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Contra-Seite blieb fern

Goslar: So lief die Pfalzquartier-Diskussionsrunde im „Tim's“

Alexander Scharf, Niklas Prause und Filip Sandte (stehend, v. l.) sprechen im „Tim’s“ über das Thema Stadthalle.  Foto: Roß

Alexander Scharf, Niklas Prause und Filip Sandte (stehend, v. l.) sprechen im „Tim’s“ über das Thema Stadthalle. Foto: Roß

Alexander Scharfs Vorhaben, mit einer Diskussionsrunde im „Tim's“ eine (jüngere) Zielgruppe anzulocken, die bisher mit den Debatten um Stadthalle und Bürgerentscheid noch nicht allzu intensiv in Kontakt gekommen sind, ging am Freitagabend nicht komplett auf.

Von Hendrik Roß Montag, 25.03.2024, 05:58 Uhr

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Goslar. „Jünger wird es nicht.“ Mit dieser Einschätzung eröffnete Gastronom Alexander Scharf die Diskussionsrunde zum Pfalzquartier, zu der er am Freitagabend bei Freibier ins „Tim’s“ geladen hatte. Das Vorhaben, damit eine (jüngere) Zielgruppe anzulocken, die bisher mit den Debatten um Stadthalle und Bürgerentscheid noch nicht allzu intensiv in Kontakt gekommen sind, ging also nicht komplett auf.

Denn es waren vor allem die Befürworter Stadthallenbaus an der Pfalz, inklusive finanzieller Beteiligung der Stadt. Die Gegner, die Initiatoren und Unterstützer des Bürgerbegehrens gegen diese Beteiligung, seien trotz Einladung nicht erschienen, erklärte Scharf. Und so waren die bekannten Trommler für das Projekt, die den Ton im „Tim’s“ angaben, wie Gastgeber Scharf, Ex-Landrat Thomas Brych für den Förderverein „proKaiserPfalzQuartier“ oder Filip Sandte, 18-jähriger Kultur-Bufdi bei der Stadt Goslar und so etwas wie die Stimme der Jugend im Wahlkampf vor dem Stadthallen-Entscheid, der am 7. April über die Bühne geht. Die Fragen des Abends – über soziale Medien eingesammelt – stellte Ratsherr Niklas Prause.

Tessner beklagt „so viele Unwahrheiten und Märchen“ 

Zwei weitere Auftritte sollen nicht unerwähnt bleiben: Goslars Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner, der über seine Stiftung der Stadt für die neue Halle 10,5 Millionen Euro zukommen lassen möchte, war mit seiner Familie ins „Tim’s“ gekommen und ergriff das Wort. Es störe ihn, dass aus den Reihen der Hallengegner „so viele Unwahrheiten und Märchen“ verbreitet würden. Etwa zu den jährlichen Defiziten, die so eine Halle verursacht. Da werde einfach eine Summe von 500.000 Euro in den Raum gestellt und propagiert. „Das ist Blödsinn“, sagte Tessner. Denn auch das neue Freigeist-Hotel im Pfalzquartier werde die Halle mit Veranstaltungen bespielen und für Einnahmen sorgen. Bei einem vernünftigen Management könnte so eine moderne Stadthalle völlig ohne städtische Zuschüsse auskommen, meinte der Ehrenbürger.

Axel Dietsch drängt auf Barrierefreiheit

Aus Mangel an Hallengegnern mit Gegenargumenten wollte Kulturbürger Axel Dietsch etwas „Wasser in den Wein“ schütten, auch wenn er ein Unterstützer des Projekts Pfalzquartier sei. Der ehemalige Behindertenbeauftragte der Stadt Goslar drängte darauf, beim Bau des Areals unbedingt mehr auf Barrierefreiheit zu achten und er warnte davor, im sich zuspitzenden Wahlkampf auf allzu scharfe Polemik zu setzen. Auch dieses Thema nahm viel Raum im „Tim’s“ ein. Schließlich wollen sich ja alle nach dem 7. April „wieder in die Augen schauen“, wie Sandte es ausdrückte. Aber wie soll man richtig reagieren, wenn die Gegenseite Diskussionen wie die im „Tim’s“ meidet? Dietsch stellte lieber eine optimistischere Frage: „Was gibt es für das Pfalzprojekt Besseres, als ein gutes Ergebnis bei dem Bürgerentscheid?“

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