testanbieter an ihre Grenzen: Es bilden sich lange Schlangen vor dem Zentrum von Maik Herrmann (oben) und auch vor der Kurzentrum-Apotheke.  Fotos: Potthast

Vor einigen Tagen, als plötzlich immer mehr Tests gefordert waren, kommen die Testanbieter an ihre Grenzen: Es bilden sich lange Schlangen vor dem Zentrum von Maik Herrmann (oben) und auch vor der Kurzentrum-Apotheke. Fotos: Potthast

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