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Radioaktiver Abfall aus der Asse

Atommüll aus der Asse: Gesellschaft treibt Planungen voran

Eine Besuchergruppe steht im Atommülllager Asse neben einem Sammelbecken für radioaktiv belastete Lauge. Foto: Ole Spata/Ole Spata/dpa/Archivbild

Eine Besuchergruppe steht im Atommülllager Asse neben einem Sammelbecken für radioaktiv belastete Lauge. Foto: Ole Spata/Ole Spata/dpa/Archivbild

Die Zeit für die Rückholung des Atommülls aus der Asse drängt. Täglich dringt Wasser in das marode Bergwerk bei Wolfenbüttel ein. Dort lagern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen.

Montag, 10.01.2022, 17:30 Uhr

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Peine. Die Vorbereitungen zur Rückholung des radioaktiven Abfalls aus dem maroden Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel schreiten voran. Wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Montag in Peine mitteilte, wurden die Planungen für eine sogenannte Abfallbehandlungsanlage und ein Zwischenlager vergeben. Den Auftrag erhielt eine Bietergemeinschaft der Firmen Uniper Anlagenservice GmbH, Uniper Technologies GmbH sowie Brenk Systemplanung GmbH. Die Unterlagen sollen bis Ende 2023 vorgelegt werden.

In dem ehemaligen Bergwerk in Niedersachsen liegen in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Weil Wasser eindringt, muss das Lager geräumt werden. Es gibt den gesetzlichen Auftrag, die Asse unverzüglich stillzulegen. Zuständig für die Rückholung ist die BGE in Peine. Sie legte 2020 einen Plan vor, nach dem 2033 mit der Rückholung begonnen werden soll. Allein bis zum Start kalkulierte die BGE zuletzt mit Kosten von mehr als drei Milliarden Euro.

Der nun vergebene Auftrag sieht vor, dass die Abfallbehandlungsanlage und das Zwischenlager in unmittelbarer Nähe zum Betriebsgelände errichtet werden. Dabei müssen die Anlagen so ausgelegt werden, dass mit rund 100.000 Kubikmetern schwach- und mittelradioaktivem Abfall - inklusive der kontaminierten Anhaftungen - umgegangen werden kann. Das Zwischenlager soll auf 200.000 Kubikmeter Volumen ausgelegt sein.

Der geplante Standort nahe der Asse hatte in der Region für Kritik gesorgt, die Diskussion über die Standortwahl ist aber noch nicht abgeschlossen. Im vergangenen Oktober wurde ein Expertenbericht dazu veröffentlicht, den alle Beteiligten intensiv prüften, teilte die BGE mit. Man habe die aktuellen Planungen aber nicht unterbrochen, um keine Verzögerungen des für 2023 geplanten Beginns der Rückholung zu riskieren.

"Die BGE treibt die Planungen konsequent voran, ohne unwiderrufliche Fakten zu schaffen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stefan Studt, laut der Mitteilung. Die BGE halte sich an die Ende vergangenen Jahres im sogenannten Beleuchtungsprozess verabredeten Absprachen. Ein Großteil der vergebenen Planung muss nach BGE-Angaben unabhängig vom Standort erbracht werden.

Der Koordinator der Landesregierung zur Rückholung, Andreas Sikorski, hatte im vergangenen Jahr schnelles Handeln angemahnt. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelte: "Der Müll muss aber raus, denn kein Mensch weiß, wie lange die Asse noch stabil bleibt", sagte Sikorski Ende Mai.

dpa

Kurzinfos zur Asse

BGE-Mitteilung

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