Flutopfer aus dem Ahrtal nehmen Auszeit im Harz

Der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Ahrtal wird wohl Jahre dauern. Der Rotary-Club Clausthal-Zellerfeld spendiert betroffenen Familien aus diesem Gebiet einen Urlaub im Harz. Die erste Familie wird heute in Altenau erwartet. Foto: GZ-Archiv
Die Rotarier im Oberharz bieten den Flutopfern aus dem Ahrtal eine Möglichkeit zum Durchatmen und Entspannen. Neun Familien können zwischen April und Oktober eine Woche lang im Harz Urlaub machen.
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Clausthal-Zellerfeld. Die Flutkatastrophe vom Juli 2021 im Ahrtal verlangt in der betroffenen Region noch immer ungeheure Anstrengungen. Jeder Tag ist von der Beseitigung der Folgen geprägt und bringt neue Herausforderungen und Belastungen. Wer sein Haus oder sein Geschäft im Ahrtal verloren hat, hat andere Sorgen, als sich um einen Urlaub zu bemühen. Clausthal-Zellerfelds Rotary-Präsident Prof. Gunther Brenner und sein Club wollen daher neben finanziellen Hilfen nun auch individuelle Momente der Entlastung vermitteln – Betroffenen also einen Urlaub im Oberharz spendieren. Heute trifft die erste Familie in Altenau ein.
Rotarys Harzgäste sind unabhängig von einem Club ausgewählt worden. „Unser Vorhaben ist vor Ort öffentlich bekannt gemacht worden“, sagt Club-Mitglied Walter Lampe. „Unser Engagement orientiert sich an der Sache, nicht an Personen.“ Betroffene Familien sollen für ein paar Tage in den Harz kommen, um durchatmen und ausspannen zu können. Von April bis Oktober spendet der Club neun Familien oder Partnern und Kindern jeweils eine Woche beispielsweise in Buntenbock, Schulenberg, St. Andreasberg und auf Torfhaus.
Rotary ist an nachhaltiger Unterstützung orientiert, heißt es von dem Club. Gerade darum bleibt die Hilfe für die Flutopfer nach wie vor aktuell, genau wie die Bekämpfung der Kinderlähmung. Für die Überweisung einer Spende auf das Konto des Fördervereins des Rotary-Clubs Clausthal-Zellerfeld DE18 2689 1484 1002 7777 01 bei der Volksbank im Harz kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
Apropos Spendenaktion: Genau 575.326 Euro hat die Goslarsche Zeitung im Oktober vorigen Jahres zur Unterstützung der Menschen im Ahrtal überreicht. Nur einen Tag nach der katastrophalen Flutwelle, die vom 14. auf den 15. Juli durchs Ahrtal krachte, hatte die GZ ihre Leserinnen und Leser zur Spendenaktion aufgerufen. So groß wie die Spendenbereitschaft im Harz, so herzlich war der Dank im Landkreis Ahrweiler an alle, die gespendet haben. 430.000 Euro aus der GZ-Spendenaktion gingen in die Soforthilfe des Landkreises Ahrweiler und waren übrigens die zweitgrößte Einzelspende überhaupt. Weitere 145.000 Euro gingen an die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Unterstützung eines sozialen Projekts, das insbesondere durch provisorische Begegnungsstätten die psychischen Belastungen lindern soll.