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Anzeige gegen Unbekannt

Apfelklau in Jerstedt: Dieses Jahr fällt die Ernte flach

Karsten Färber hat zwar noch einen Apfel gefunden, doch die Bäume seiner Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft wurden von Dieben abgeerntet. Foto: Roß

Karsten Färber hat zwar noch einen Apfel gefunden, doch die Bäume seiner Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft wurden von Dieben abgeerntet. Foto: Roß

Karsten Färber ärgert sich über dreiste Apfeldiebe, die sich an den rund 50 Bäumen der Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft (VEG) Futterkiste in Jerstedt einfach und im großen Stil bedienen. Dieses Jahr fällt die Ernte sogar komplett flach.

Von Hendrik Roß Donnerstag, 28.09.2023, 16:00 Uhr

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Jerstedt. Die VEG hat die Bäume an einem entwidmeten Teilstück der Straße „Auf dem Berge“ hinter dem Erdbeerfeld an der Bundesstraße 6 vor 22 Jahren von der Stadt Goslar gepachtet, berichtet Färber. Die Mitglieder würden dort neue Bäume pflanzen, sich um die Pflege kümmern und meistens jedes Jahr Mitte Oktober zur Tat schreiten und ernten. „In guten Jahren hatten wir schon mehrere Hundert Kilo Äpfel“, berichtet der Jerstedter Färber. Die Früchte werden dann in einer Mosterei zu Saft verarbeitet. „Diesen Apfelsaft kann man nirgendwo kaufen, er ist unser eigener Jerstedter Apfelsaft. So ein fruchtiger und geschmacksintensiver Saft ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt Färber. Alle Äpfel seien alte Sorten, die man nicht im Supermarkt kaufen kann. Wer kennt schon Berlepsch, Jakob Lebel oder Rheinischen Bohnapfel?

„Das ist Diebstahl“

Dieses Jahr geht die VEG jedoch leer aus. Ein Großteil der Früchte hängt nicht mehr an den Bäumen. Färber vermutet systematischen Diebstahl. „Wenn mal jemand fragen würde, ob er einen Apfel oder einen Korb voll abpflücken kann, wäre das kein Problem“, sagt er zwar. Dass die Bäume aber nun praktisch leer sind, gehe zu weit. Aktuell sei ohnehin keine gute Ernte zu erwarten gewesen: „In diesem Jahr gab es weniger Äpfel als im letzten Jahr. Leider wurden fast alle Äpfel geklaut, bevor wir sie ernten wollten. Das ist Diebstahl“, stellt Färber fest.

Die VEG weise jedes Jahr mit Zetteln an den Baumstämmen darauf hin, dass die Apfelbäume in Privatbesitz sind. „Es scheint also nicht Unwissenheit zu sein, sondern bewusster Diebstahl.“ Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht“ kriege er immer wieder zu hören, ärgert sich Färber. Der Futterkiste bleibe aktuell nur eine Anzeige gegen Unbekannt – und die Hoffnung auf ein gutes Apfeljahr 2024 mit weniger Langfingern.

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