Bad-Harzburg-Stiftung kann nicht mehr jedem etwas spenden

Für mehr als 4300 Euro mietet die Harzburg-Stiftung im Winter ein „Kultursegel“ für den Rosengarten an. Archivfoto: Nachtweyh
Die Zahl der Förderanträge an die Harzburg-Stiftung steigt seit Ende der Corona-Pandemie wieder. Jetzt muss sie wieder priorisieren. Gleichzeitig hat die Stiftung selbst Vorhaben, etwa das Anlegen einer Streuobstwiese oder ein neues Krippenheft.
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Bad Harzburg. Die Liste mit Bereichen, für die sich die Bad-Harzburg-Stiftung einsetzt, ist lang: Gesundheit und mildtätige Zwecke, Bildung und Erziehung, Heimatpflege und Völkerverständigung, Kunst, Kultur und Denkmalschutz, Altenhilfe, Jugend und Sport, Wissenschaft und Forschung, Umwelt- und Naturschutz sowie Ortsverschönerung. Mit gut 18.850 Euro hat sie im vergangenen Jahr entsprechende Projekte unterstützt. Dazu kamen weitere Spenden mit konkretem Projektbezug. Das hat jetzt Vorsitzender Hans-Jürgen Fleger während der Stifterversammlung berichtet.
Die Bücher-Heimat beispielsweise bekam Geld für technisches Equipment, Ausstattung für Lesungen und Büchergutscheine. Große Beträge – jeweils mehr als 4000 Euro – flossen an die Tafel zum Zukauf für Lebensmittel für Bedürftige, an diverse Sportvereine, die für 54 Kinder und Jugendliche den Jahresbeitrag übernahmen, in die Anschaffung und den Aufbau von drei neuen Krippenfiguren sowie in die Anmietung einer Bühnenüberdachung für Kulturveranstaltungen im Rosengarten.
USA-Forschungsreise
Mittlerweile seien es wieder mehr Förderanträge, die an die Stiftung gestellt würden, berichtete Fleger. Während der Corona-Pandemie hatte deren Zahl zeitweise abgenommen. Das Stiftungskapital betrage aktuell insgesamt 621.000 Euro, 7000 Euro mehr als noch 2021. Von den 316.000 Euro Rücklagen seien 200.000 Euro zweckgebunden.
Aktuell zählt die Bad-Harzburg-Stiftung 43 Stifter, einen mehr als im Vorjahr. Vorsitzender Fleger dankte diesen; für deren finanzielle Unterstützung, für deren Zeit und deren Ideen. „Ohne Sie wäre die Stiftung auf verlorenem Posten“, sagte er. Dankbar zeigte sich Fleger auch gegenüber dem Werbebeirat und dem Vorstand für deren Engagement.
Ein Beispiel, wohin das Geld der Stiftung sonst noch fließt, gab Tabea Dege, Schülerin der 11. Klasse am Werner-von-Siemens-Gymnasium. Über das Institut für Jugendmanagement hat die 16-Jährige hat an einer Forschungsexpedition ins US-amerikanische Silicon Valley teilgenommen, von der sie während der Versammlung berichtete. Zusammen mit 23 weiteren jungen Menschen hatte sie unter anderem die Tech- und Internetriesen Google, Apple, Ebay und SAP besucht, sowie die Universität Stanford und etliche Sehenswürdigkeiten besichtigt. Schließlich schrieb Dege eine Forschungsarbeit, für die sie 100 Personen zu deren Mediennutzung befragte.
Geld fließt aber auch noch in andere Vorhaben, auf die Vorstandsmitglied und Werbebeirat Miriam Bartels vorausblickte: 2500 Euro aus den Erlösen des Herrenabends werden für die Anschaffung sogenannter Tonieboxen für die Stadtbücherei verwendet. Gedacht für Kinder, lassen sich damit beispielsweise Hörspiele und Musik abspielen. Weiterhin sollen Social-Media-Schulungen in Schulen organisiert und in der Nähe des Golfplatzes eine Streuobstwiese angelegt werden.
Viele (Seiten-)Besucher
An belebter Stelle möchte die Stiftung ein „Schaufenster Ehrenamt“ installieren – ein Schwarzes Brett gewissermaßen, auf dem in analoger Form Gesuche gestellt werden können. Beteiligen möchte sie sich an der Wunschbaumaktion zum Weihnachtsfest. Dann soll es auch Krippenhefte als Beigabe für den Krippenbesuch im Rosengarten zu kaufen geben – mit Anekdoten und Liedern, erstellt durch Marianne Schirrmeister.
Apropos Verkauf: Gut sei im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Literatur in der Harzsagenhalle gewesen, berichtete Hans-Jürgen Fleger. 3000 Besucher hätten die ehrenamtlichen Betreiber auf dem Burgberg begrüßen dürfen.
Ungebrochen sei derweil auch das Interesse am Bild-Archiv des ehemaligen Foto-Journalisten Herbert Ahrens, berichtete Vorstandsmitglied Werner Beckmann. Immer mehr historische Bilder stünden in digitaler Form der Öffentlichkeit zur Verfügung. Es gebe zig Anfragen von Personen und Institutionen, die sich gerne beteiligen würden. Mehrere Universitäten hätten das Archiv bereits für Forschungsarbeiten genutzt. Das sei natürlich gut für das Image der Harzburg-Stiftung und stärke deren Bekanntheitsgrad.
Je größer das Archiv werde, desto mehr Kosten würde es aber auch verursachen. Allein im vergangenen Jahr habe der Betrieb des Archivs, für den unter anderem ein Server benötigt wird, rund 5900 Euro gekostet. Abgegeben werden darf das Ahrens-Archiv übrigens nicht mehr, denn laut Statuten ist es ein fester Teil der Harzburg-Stiftung, die damit zu dessen Erhalt verpflichtet ist.
AUF EINEN BLICK
Name: Bad-Harzburg-Stiftung
Stiftungsvorstand: Hans-Jürgen Fleger (Vorsitzender), Thomas Kregel (stellvertretender Vorsitzender), Miriam Bartels, Werner Beckmann, Andrea Scholz.
Zahl der Stifter/Zustifter: 43
Kontakt: Hans-Jürgen Fleger, Golfstraße 11, Bad Harzburg, Telefon (05322) 6523.
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