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Umfrage bei Geschäftsleuten

FFP2-Maskenpflicht im Handel: Ein Stück mehr Leichtigkeit für Kunden

Keine Probleme mit der FFP2-Maskenpflicht: Bettina Warnecke (re.) und Claudia Mehnert in der Buchhandlung Böhnert.  Foto: Kleine

Keine Probleme mit der FFP2-Maskenpflicht: Bettina Warnecke (re.) und Claudia Mehnert in der Buchhandlung Böhnert. Foto: Kleine

Der erste Tag mit der FFP2-Maskenpflicht lief im Goslarer Einzelhandel unkompliziert, wie eine Umfrage bei Geschäftsleuten ergab. Zumal die Regelung für Händler wie Kunden erheblich simpler ist als die strengere 2G-Regelung zuvor - die wurden vergangene Woche vom Oberverwaltungsgericht für ungültig erklärt. 

Von Jörg Kleine Dienstag, 21.12.2021, 20:00 Uhr

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Goslar. Mit der Maskenpflicht „hatte ich nie Stress“, sagt Andreas Keller, Vorsitzender der Goslarer Kaufmannsgilde. 80 bis 90 Prozent der Kunden seien schon seit ein, zwei Wochen mit FFP2-Masken unterwegs, als die ersten Empfehlungen kamen, fügt der Inhaber des Fotoladens in der Fischemäkerstraße an.

Hintergrund für die neue Regelung seit Dienstag ist ein Urteil des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg. Das OVG hatte die erst kurz vorher eingeführte 2G-Regel für den Einzelhandel gekippt (die GZ berichtete). Zuvor durften Kunden, die nicht geimpft oder genesen sind, nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen – etwa in Supermärkten oder Apotheken. Kritik an der 2G-Regel gab es deshalb auch vom Einzelhandelsverband.

Für Läden und Kunden ist die aktuelle Vorschrift einfacher – „und uns deutlich lieber als die 2G-Regel, weil wir weniger Kontrollaufwand haben“, resümiert Dirk Schneevoigt, Geschäftsführer des Sporthauses Deckert. Vielleicht kehre mit der Maskenregelung im Endspurt auch ein wenig von der Leichtigkeit zurück – von der die Läden in all den Jahren vor Corona im Weihnachtsgeschäft erheblich zehrten.

Eine optimistische Leichtigkeit, die Einzelhändlerinnen wie Bettina Warnecke bei allen Unbilden durch Corona ohnehin nie verloren haben. „Wir sind dankbar, dass wir für unsere Kunden da sein dürfen“, gibt die Chefin in der Buchhandlung Böhnert als Devise aus. „Und wir haben Gott sei Dank keinerlei Probleme mit den Kunden“, fügt sie an.

Kunden, die auf Streit aus sind, gibt es wenige – aber es gibt sie. Am Montag erlebte Warnecke dies hautnah in einem Bäckerladen: Ein Mann erklärte, er sei von der Maskenpflicht befreit, schildert die Buchhändlerin. Als die Verkäuferin den Nachweis sehen wollte, habe der Mann abgelehnt – und gefordert, die Verkäuferin solle ihm erst mal ihre eigenen persönlichen Daten geben.

Die weniger strikte neue Vorschrift mit FFP2-Masken gilt im Übrigen seit Dienstag ebenso in Geschäften des täglichen Bedarfs, also auch in Supermärkten. Ob die damit verbundene Abkehr von der 2G-Regel in den Einzelhandelsläden für mehr Kundschaft – und damit auch mehr Umsatz – sorgt, bleibt dahingestellt. „Wir sind sehr zufrieden, die Kunden halten uns die Treue“, sagt Bettina Warnecke. Andreas Keller hingegen sieht rund 50 Prozent Einbußen beim Weihnachtsgeschäft im Vergleich zu 2019 ohne Corona.

Schneevoigts Zwischenbilanz liegt bei 30 bis 40 Prozent weniger im Vergleich zu „normalen“ Jahren. Dies führt der Chef im Sporthaus Deckert aber weniger auf die Maskenpflicht zurück als auf den abgesagten Weihnachtsmarkt in Goslar. Denn der zieht viele Gäste alljährlich in die Kaiserstadt. Grundsätzlich sei Goslar als Einkaufsstadt äußerst attraktiv, betont Schneevoigt. Dies untermauerten viele Kunden aus Hannover oder Braunschweig.

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