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Eine typische Dorfgaststätte

„Bierkrug“ in Bredelem: Die kleine Kneipe inmitten des Dorfes

Wirtin Ute Geisendorf blickt zuversichtlich in die Zukunft und hofft auf noch viele Gäste im „Bierkrug“. Foto: Biener

Wirtin Ute Geisendorf blickt zuversichtlich in die Zukunft und hofft auf noch viele Gäste im „Bierkrug“. Foto: Biener

Der „Bierkrug“ im nur rund 400 Einwohner zählenden Bredelem ist eine typische Gaststätte, von denen es nicht mehr viele im Nordharz gibt. Für die Betreiberin Ute Geisendorf ist es jahrelang schon ein Zuverdienst für ihre Familie.

Samstag, 11.02.2023, 16:00 Uhr

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Bredelem. Der „Bierkrug“ hat die Corona-Pandemie überstanden und will jetzt wieder vermehrt für die rund 400 Bredelemer Einwohner und auch andere Gäste aus der Region da sein. Typische Dorfkneipen gibt es in Landkreis Goslar nur wenige. Vor allem die Bredelemer werden es gerne sehen, dass ihre kleine Kneipe auch weiterhin für sie öffnen wird. Der Bierkrug und die Crew um Wirtin Ute Geisendorf hat sich erfolgreich durch die Krise gemüht.

Schon beim Eintreten in die gemütliche Bierstube fühlt man sich zurück in die 1970er Jahre versetzt. Vor einer geschwungenen Theke stehen ein Kickertisch, eine elektronische Dartscheibe und ein Sparfach. Alles ist im Betrieb und wird von den Gästen gerne genutzt. Auch wenn gekickert wird und die Dartpfeile fliegen, herrscht eine ruhige und gelassene Atmosphäre in der Kneipe. Draußen vor dem Eingang, stehen robuste Holzbänke. An warmen Sommertagen wird hier manchmal bis spät am Abend hinein über alles Mögliche, über Gott und die Welt diskutiert. Der Bierkrug ist ein gern angesteuerter Ort inmitten des Dorfes.

<p>Der Bierkrug Bredelems befindet sich mitten im Ort. Auch die Ortsratssitzungen finden meist im Nebenraum der Gaststätte statt. Foto: Biener</p>

<p>Der Bierkrug Bredelems befindet sich mitten im Ort. Auch die Ortsratssitzungen finden meist im Nebenraum der Gaststätte statt. Foto: Biener</p>

Kneipe als Zuverdienst

„Irgendwie cool ist es hier“, meinte auch Dr. Akuma Che, ein Radfahrer aus Salzgitter, als er im Sommer auf einer Radtour hier einkehrte. Auch die freundliche, gelassene Art der Wirtin Ute Geisendorf, die von den meisten Gästen mit ihrem Vornamen angesprochen wird, passt genau ins Bild. Seit dem 1. März 2002 schon ist sie die Thekenchefin im Bierkrug, wohnt im Ort und kennt wohl auch jeden Einwohner in Bredelem. Ihr Mann war lange der Hauptverdiener und sie erwirtschaftete mit der Gastwirtschaft einen Zuverdienst. Heute betreibt sie die Gastwirtschaft zusammen mit einigen Aushilfen. In der Küche wird alles selber und frisch zubereitet. Die Speisekarte ist von überschaubarer Länge.

Die Gäste des „Bierkrugs“ haben auch Spaß beim Darten. Foto: Biener

Die Gäste des „Bierkrugs“ haben auch Spaß beim Darten. Foto: Biener

„Während der Coronazeit habe ich ernsthaft überlegt aufzuhören“, verrät die 65-jährige Wirtin. Das sei schon eine besondere Herausforderung gewesen, ohne Veranstaltungen könne man den Betrieb hier nicht wirtschaftlich betreiben. Aber: „Viele Gäste und Dorfbewohner baten mich darum, weiterzumachen“, sagt sie. „Wir haben überlegt, wie man es wirtschaftlich schaffen kann, den Betrieb noch eine Zeit lang weiter zu führen. Auch die Stadt als Eigentümer des Gebäudes war mit großzügigen Pachtvereinbarungen hilfreich.“

Die Öffnungszeiten wurden reduziert und die Speisekarte entsprechend straff gehalten. Nur am Donnerstag und Freitag ist für alle geöffnet. Reservierungen für private Feiern und Veranstaltungen sind natürlich immer möglich. Auch mit Speisen, die nicht in der Speisekarte aufgeführt sind. Ganz beliebt sind hier die Schlachtenplatten. Nach Absprache sei aber alles möglich. Ein Dorf mit Kneipe als allgemeine Anlaufstelle ist für alle im Ort – ein wichtiger, lebendiger Faktor. Wenn die Gesundheit es zulässt, will die sympathische Gastwirtin noch einige Jahre weitermachen.

Lothar Biener

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