Gefahr für Bahnverkehr: Kreis lässt entlaufene Rinder erschießen

Eine Kuh steht auf einer Weide. Symbolfoto: dpa
Jäger haben am Samstag und am Sonntag 13 Rinder erschossen, die zur Herde von Haltern aus dem Raum Wülperode in Sachsen-Anhalt gehörten. Eines der Rinder war bereits am Donnerstag auf der Bahnstrecke zwischen Vienenburg und Schladen von einem Zug erfasst worden.
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Wülperode. Das letzte der Tiere, das zu der Herde gehörte, blieb bis zum Montagabend unauffindbar, bestätigte Dr. Rainer Miethig, Amtstierarzt beim Landkreis Harz, der Goslarschen Zeitung. Die Tiere gehörten einem oder mehreren Haltern, sagte er. Dem Landkreis war im September gemeldet worden, dass die Rinder von einer Weide entlaufen sind. In Medienberichten heißt es, sie seien bereits im Sommer ausgebüxt. Die „Volksstimme“ berichtete, die Tiere seien von einem „Freiland-Gehege“ entwichen. Ein Angehöriger der Rinderhalter, mit dem die GZ Montagabend telefonierte, wollte sich nicht zu Einzelheiten äußern – auch mit Blick darauf, dass den Haltern möglicherweise eine Strafanzeige von Behörden droht.
Der Harzkreis hatte angesichts der Gefährdung durch die Tiere besonders für den Straßenverkehr am Freitag eine Allgemeinverfügung für sein Gebiet erlassen, wonach die Tiere erschossen werden dürfen. Ein Jäger soll nach Informationen des Amtstierarztes bereits vor längerer Zeit eine solche Genehmigung gehabt haben.
Am Donnerstag war eines der Tiere bei einer Kollision mit dem Zug, der um 6.35 Uhr in Vienenburg abfährt, ums Leben gekommen. Die Bundespolizei, die bei Bahnunfällen zuständig ist, hatte einen 52-Jährigen aus Sachsen-Anhalt als Halter bezeichnet und mitgeteilt, er habe gesagt, dass er mit der Situation überfordert sei. Daher habe er eine Abschussgenehmigung beantragt. Zu dem Zeitpunkt war mit Drohnen nach den Tieren gesucht worden, teilte die Bundespolizei weiter mit. Am Samstag hatten auch Feuerwehrleute aus Lengde und Osterwieck, abermals mit Drohnen, nach den Tieren Ausschau gehalten.