In 100 Jahren dann mit großer Leinwand

Die Wolfshäger Hexenbrut hat auf dem rappelvollen Marktplatz ihren großen Auftritt. Fotos: Sowa
Es ist vollbracht, das erste Partywochenende seit Beginn gemeistert: Teufel und Hexen haben der Stadt erst einmal wieder den Rücken gekehrt, der Maibaum ist auf dem Marktplatz aufgestellt und die Maienkönigin hat den Frühling eingeläutet.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Goslar. GMG-Veranstaltungsleiter Jan Simon zeigte sich mehr als zufrieden, aber auch etwas geschafft. Alleine am Walpurgistag begann seine Schicht um 9 Uhr und endete am Samstag um 2 Uhr. Am nächsten Tag stand für ihn am Mittag dann das Aufstellen des Maibaums auf der Agenda. Hier wurde die GMG von den starken Männern des THW Clausthal und den Footballern des MTV Goslar unterstützt. Anschließend folgte ein bunter Familiennachmittag mit Livemusik, Puppentheater und einer Hüpfburg.
Als in der Walpurgisnacht die letzten Hexen und Teufel wieder nach Hause flogen, glich der Marktplatz einem kleinen Müll- und Scherbenhaufen. „Am Morgen war davon allerdings nichts mehr zu sehen, wir bedanken uns bei der Firma Eurawasser für das Säubern unserer guten Stube“, so Simon.
Sehr gut angenommen wurden auch die illuminierten Wallanlagen, die 2023 wieder mit eingebunden werden sollen, vielleicht mit zusätzlichen Frühlingselementen. Für GMG-Chefin Marina Vetter war es besonders schön, das die Tradition des Maibaumaufstellens nach vielen Jahren wieder auf dem Marktplatz eingeführt wurde, auch dieser Brauch soll in den nächsten Jahren weiter etabliert werden.
Einer der Glanzpunkte war der Auftritt der Wolfshäger Hexenbrut mit Oberhexe Antje: „Wir waren an diesem Tag das Jubiläumsgeschenk für die Stadt, es war total schön, nach drei Jahren mal wieder einen richtig großen Auftritt zu haben, wir wurden so herzlich aufgenommen, eigentlich ist es auch ein Geschenk für uns.“ 2023 wollen die Teufelsweiber wieder ihre eigene Walpurgis-Veranstaltung, die in diesem Jahr wegen der Pandemie ausgefallen war, in Wolfshagen feiern. Etwas schade fand die Oberhexe, dass nicht jeder auf dem Marktplatz die Hexenbrut gut sehen konnte (die GZ berichtete). Da macht Not erfinderisch. Während viele Kinder auf den Schultern ihrer Väter Platz fanden, hatte Marina Vetter Glück. Besucher vor ihr hatten so viele Handys in die Luft gestreckt, dass sie ohne Probleme das Treiben auf den Displays beobachten konnte. Oberhexe Antje schlug fürs nächste Mal eine große Leinwand vor. „Ich werde mich darum kümmern, dass beim 1200. Stadtjubiläum alle etwas sehen können“, scherzte Vetter.
Bleibt die Frage, ob im nächsten Jahr die Hahnenkleer Walpurgis-Veranstaltung wieder mehr in den Fokus gerückt werden sollte? „Das war in diesem Jahr eine Ausnahme-Situation im Rahmen des Stadtjubiläums und wir denken, dass Hahnenklee und Goslar generell verschiedene Schwerpunkte haben“, sagt Vetter. Man sei im ständigen Austausch mit der Hahnenklee Tourismus Gesellschaft, auch über 2023. „Wir werden uns natürlich ergänzen. Hahnenklee bleibt Hauptbrauchtumsort“, sagt Vetter.

Am Sonntag wird der Maibaum auf dem Marktplatz aufgestellt.

Die illuminierten Wallanlagen sind für viele Besucher eine Bereicherung der Walpurgis-Nacht – und eine Entschleunigung.

Auf dem Weg ins Rathaus? Hexen und Politik haben heute beide ihr Daseinsrecht auf dem Goslarer Marktplatz. Der Rat tagt im historischen Gebäude, die Goslarer feiern sich vor der Tür schon einmal warm für den späten Abend. Archivfoto: Sowa

Eine Maifee verzaubert das Publikum.