Echter Prinz besucht Goethe-Geburtstag in Altenau

Im Goethehaus Altenau gibt es eine Auswahl an Spezialitäten, die den Dichterfürsten ehren sollen. Foto: Knoke
Im Altenauer Goethehaus wurde am Wochenende der 273. Geburtstag des Dichters Johann Wolfgang von Goethe gefeiert. Unter den Gästen war auch Heinrich Prinz von Hannover. Im nächsten Jahr kann das Goethehaus selbst seinen 350. Geburtstag feiern.
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Altenau. Eine Art Generalprobe für den 350. Geburtstag des Goethehauses in Altenau im kommenden Jahr war an diesem Wochenende das 273. Wiegenfest des bekannten Dichterfürsten. Hausherr Achim Kapelle stellte mit seinen Helferinnen ein vielfältiges kulturelles Programm auf die Beine und hatte sogar einen echten Prinzen zu Gast.
Heinrich Prinz von Hannover, der ein Urenkel von Kaiser Wilhelm II ist, nahm an den Feierlichkeiten teil. Er ist der Gründer und Inhaber des Matrix-Media-Verlages, dessen Publikationen einen landesgeschichtlichen Schwerpunkt haben. Einer seiner Autoren, Alexander Dylong, war ebenfalls beim Geburtstag von Goethe dabei und stellte sein neuestes Werk vor, in dem es um Georg von Calenberg geht. Der Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (1582-1641) gehörte zu den wirkungsmächtigsten Herrschern des Welfenhauses, berichtete der Hildesheimer Historiker.

Achim Kapelle (vorn) führt die Gäste gern durch sein Goethehaus. Prinz Heinrich von Hannover (hinten, rechts) und der Historiker Alexander Dylong nehmen am 273. Geburtstag von Goethe teil. Foto: Privat
Im 17. Jahrhundert trat der Welfenspross Georg zunehmend in das Rampenlicht der Geschichte Norddeutschlands. „Er verstand es, mit diplomatischem Fingerspitzengefühl sowie während des Dreißigjährigen Krieges insbesondere durch häufiges Wechseln der militärischen Bündnisse seine eigene Position sowie die seines Hauses zu stärken“, machte der Experte deutlich. Im Gegensatz zu seinen sechs Brüdern galt Georg von Calenberg als weltläufig und verfügte über hervorragende Kontakte zu den wichtigsten politischen und militärischen Akteuren seiner Epoche.
Achtsam durch die Welt gehen
Führungen durch das Goethehaus, ein Dinner bei Kerzenschein aber auch weitere Lesungen von Eigentümer Achim Kapelle standen am Wochenende auf dem Programm. Neben romantischen Gedichten durfte dabei sein Lieblingsmärchen nicht fehlen: die Bienenkönigin. Während des Dümmlings ältere Brüder die Tierwelt nicht schätzen, hält er sie davon ab, Ameisen, Enten und Bienen zu töten. Am Ende kommen ihm die geretteten Tiere noch zu Hilfe, damit er die schöne Königstochter heiraten kann. Kapelle gefällt an den Zeilen vor allem die Message, die der Autor damit transportieren will. Wer achtsam durch die Welt gehe, dem werde Gutes widerfahren.
Schon heute fiebert der Hausherr dem großen Geburtstag des Goethehauses im kommenden Jahr entgegen. Ein zehnköpfiges Festkomitee sei bereits mit der Planung beschäftigt. Ab August 2023 will Kapelle ein ganzes Jahr lang feiern und ein buntes Programm aus Konzerten, Lesungen und weiteren Highlights auf die Beine stellen. Bis dahin soll im Haus auch die Ausstellung zu Goethes Reisen in den Harz und die historische Schlafkammer des Dichterfürsten nachgestellt werden. Wer noch Interesse hat, an den Planungen mitzuwirken, meldet sich telefonisch unter (05037) 3000399 bei Achim Kapelle.