Asklepios-Chefarzt erläutert Anruferinnen neueste Möglichkeiten

Chefarzt Ahmed Zidan nimmt sich bei der Telefonaktion von Asklepios und GZ viel Zeit für Anruferinnen. Foto: Kleine
Chefarzt Ahmed Zidan von der Asklepios-Harzklinik Goslar erläufert in der Telefonaktion von Asklepios und der Goslarschen Zeitung die neusten technischen Möglichkeiten. Die Anruferinnen zeigten sich erfreut und erleichtert über den Fortschritt.
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Goslar. Seit 2022 kommt in der Asklepios-Harzklinik Goslar moderne Roboter-Technologie bei Operationen zum Einsatz, die unter Leitung des Chefarztes Ahmed Zidan nun auch bei gynäkologischen Eingriffen angewendet wird. Der „Da-Vinci-Roboter“ ermöglicht minimalinvasive Eingriffe mit vier Roboterarmen, die vom Chirurgen gesteuert werden. Die Anrufer, die sich an der gemeinsamen Telefonaktion von Asklepios und Goslarscher Zeitung beteiligten, deckten ein breites Spektrum an Fragen ab.
Die Anruferinnen aus Goslar, Bad Harzburg und Wernigerode teilten ihre Freude und Erleichterung über die Möglichkeit der schonenden Operationen, die ohne lange Bauchschnitte auskommen. Gebärmuttersenkung, Inkontinenz, Brustkrebs und Myome waren Themen.
Anruferin: „Es ist ganz toll, dass es so was gibt“
Kann eine Operation etwas gegen Inkontinenz ausrichten, die als unangenehme Folge einer Krebsoperation vor zehn Jahren aufgetreten war? Das wollte eine 79-Jährige wissen, der in Folge ihrer Behandlung damals Gebärmutter und Eierstöcke entfernt wurden. Ahmed Zidan lud sie zu einer Untersuchung ein und machte ihr grundsätzlich Hoffnung: Die Bänder und Netze, die in einem solchen Fall eingesetzt werden, können jetzt über eine Bauchspiegelung an Ort und Stelle gebracht werden, sagte er. Grundsätzlich sei es möglich, die Lage einer Blase zu korrigieren und eine hängende Harnröhre mit Einspritzung eines Gels zu unterstützen. Das sei dann „wie eine Matratze“, erklärte der Chirurg.
Eine 80-jährige Anruferin wollte wissen, ob eine Gebärmuttersenkung gefährlich sei. „Nein“, sagte Zidan, fragte: „Haben Sie Beschwerden?“ Die erfrischende Antwort lautete: „Nö.“ Wann sie denn das letzte Mal bei einer Untersuchung gewesen sei? „Ich war schon 20 Jahre nicht mehr beim Frauenarzt“, verriet die Dame und erntete ein überraschtes „Oh“. Zidan brach eine Lanze für den Wert der Krebsvorsorge und lud die Anruferin zu Untersuchung und Beratung ein: „Dann sind wir alle beruhigt und Sie auch.“ Gegebenenfalls könne man eine Gebärmuttersenkung minimalinvasiv auch wieder heben. „Es ist ganz toll, dass es so was gibt“, kommentierte die Anruferin. Ahmed Zidan stammt aus Kairo, ist 39 Jahre alt und hat in Ägypten Deutsch als zweite Fremdsprache studiert. „Der Patient hat ein Recht darauf, dass er den Arzt versteht und dass der Arzt ihn versteht“, sagte er in einer Telefonpause im Pressehaus. Nur dann könne Vertrauen entstehen. Durch einen Studentenaustausch kam er das erste Mal nach Deutschland, Nordrhein-Westfalen. Der Kontakt war geknüpft, er wurde als Arzt angefragt, brachte die Familie mit. Kürzlich wechselte er von Recklinghausen nach Goslar.
Myome entfernen
Die nächste Anruferin wollte wissen, ob Myome (Wucherungen) mit Da-Vinci-Technik aus dem Unterleib entfernt werden könnten. Auch diese Frage bejahte Zidan. Für derartige Eingriffe sei die Robotertechnik „ideal“. Myome könnten mit und ohne Gebärmutterentfernung sowie mit oder ohne Gebärmutterhals entfernt werden, erläuterte Zidan. Auch hier kommt es auf Einzelfall und Voruntersuchung an.
Kann eine Blase ein zweites Mal angehoben werden? Sie kann, und auch das mit minimalem Eingriff, nahezu ohne Schmerzen, versicherte Zidan. Das würde sich doch noch lohnen? fragte die 70-jährige Anruferin. Zidan lachte und machte ihr Mut. Die Bad Harzburgerin war erfreut – und will es gleich im neuen Jahr angehen.