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Keine Chance für Fichten

Forstämter pflanzen Wald der Zukunft

Die Forst testet den Einsatz von Drohnen, um Wälder aufzuforsten. Foto: Forst

Die Forst testet den Einsatz von Drohnen, um Wälder aufzuforsten. Foto: Forst

Abschied von der Fichte: Die Landesforsten planen den Wald der Zukunft. Der Harzwald voll mit Fichten sei aber ein Auslaufmodell. Die Forstämter setzen auf Vielfalt und nutzen bei der Aufforstung moderne Technik wie etwa Drohnen und Satelliten.

Freitag, 20.05.2022, 06:00 Uhr

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Harz. Angesichts der durch Trockenheit, Stürme und den Borkenkäfer stark geschädigten Fichtenwälder beschleunigen die Landesforsten den Umbau der Wälder. Der Klimawandel gebe das Tempo des Neubeginns vor, erklärte der Leiter des Forstamtes Clausthal, Ralf Krüger. Er fügte hinzu: „Der Harzwald mit Fichten bis zum Horizont ist ein Auslaufmodell.“ Die Nadelwälder bezeichnete Krüger als Relikte aus der Holznot im 19. und 20. Jahrhundert.

Der Umbau der Wälder komme mit großen Schritten voran. In den vier Harz-Forstämtern sei in diesem Jahr mit 2,3 Millionen gepflanzten Bäumen abermals ein Rekord aufgestellt worden. „Mit einer größtmöglichen Vielzahl an unterschiedlichen Baumarten streuen wir das Risiko, falls bestimmte Arten das Rennen nicht schaffen“, erläuterte Ralf Krüger.

Als „Newcomer“ bezeichnete Krüger Roteichen und Weißtannen, sie würden seit vier Jahren verstärkt gepflanzt. Sie gehörten zu „unserem Baukasten der Baumarten für übermorgen“, erklärte er. Darüber hinaus gehöre die Zukunft Ahorn, Buche, Birke, Eiche, Erle, Elsbeere, Linde, Ulme und Lärche sowie Douglasie und Kiefer.

Bilder aus dem All

Beim Waldumbau setzen die Forstämter bislang in diesem Bereich nicht erprobte Technik ein. In abschüssigem Gelände oberhalb von Sieber und unterhalb der Hanskühnenburg nutzen Forstleute mit Wissenschaftlern der Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen erstmals eine Drohne. Sie hilft bei der Aussaat von Erlen-, Birken- und Hochlagen-Fichtensamen. Auf diese Weise sollen sieben Hektar Wald am Höhenzug „Auf dem Acker“ begrünt werden. Der Wald war vom Borkenkäfer zerstört worden.

Zum Arbeitsalltag der Forstleute gehören bereits Satellitenkameras, die Fotos aus dem Weltall senden. Die Bilder liefern einen Blick auf Bereiche mit gesunden und abgestorbenen Bäumen und erfassen Freiflächen mit nachwachsendem Wald. So soll unter anderem der Bedarf berechnet werden, der für die Wiederaufforstung erforderlich ist. oli

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