Bergdankfest in Clausthal-Zellerfeld abgesagt
Beim Umzug des Bergdankfestes ziehen neben örtlichen Repräsentanten auch Bergleute aus anderen Städten durch Clausthal-Zellerfeld, wie hier im Jahr 2017. Archivbild: Bertram
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie findet die traditionsreiche Veranstaltung mit Umzug, Gottesdienst und Tzscherper in diesem Jahr nicht statt. Am 27. Februar soll in der Marktkirche in der Sonntagsmesse an das Bergdankfest erinnert werden.
Clausthal-Zellerfeld. Eine rund fünfhundertjährige Tradition kann auch in diesem Jahr nicht gepflegt werden: Einer der Organisatoren des Bergdankfestes in Clausthal-Zellerfeld, die Fachschule für Wirtschaft und Technik, teilt mit, dass aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie dieses Jahr wieder kein Bergdankfest mit Umzug, Gottesdienst und Tzscherper stattfinden wird. In der Marktkirche soll in der Sonntagsmesse am 27. Februar lediglich an das Bergdankfest erinnert werden.
Barbara Diederich, erste Vorsitzende des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins, wurde von der Absage durch die Fachschule überrascht, wie sie auf Anfrage der GZ berichtet. Zusammen mit der Marktkirchengemeinde war der Verein „am Rande“ mit an der Planung des Festes beteiligt. Hauptorganisator ist jedoch die Fachschule für Wirtschaft und Technik. Für Diederich, die erst seit Juli vergangenen Jahres den Posten der Vorsitzenden übernommen hat, wäre es das erste Bergdankfest ihrer Amtszeit geworden. „Ich bin sehr traurig darüber, da wir im letzten Jahr noch darüber gesprochen hatten, und ich mich gerne einbringen wollte“, so Diederich. Dann kam die Absage.
Und nicht nur in Clausthal-Zellerfeld und Bad Grund werden die Festlichkeiten abgesagt. Auch in Wildemann wird die Gefahr durch das Coronavirus als zu groß eingeschätzt, erklärt Ortsbürgermeister Arno Schmidt auf GZ-Anfrage. Festlichkeiten sind also auch hier nicht geplant.
Bergbau gehört noch immer zu den gefährlichsten Berufen der Welt. Daher hat das Fest auch noch immer einen eher ernsten Charakter, anders als die Erntedankfeste. So ist es nicht verwunderlich, wenn im Mittelpunkt der Bergdank-Gottesdienste von Beginn an das Totengedenken stand.
Die alte Tradition geht auf Johannes Mathesius zurück, der im 16. Jahrhundert in der ehemaligen erzgebirgischen Bergstadt Sankt Joachimsthal Pastor war. Seine Fastnacht-Predigt von 1542 wiederholte er jährlich: Daraus entstand dann das Bergstadtfest.