Politischer Sehnsuchtsort in Hannover: Wer zieht für Goslar, Langelsheim, Bad Harzburg und Liebenburg bei der Wahl am kommenden Sonntag in den Landtag ein? Foto: Dittrich /dpa
Im Landtags-Wahlkreis 10 "Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter" mit Schladen-Werla treten sieben Direktkandidaten in den Wettstreit um politische Ideen und Wählerstimmen. Die GZ stellt sie in einer Übersicht alle vor.
Von Samuel JambrekFreitag, 22.07.2022, 12:30 Uhr
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Schladen-Werla/Wolfenbüttel. Das Rennen um den Einzug in den nächsten Niedersächsischen Landtag hat längst begonnen. Der Wahlkampf nimmt weiter Fahrt auf. Während sich der Zuschnitt etlicher Wahlkreise im Harz verändert hat, ist dies beim Wahlkreis 10 „Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter“ nicht der Fall. Er umfasst weiterhin unter anderem das Gebiet der Gemeinde Schladen-Werla, die Samtgemeinden Baddeckenstedt, Elm-Asse und Oderwald sowie zehn Stadtteile Salzgitters mit nach aktuellem Stand 56.000 Wahlberechtigten.
Bei der Landtagswahl 2017 hatte Marcus Bosse von der SPD mit 48,3 Prozent die meisten Erststimmen auf sich vereinen können. Es folgte die Christdemokratin Sarah Grabenhorst-Quidde mit 30 Prozent und der AfD-Kandidat Jürgen Pastewsky mit 8,7 Prozent der Stimmen. Alle drei am besten abgeschnittenen Kandidaten werfen ihren Hut bei der Landtagswahl am 9. Oktober erneut in den Ring. Bei den anderen Parteien konnten sich nun andere Kandidaten parteiintern als Direktkandidat durchsetzen.
Bislang sieben Kandidaten wurden von ihren Parteien für den Wahlkreis 10 nominiert. Eingereicht werden müssen die Wahlvorschläge bis spätestens zum 1. August um 18 Uhr, sodass Nominierungen also auch noch weiterhin möglich sind.
Sieben Kandidaten
Marcus Bosse
Marcus Bosse ist der Direktkandidat der Sozialdemokraten (SPD) für den Wahlkreis 10. Bereits seit 2008 ist der 57-Jährige Abgeordneter im Landtag Niedersachsens. Seit 2013 stellvertretender Vorsitzender der SPD Landtagsfraktion. Der Schöppenstedter (Samtgemeinde Elm-Asse) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Vor seinem Einzug in den Landtag war Bosse als Zahntechniker bei der Firma Enzenbach Zahntechnik in Wolfenbüttel beschäftigt. Mitglied der SPD ist er bereits seit 1989. Neben seiner Landtagstätigkeit unter anderem als Ausschussmitglied und Sprecher für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, ist er auch Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Wolfenbüttel und Mitglied im Bezirksvorstand der SPD Braunschweig. Kommunal ist er im Rat der Stadt Schöppenstedt und im Kreistag in Wolfenbüttel engagiert.
Sarah Graben- horst-Quidde
Sarah Grabenhorst-Quidde wohnt wie der SPD-Herausforderer im ländlichen Bereich. Gemeinsam mit Mann, Sohn, Tochter, zwei Hunden und mehreren Ziegen lebt die 38-jährige Christdemokratin in Semmenstedt (Landkreis Wolfenbüttel) und führt einen landwirtschaftlichen Betrieb. Politisch ist ihr eine gute Infrastruktur im ländlichen Raum, die Interessen von Landwirten und Familien- und Bildungsthemen sehr wichtig. Geboren ist Grabenhorst-Quidde in Wolfenbüttel und schloss 2003 ihre Ausbildung zur Kaufmännischen Angestellten für Wirtschaftsinformatik ab. Seit 2011 ist Grabenhorst-Quidde politisch aktiv. Zunächst im Gemeinderat. Dem Kreisvorstand der CDU Wolfenbüttel gehört sie seit 2016 an. In der Jungen Union war sie von 2016 bis 2019 ebenfalls aktiv, bis sie schließlich das Amt 2019 in jüngere Hände abgegeben hat. Seit dem vergangenem Jahr ist Grabenhorst-Quidde Mitglied im Kreistag und im Samtgemeinderat Elm-Asse. In letzterem ist sie auch Fraktionsvorsitzende. Über den Kreistag gehört Grabenhorst-Quidde als kommunale Vertreterin der „Asse 2 Begleitgruppe für die Rückholung des Atommülls“ und der Stiftung Zukunftsfonds Asse an.
