Foto-Ausstellung: Goslar in der Coronazeit und im Jubiläumsjahr

„Goslar 2020 – 2023: Vom Corona-Dornröschenschlaf zur Jubiläums-Hochburg“ nennt Sebastian Sowa seine Ausstellung: Der GZ-Redakteur zeigt seine Bilder ab Samstag im Mach-mit-Haus. Foto: Hartmann
Eine Foto-Ausstellung im Goslarer Mach-mit-Haus dokumentiert die schönen und traurigen Seiten der Stadt in den Jahren 2020 bis 2022. GZ-Redakteur Sebastian Sowa zeigt 60 Aufnahmen aus der Coronazeit und aus dem Jubiläumsjahr.
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Goslar. Corona-Tiefschlaf und Jubiläumsjahr, leere Innenstadt und überkochende Schützenfest-Stimmung – in den Jahren 2020 bis 2023 taumelte Goslar von einem Extrem ins andere. Einer war immer dabei: GZ-Redakteur Sebastian Sowa trauerte mit, hustete mit und jubelte mit, als an Walpurgis die Hexen endlich wieder den Marktplatz stürmten. Mit seinem Samsung S 23 Ultra dokumentierte er die Geschichte seiner Stadt. 60 seiner eindrucksvollsten Fotos aus den drei Schicksalsjahren sind ab Samstag im Mach-mit-Haus zu sehen.
50.000 bis 60.000 Fotos habe er wohl geschossen in dieser Zeit, meint der Fast-45-Jährige. Früher fotografierte er klassisch. Viel habe er sich vom GZ-Fotografen Uwe Epping abgeguckt, sagt der gebürtige Goslarer, der 2003 vom Bayerischen Rundfunk in den Harz zurückkehrte und bei der GZ als freier Journalist anfing. Hauptsächlich ist er dort seit Jahren Video-Verantwortlicher, doch schon von Anfang an konnten die Goslarer auch seine Texte und Bilder in der Zeitung finden.
Überzeugter Handy-Fotograf
Überzeugter Handy-Fotograf ist er seit Jahren: klein, schnell, beweglich und universal einsetzbar, so liebt er es. „Du bist mit dem Handy viel flexibler als mit der Kamera, kannst es schnell aus der Tasche holen, es auf den Boden setzen oder am Selfie-Stick hochhalten“, schwärmt er. Auch die unterschiedlichen Modi am Gerät wie„Porträt“, „Naturaufnahme“ oder „Weitwinkel“ kommen ihm entgegen. Nachbearbeiten will er seine Bilder aber nicht, betont er, allenfalls ein wenig mehr Kontrast oder Helligkeit hineingeben. Doch trotz des vermeintlich simplen Arbeitsgeräts, ehrgeizig ist er auf jeden Fall: „Ich will das beste Bild“, betont er.
Auf seinem Instagram-Account „goslarmeineperle“ zeigt er seine Lieblingsstadt, und 6300 Follower schauen sich die Bilder regelmäßig an. Ungefähr drei Jahre ist er dort aktiv. Angefangen hat es mehr oder weniger mit Corona. Der Lockdown, das Homeoffice, die verlassene Innenstadt. „Ich war sehr nachdenklich gestimmt“, sagt der Fotograf. Der Anblick des leeren Marktplatzes, ungewohnt und unfassbar. Schilder, die auf die Maskenpflicht hinweisen. Die Luca-App. Einbahnstraßen-Regelungen. „Du siehst eine komplett leere Fischemäkerstraße, gähnende Leere, eine Tristesse, aber auch irgendwie beeindruckend“, erinnert er sich an den ersten Lockdown-Tag, der inzwischen so weit weg wirkt. Einen Tag vorher hatte er noch mit Freunden die Geburt seines Sohnes Pepe gefeiert.
Auf gähnende Leere in der Altstadt folgt die Jubiläums-Party
2022 dann das genaue Gegenteil der gähnenden Leere. Eine Stadt im Ausnahmezustand, die ihren 1100. Geburtstag feiert. Über den Marktplatz wälzt sich der Festumzug, in den Straßen kocht das pralle Leben. Sowa moderiert den Umzug, feiert mit seiner Stadt und – klar – zückt das Handy. Von Walpurgis bis Weihnachten, „Baschtel“ zeigt seine „Perle“. Und gern auch bei allen Wetterlagen: „Wenn sie für die Nacht Schnee ansagen, ziehe ich oft morgens um 4 oder 5 Uhr los. Dann sieht man keine Fußspuren auf den Plätzen. Es treibt mich regelrecht raus, einen Wecker brauche ich gar nicht zu stellen“, erzählt er.
Am Freitagabend gibt es eine Eröffnungsfeier mit geladenen Gästen und am Samstag von 14 bis 18 Uhr eine Sonderöffnung für alle, die Zeit und Lust haben vorbeizukommen. Danach ist die Ausstellung einen Monat lang im Mach-mit-Haus von Montag bis Freitag, jeweils von13 bis 18 Uhr, zu sehen.