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Anzahl fast verdoppelt

Braunlager Feuerwehr: Nachwuchs bildet das Fundament

Mit viel Wasser löschen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunlage im Sommer 2022 ein Feuer im Wald an der Kreisstraße 68. Foto: GZ-Archiv

Mit viel Wasser löschen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunlage im Sommer 2022 ein Feuer im Wald an der Kreisstraße 68. Foto: GZ-Archiv

Die Entwicklung geht steil nach oben: Die Ortsfeuerwehr Braunlage verzeichnet einen großen Zuwachs in den Jugendabteilungen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es fast doppelt so viele Nachwuchskräfte. Probleme gibt es hingegen an anderer Stelle.

Von Christoph Exner Montag, 27.02.2023, 06:00 Uhr

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Braunlage. Die Braunlager Ortsfeuerwehr ist ein sympathischer und lustiger Haufen. Zu ihr kommt man gerne. Spürbar ist das nicht nur während der Jahreshauptversammlungen der Wehr, wie jetzt nach zwei Jahren Corona-Pause wieder eine solche ausgerichtet wurde, deutlich wird das auch an den Zahlen: Mittlerweile gibt es fast doppelt so viele Nachwuchskräfte wie noch vor einem Jahr. Der Fokus der Jahreshauptversammlung am Samstag lag entsprechend auf der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Und auf der Altersabteilung – denn da gab es gleich mehrere besondere Auszeichnungen zu verteilen.

22 Jungen und 18 Mädchen gehören gegenwärtig der Kinderfeuerwehr an, 40 Kinder also – 2021 waren es noch 23. Ortsbrandmeister Bernd Pöppelmann zeigte sich angesichts dieser Entwicklung stolz: „Das ist unsere Zukunft“, betonte er den Abend über gleich mehrfach.

Einheitliche Kleidung für den Nachwuchs

Auch Bürgermeister Wolfgang Langer zeigte sich beeindruckt: Jener Zuwachs sei „bemerkenswert“ und ganz klar der Verdienst der Verantwortlichen.

Im Schnitt nahmen 24 Kinder an Diensten teil, berichtete Kinderfeuerwehrwart Jens Roth zufrieden. Ab einem gewissen Alter rücken seine Schützlinge in die Jugendfeuerwehr auf, ehe sie eines Tages selbst in Einsätze gehen dürfen. Der Jugendfeuerwehr gehören aktuell 16 Kinder und Jugendliche an. Und die waren trotz Pandemie aktiv. Man habe versucht, das Beste aus Corona zu machen, blickte Jugendfeuerwehrwart Christopher Karnovsky zurück.

Mund-Nasenschutzmasken seien angeschafft worden, um weiter üben zu können. Auch trägt der Feuerwehr-Nachwuchs jetzt einheitliche Kleidung. Unter anderem zeltete man in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam an der Feuerwehr, nahm an einer Müllsammelaktion und am Walpurgisumzug teil und zeigte sich im Eisstockschießen und Eislaufen. Einen besonderen Dank sprachen Karnovsky und Roth dafür allen Betreuern aus.

Deutlich mehr Einsätze

Am Beispiel der Jugendarbeit wird deutlich, dass zum Dienst in der Feuerwehr mehr gehört, als nur der Einsatz. Davon gab es vergangenes Jahr übrigens 160 und damit 52 mehr als noch 2020. Es ist auch sehr viel Arbeit davor, danach und nebenbei nötig. Und das alles funktioniert nur, weil die Feuerwehrleute, zumeist umfangreich ausgebildet, rund um die Uhr bereitstehen – ehrenamtlich. Und das wiederum ist nur möglich, wenn das eigene Umfeld, Arbeitgeber und Familie, mitspielen. Für deren Unterstützung wurde während der Versammlung von mehreren Seiten ein besonderer Dank ausgesprochen.

Stehende Ovationen gab es für Jürgen Schütz, Dieter Freiberg, Claus Kohlrusch und Werner Bothe, Mitglieder der ersten Stunde, die seit 60 Jahren Teil der Feuerwehr Braunlage sind. Auf unterschiedlichste Weise haben sie sich alle über Jahrzehnte für die Ortsfeuerwehr engagiert. In Erinnerung geblieben sind vor allem die von ihnen organisierten Feuerwehrbälle, die sich offenkundig großer Beliebtheit erfreuten.

Die Beförderten und Geehrten der Feuerwehr Braunlage, umrahmt von Ortsbrandmeister Bernd Pöppelmann (l.) und Bürgermeister Wolfgang Langer (r.). Foto: Exner

Die Beförderten und Geehrten der Feuerwehr Braunlage, umrahmt von Ortsbrandmeister Bernd Pöppelmann (l.) und Bürgermeister Wolfgang Langer (r.). Foto: Exner

Eine solch lange Verbundenheit sei etwas „ganz besonderes“, lobte Ortsbrandmeister Pöppelmann. Die Ehre und der Respekt, die den Geehrten bei der Versammlung zuteil wurden, sei das beeindruckenste gewesen, was er seit Langem gesehen habe, ergänzte auch Bürgermeister Wolfgang Langer. Auf der Welt passiere viel, Verantwortliche kämen und gingen, doch auf eines sei immer Verlass: die Feuerwehr.

Fahrzeuge kommen langsam in die Jahre

Probleme wurden am Samstag allerdings auch angesprochen: Es werde heute versucht, der Feuerwehr immer mehr Aufgaben aufzudrücken, so der Eindruck des darüber wenig begeisterten Stadtbrandmeisters Hans Evernich. Darüber hinaus kämen auch der Fuhrpark und die Ausrüstung der Braunlager Feuerwehr so langsam in die Jahre – das älteste Auto ist das Löschfahrzeug 16, das mittlerweile bereits seit fast 35 Jahren zu Einsätzen ausrückt.

Das Fahrzeugmanagement sei keine einfache Aufgabe, aber die Stadt tue ihr Möglichstes, bekräftigte Bürgermeister Langer. Auch in Zukunft werde man in jedem Jahr die Anschaffung je eines neuen Feuerwehrautos einplanen, versprach er. Darüber hinaus wolle die Verwaltung noch dieses Jahr das Thema Aufwandsentschädigungen angehen.

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