CDU-Chef Lechner: „Müssen wieder Risiken eingehen“

Die Besucher im Vienenburger Burgsaal. Foto: Roß
Beim Frühjahrsempfang der Goslarer CDU im Burgsaal Vienenburg fordert Landeschef Sebastian Lechner wieder mehr Mut und Unternehmergeist in Niedersachsen und Deutschland. Nur so werde der Innovationsmotor wieder rund laufen.
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Vienenburg. Risiko, Risiko und noch mehr Mut zum Risiko: CDU-Landeschef Sebastian Lechner hat klare Vorstellungen, wie der Innovationsmotor in Niedersachsen und Deutschland wieder auf Hochtouren gebracht werden kann. Beim Frühjahrsempfang der Goslarer CDU im Vienenburger Burgsaal erläutert er, warum auch Scheitern seiner Meinung nach ein wichtiger Schritt in Richtung Erfolg ist.

Die Organisatoren des CDU-Frühjahrsempfangs: Mario Hoffmeister, Norbert Schecke und Ralph Bogisch (v. li.). Foto: Roß
An seiner Seite steht mit Reza Asghari jemand, der sich mit neuen Ideen und Unternehmen auskennt. Er ist Professor für Entrepreneurship an der TU Braunschweig und der Ostfalia-Hochschule. Beide, der Politiker und der Wissenschaftler, empfehlen oft den Blick über den großen Teich, in die USA.
Cool und uncool
Dort sei man nicht cool, wenn man nach dem Studium kein Unternehmen gründet, sagt Asghari. „Bei uns ist man uncool, wenn man nicht bei VW landet.“ Er habe den Eindruck, in Deutschland mache sich mehr und mehr die Auffassung breit, dass Wohlstand einfach von oben nach unten falle und nur gerecht verteilt werden müsse. Das sei aber nicht richtig. Wohlstand müsse von Unternehmen erwirtschaftet werden. Dafür hätten sie mehr Wertschätzung verdient. Applaus.

Sebastian Lechner. Foto: Roß
Wert kennt die NBank?
Apropos Frust: „Wer hat hier schon einmal Erfahrung mit der NBank gemacht“, fragt der 42-Jährige in die Runde. Dabei handelt es sich um die Investitions- und Förderbank des Landes Niedersachsen. Der Name täusche aber, meint Lechner. Viel mehr handele es sich um eine Behörde, die vor allem Verwendungsnachweise kontrolliere. Bei der Kreditvergabe dürfe sie aber nicht ins finanzielle Risiko gehen. Lechner hat dort selbst drei Monate gearbeitet. „Dann habe ich es nicht mehr ausgehalten“.

Prof. Reza Asghari. Foto: Roß
Eigentlich habe Niedersachsen ja beste Voraussetzungen für die Zukunft. Etwa bei der Energiewende. „Der Ruhrpott hatte die Kohle“, sagt Lechner. Niedersachsen habe Wind, Sonne, Geothermie, Pipelines, Terminals, Häfen, Fläche.
Alles steht bereit
Im Prinzip stehe also energietechnisch alles bereit in Niedersachsen, um zur „führenden Wirtschaftskraft in Deutschland aufzusteigen.“ Das Land verfüge auch über gute Universitäten und Institute. „Innovation ist aber auch eine Frage der Umsetzung“, meint der CDU-Landeschef. Es gehe darum, dass bei Forschung und Entwicklung am Ende verwertbare Produkte herauskommen. „Und da sind wir überhaupt nicht gut.“