Julia Mefs
Für Bündnis 90/Die Grünen tritt Julia Mefs als Direktkandidatin an. Die 1978 in Salzgitter geborene Politikerin ist verheiratet und hat ein Kind. Sie besitzt das erste und zweite Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien in Germanistik, Geschichte und Philosophie. Seit 2014 ist die in Salzgitter-Bad wohnende Politikerin Mitglied der Grünen, seit vergangenem Jahr Mitglied des Stadtrats Salzgitter und inzwischen auch Fraktionsvorsitzende. Mefs gehört innerhalb der Partei der landesweiten Arbeitsgemeinschaft Tierschutz sowie Schacht Konrad an. Außerdem ist sie Mitglied des „Bündnis gegen Rechts“ der IG Metall. Themen, die ihr am Herzen liegen sind neben denjenigen in den Arbeitsgemeinschaften auch Umwelt- und Klimaschutz, Soziales und Integration sowie Bildung und Kultur. Sie möchte zudem die Chancengleichheit auch in pandemischen Zeiten sicherstellen.
Sascha Schneider
Für die FDP tritt Sascha Schneider an. Der 51-jährige Salzgitteraner schilderte gegenüber der GZ, dass er in die FDP eingetreten sei als der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer gefordert habe, dass es eine staatliche Hintertür für Messenger-Dienste auf dem Handy brauche. Das habe ihn so erbost, dass er beschlossen habe sich selbst politisch zu engagieren. Zuletzt war Schneider kurzzeitig als Kreisvorsitzender der FDP aktiv, widmet sich nun neben seiner Teilhabe als Beisitzer im Kreisvorstand aber ganz dem Landtagswahlkampf. Das wichtigste Thema ist für Schneider die Wirtschaft und Fachkräftesicherung. Wenn es der Wirtschaft dank einer hohen Produktivität und Wertschöpfung gut gehe, dann könne auch ein ausreichend großes Steuervolumen generiert werden. Schneider war bis zu einem schweren Dienstunfall als Justizvollzugsbeamter in der JVA Sehnde (Region Hannover) tätig. Verbunden auch mit dieser Prägung ist ihm eine effizient arbeitende Justiz sowie der Öffentliche Dienst als attraktiver Arbeitgeber wichtig. Genau diese Grundlagen würde er gerne im Landesparlament schaffen.
Jürgen Pastewsky
Als AfD-Kandidat ist Jürgen Pastewsky gesetzt. Der 61-jährige Inhaber eines Malerfachbetriebs und einer Hausverwaltungsgesellschaft ist seit 2015 Mitglied des Samtgemeinderats Elm-Asse und auch Mitglied und Fraktionsvorsitzender des Kreistags Wolfenbüttel. Verheiratet ist er seit 1985. Er hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann, den er während seiner Offiziersausbildung an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg erwarb. Den Schwerpunkt seiner inhaltlichen Arbeit möchte Pastewsky auf die Felder Wirtschaft und Finanzen legen. Migration möchte Pastewsky in den Fällen eindämmen, in denen Schäden für das Sozialsystem entstehen würden. Solange Migranten einer Arbeit hierzulande nachgehen und Steuern bezahlen, seien ihm diese willkommen. Deshalb wolle er im Landtag Druck für eine andere Ausländerpolitik machen.
Christos Paralis
Für die Linke tritt Christos Paralis an. Der Salzgitteraner ist mit 23 Jahren der jüngste Bewerber um das Direktmandat im Wahlkreis 10. Geprägt hat ihn das Aufwachsen als Enkelkind griechischer Gastarbeiter. Politisch aktiv ist Paralis seit 2015 als er seine Ausbildung bei der Firma Volkswagen am Standort in Salzgitter-Beddingen begann. Seitdem ist er auch Mitglied der IG Metall. 2017 trat Paralis in die Linke ein und ist seit 2018 im Kreisvorstand aktiv. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Salzgitter. Mittlerweile hat er die Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg erlangt. Die Hans-Böckler-Stiftung unterstützte ihn hierzu mit einem Stipendium. In der Landespolitik möchte sich Paralis vor allem für soziale Themen einsetzen.
Matthias Stodolka
Matthias Stodolka ist der Kandidat der Basispartei. Er ist Personalberater. Seit 2003 wohnt er in Niedersachsen und ist seit vergangenen Jahr Mitglied des Gemeinderats in Dorstadt (Landkreis Wolfenbüttel). Stodolka möchte sich für die weitgehende Implementierung von direkter Demokratie stark machen, was ihm zufolge dem Wählerwillen besser gerecht werde. Den Umgang der Landesregierung mit der Corona-Pandemie sieht Stodolka kritisch. Außerdem lehnt er die aktuelle Energiepolitik ab, da sie eine Gefahr sei.
Empfehlung - Das Ringen um den Einzug in den Landtag Schladen-Werla/Wolfenbüttel. Das Rennen um den Einzug in den nächsten Niedersächsischen Landtag hat längst begonnen. Der Wahlkampf nimmt weiter Fahrt auf. Während sich der Zuschnitt etlicher Wahlkreise im Harz verändert hat, ist dies beim Wahlkreis 10 „Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter“ nicht der Fall. Er umfasst weiterhin unter anderem das Gebiet der Gemeinde Schladen-Werla, die Samtgemeinden Baddeckenstedt, Elm-Asse und Oderwald sowie zehn Stadtteile Salzgitters mit nach aktuellem Stand 56.000 Wahlberechtigten.(...)
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