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Verabschiedung aus Marketingbeirat

Burkhard Otto-Küstner brachte das Boxen nach Braunlage

Zusammen mit dem Hamburger Partykönig Michael Ammer und dem Votum des Marketingbeirats sorgt Burkhard Otto-Küstner (vorne links) dafür, dass in Braunlage medienwirksame Boxkämpfe veranstaltet werden.  Fotos: GZ-Archiv

Zusammen mit dem Hamburger Partykönig Michael Ammer und dem Votum des Marketingbeirats sorgt Burkhard Otto-Küstner (vorne links) dafür, dass in Braunlage medienwirksame Boxkämpfe veranstaltet werden. Fotos: GZ-Archiv

Der ehemalige Hoteldirektor Burkhard Otto-Küstner wird im Februar aus dem Marketingbeirat Braunlage verabschiedet. Der 52-Jährige gehört zu den Gründern des Gremiums. Er holte unter anderem Boxer Marco Huck für einige Kämpfe in die Stadt.

Von Michael Eggers Donnerstag, 20.01.2022, 09:00 Uhr

Braunlage. Burkhard Otto-Küstner gehört nicht nur zu den Gründern des Marketingbeirats in Braunlage, er hat das Gremium auch in der Stadt etabliert und sich in den vergangenen 15 Jahren stark dafür engagiert, dass die Urlauber in den Harz reisen. Der ehemalige Maritim-Hoteldirektor sitzt aktuell nicht mehr in dem Gremium, er soll in der Ratssitzung am Dienstag, 15. Februar, aber angemessen feierlich verabschiedet werden, kündigt Bürgermeister Wolfgang Langer auf GZ-Anfrage an.

Unter anderem soll in der Sitzung auch der ehemalige Betriebsleiter der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft, Dirk Nüsse, verabschiedet werden, führt der Bürgermeister weiter aus. Nüsse und Otto-Küstner sind vom Rat nicht mehr in den Marketingbeirat gewählt worden. Langer nimmt an, weil beide aktuell nicht mehr in Funktion sind.

Als Burkhard Otto-Küstner vor mehr als 15 Jahren nach Braunlage kam, spielte Marketing in der Stadt eher eine untergeordnete Rolle. Der Maritimdirektor setzte sich mit Christian Klamt, dem damaligen Geschäftsführer der Braunlage-Tourismus-Gesellschaft, in Verbindung, damit die Urlaubsstadt mehr Geld für Marketing ausgibt. „Ich war überzeugt davon, dass es nur so gelingt, die Zahl der Übernachtungen zu steigern“, sagt er.

Burkhard Otto-Küstner knüpfte rasch Verbindungen in Braunlage und traf sich bereits nach kurzer Zeit mit weiteren Hoteliers und Gastronomen. „Wir hatten dann bestimmte Werbeaktionen gestartet, die wir reihrum aus der eigenen Tasche finanzierten“, berichtet er. „Da hieß es beispielsweise, ,wer übernimmt die Kosten für das Bedrucken der Lkw-Plane, wer die für den Prospekt und wer die für die Musikgruppe‘“, erinnert sich der Tourismusexperte.

Auf die Dauer wollten dann aber einige Wenige nicht das Marketing-Budget für die ganze Stadt stemmen. „Da kam die Idee für die Einführung des Tourismusbeitrags auf“, sagt Burkhard Otto-Küstner. „Wir waren uns in kleiner Runde einig, dass dies gerechter ist“, erklärt er, zumal dann auch das Tourismuskonzept der „ift Freizeit- und Tourismusberatungsgesellschaft“ um Geschäftsführer Jan-F. Kobernuß zu dem Ergebnis kam, dass die Stadt Braunlage im Vergleich zu anderen Urlaubsorten viel zu wenig Geld für Marketing ausgibt.

Der Rat folgte nach kontroversen Diskussionen dieser Auffassung und beschloss, den Tourismusbeitrag einzuführen. Über die Verwendung der Einnahmen sollte der Marketingbeirat entscheiden, dem Burkhard Otto-Küstner von Anfang an angehörte. „Lediglich eine Zeit lang, als ich in Würzburg als Maritim-Direktor arbeitete, war ich nicht dabei“, berichtet er.

Der 52-Jährige kniete sich von Beginn an richtig rein. Über seine guten Kontakte, beispielsweise zum Boxsport, kam Marco Huck nach Braunlage, der in der Harzstadt werbeträchtig und mit großem Medienecho einige Kämpfe ausrichtete.

Weiter ist auch die Idee, in der Autostadt in Wolfsburg eine große Werbekampagne für einen Urlaub in Braunlage zu fahren, von Burkhard Otto-Küstner. Der Hotelkaufmann ist mit der Fernseh-Moderatorin Susanne Brandt befreundet, die das Event in der VW-Stadt moderierte.

Susanne Brandt war auch danach mehrfach in Braunlage und hatte die Stadt werbewirksam in Szene gesetzt. Auch Michael Ammer, den Hamburger Partykönig, holte Burkhard Otto-Küstner mehrfach unter großem Medienecho nach Braunlage. Außerdem nutzte er Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern wie unter anderem den Weather Girls und dem ersten Gewinner des Supertalent-Wettbewerbs, Ricardo Marinello, die in der Stadt auftraten sowie zu Reisejournalisten und -bloggern, die Braunlage bekannter machten.

Burkhard Otto-Küstner gehört auch zu denen, die den Sommernachtstraum ins Leben gerufen und dann auch mit Leben erfüllt haben. Das Event rund um den Kurparkteich ist mittlerweile eines der Glanzlichter im Veranstaltungsprogramm der Stadt Braunlage.

Wohl auch wegen der Corona-Pandemie steht der Marketingbeirat derzeit nicht so in der Öffentlichkeit. Während das Gremium in der vergangenen Legislaturperiode gleich in der konstituierenden Ratssitzung 2016 gewählt worden ist und die Mitglieder vor Ort waren, geschah dies diesmal in einer späteren Ratssitzung Ende des vergangenen Jahres. Bei der Wahl jetzt war jedoch keines der Mitglieder anwesend.

Neben Leiter Thomas Janßen und seinem Stellvertreter Holger Kolb wählte der Rat mit Mehrheit Joachim Klaeden, Arne Rust, Andreas Epting, Jan Werkmeister, Fabian Brockschmidt und Marek Triene. Sie beraten die Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft (BTMG) bei der Verwendung der Mittel aus den Einnahmen des Tourismusbeitrags. Die Beschlüsse des Beirats haben nur empfehlenden Charakter und müssen vom BTMG-Aufsichtsrat bestätigt werden, was das Kontrollgremium aber in der Regel tut.

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Zusammen mit Anja Kaiser aus Bad Harzburg und BTG-Geschäftsführer Christian Klamt (rechts) wirbt Burkhard Otto-Küstner in der Autostadt Wolfsburg für einen Braunlage-Urlaub.

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