Zähl Pixel
Benefiz für Hospizverein

Ensemble Opera gibt Konzert in Goslarer St.-Stephani-Kirche

Das Ensemble Opera singt in St. Stephani: Anette Zell (von links), Theresa Zell, Constanze Zell, Katharina Rademacher, Oliver Paul, Niklas Ehlers, Jan-Philip Klischat und Annika Hillebrand. Foto: Hartmann

Das Ensemble Opera singt in St. Stephani: Anette Zell (von links), Theresa Zell, Constanze Zell, Katharina Rademacher, Oliver Paul, Niklas Ehlers, Jan-Philip Klischat und Annika Hillebrand. Foto: Hartmann

Das Goslarer Ensemble Opera begeisterte rund 200 Zuhörer in der Kirche St. Stephani. Das Benefiz-Konzert  für den Hospizverein Christophorushaus war ein Geschenk zu dessen 40. Jahrestag. Bei Opera gibt es im kommenden Jahr ebenfalls Grund zum Feiern.

Von Petra Hartmann Montag, 17.10.2022, 08:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar. „40 plus eins“ feiert der Hospizverein Christophorushaus und begeht seinen runden Geburtstag coronabedingt nun ein Jahr später. Da passt es gut, wenn das Geburtstagsständchen von einer Formation kommt, die dieses Jahr „30 minus eins“ feiern kann: Das vor 29 Jahren gegründete Ensemble Opera gab am Samstagnachmittag ein Benefizkonzert für den Hospizverein in St. Stephani. Und mehr als 200 Musikfans feierten mit den Sängern.

Opera braucht keine Instrumente und erst recht kein Mikrofon: Mit acht kräftigen, gut aufeinander eingespielten Gesangsstimmen, viel Freude an der Musik und einem mitreißenden Programm aus Swing, Jazz, Pop und Filmmusik brachten die Sängerinnen und Sänger das Kirchenschiff zum Schwingen. Und dass zwei Männerstimmen fehlten – einmal berufs- und einmal coronabedingt – wäre selbst beim feurigen Husarenlied nicht aufgefallen, wenn Anette Zell in der Anmoderation nicht eigens darauf hingewiesen hätte.

Opera ist in der ganzen Welt zu Hause, wie die Sangesreise durch Länder und Zeiten schnell deutlich machte. Vom lateinischen „Iste Locus“ ging es über das hebräische Friedenslied bis hin zu den „bonny, bonny banks“ des schottischen Loch Lomond mit seinem geheimnisvollen Sonnenglitzern, über die Brücke von Avignon und das berührende schwedische Lied „Gabriella’s Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ schließlich zum Ort der Sehnsucht und Gesundung schlechthin: „La mer“.

Weiter, musikalischer Blick übers Meer

Das Meer, das Glitzern des Wassers, die Möwen, die alten Häuser – einfach eine unbeschreibliche Begegnung, wie sie Anette Zell schildete: „Da stand ich am Meer und dachte ... gar nichts.“ Alles, was einem wichtig vorkommt, „unser ganzes aufgeblasenes Ich, das alles verschwindet ins Nichts, wenn wir das riesige Meer erblicken, die Gewalt, die davon ausgeht, diese Schönheit, allein die Wellen haben eine beruhigende Wirkung.“ Und genau so trugen die acht Sänger den alten Song von Charles Trenet denn auch vor: ruhig, gelassen und mit der stillen Größe des heranflutenden Ozeans.

Wenn der Kirchenraum "etwas mit uns macht"

Und doch passte dieses Konzert auch ganz genau in die hallenden Räume der Kirche. Nicht nur, weil die Sänger auch viel neues und altes geistliches Liedgut vortrugen, etwa das Brückners „Locus iste“, das zur Eröffnung eines Doms verfasst war, oder das „Spirit of the living god“. Sondern auch, weil Opera sich gerade in sakralen Bauwerken ganz besonders wohlfühlt: „Wir singen gern in solchen Räumen, weil das etwas mit uns macht und etwas mit unserem Klang macht“, sagte Zell. Und auch mit den Zuhörern, wie die begeisterten Konzertbesucher beim lang anhaltenden Schlussapplaus eindrucksvoll demonstrierten.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen