61.000 Euro für Kulturprojekte im Landkreis Goslar

Ensemblefoto 2023 nach der letzten Vorstellung am Rammelsberg: Der Verein „Bühnenreif“ hat das Musical „Soho Cinders“ aufgeführt. Der Verein erhält aktuell eine Kulturförderung von 7600 Euro. Foto: Martin Schenk
Der Landkreis Goslar fördert Kultur-Initiativen in der Region. In der ersten Jahreshälfte werden 16 Projekte mit 61.000 Euro unterstützt. Eine zweite Förderrunde für dieses Jahr ist eingeplant, um weitere Kulturprojekte mitzufinanzieren.
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Goslar/Harz. Auch 2024 unterstützt der Landkreis Goslar kulturelle Initiativen im Kreisgebiet: Regionale Vereine und Projekte erhalten für die erste Jahreshälfte zusammen rund 61.000 Euro.
Die Vergabe war Hauptthema in der Sitzung des Beirates für die Kreisvolkshochschule, der in dieser Woche tagte. 21 Anträge lagen vor, so viele wie nie zuvor. 17 Vereine, eine Stiftung, eine Initiative und eine Kirchengemeinde hatten sich um Förderungen in unterschiedlicher Höhe beworben. Die Big Band der TUClausthal hatte zwei Anträge eingereicht.
Für 16 Anträge, fünf gingen leer aus, lagen dem Gremium schließlich Förderempfehlungen für geplante Projekte vor, die zunächst eine Gesamtsumme von 51.000 Euro ergaben. Die größten Posten aus diesem Bereich erhalten der Verein „Bühnenreif“ Goslar mit 7600 Euro, die Gesellschaft zur Förderung der Harzburger Musiktage mit 7500 Euro und die Schützengesellschaft Langelsheim 5700 Euro.
Aus einem zweiten Fördertopf für „Institutionelle Förderung“ wurden nicht Projekte, sondern Einrichtungen in der Gründungsphase unterstützt, die an bereits begonnenen Vorhaben arbeiten: Der Arbeitskreis Döhrener Bergbau und Geschichte erhält 549 Euro, der Steinway-Verein in Wolfshagen mit 7500 Euro.
Summe aufgestockt
Ursprünglich war für die erste Jahreshälfte 2024 lediglich eine Fördersumme von 59.000 Euro vorgesehen. Ein vor der Beiratssitzung eingereichter Änderungsantrag der SPD, der eine Unterstützung des Vereins Kinderwiese Bredelem aus der projektbezogenen und der „Institutionellen Förderung“ vorsah, erhöhte diese Summe noch einmal um rund 2000 Euro.
Zuschüsse aus der Kulturförderung vergibt die Kreisverwaltung seit 2019. Im Dezember 2022 wurden die Richtlinien überarbeitet, damit mehr Institutionen im Landkreis Goslar profitieren.

Das Ensemble „Elbtonal Percussion“ tritt in diesem Jahr im Rahmen der Harzburger Musiktage auf, die von der Kulturförderung profitieren. Foto: Dimitrij Leltschuk
Anfang dieses Jahres sind die ersten „Institutionellen Förderungen“ abgelaufen, die als sogenannte „Anschubfinanzierungen“ maximal fünf Jahre bezahlt werden. Vom Ende der Förderung ist etwa das Internationale Musikfest Goslar-Harz betroffen: Von 2019 bis 2023 erhielt die „Gesellschaft zur Förderung des Internationalen Musikfestes Goslar-Harz“ 37.000 Euro aus dem Topf für „Institutionelle Förderungen“: Die auf einen Zeitraum von fünf Jahren festgelegte Höchstsumme von 30.000 Euro ist also ausgeschöpft. Die nun beantragte Projektförderung von weiteren 10.000 Euro wurde abgesagt. Der Landkreis begründet das in einer Pressemitteilung damit, das „die thematische Ausrichtung innerhalb des Antrages nicht verändert wurde“. Das sei aber erforderlich, um nach der institutionellen Förderung eine auf Projektbasis zu erhalten.
Eine Absage erhielt auch der Bürgerverein Wolfshagen, der ebenfalls von 2019 bis 2023 eine „Institutionelle Förderung“ erhielt und nun einen Antrag auf Projektförderung von 1.440 Euro gestellt hatte.
Leer ging bei der „Institutionellen Förderung“ außerdem die Big Band der TUClausthal aus: Der zugehörige Verein hat zwischen 2020 und 2023 44.000 Euro erhalten und somit den gedeckelten Betrag überschritten. Hinzu komme, dass der Verein seit einigen Jahren erfolgreich arbeite.
Einen Zuschuss für das Musik- und Vortragsprojekt „Ziemlich beste Freunde“, mit dem der Zusammenschluss von Clausthal und Zellerfeld vor hundert Jahren gewürdigt werden soll, gewährte der Beirat hingegen, wenn auch in abgespecktem Umfang: Statt der beantragten 10.000 Euro wird das Projekt mit 4000 Euro unterstützt.
Geld übrig
Noch befindet sich Geld im Topf der Landkreis-Kulturförderung, trotz des Höchststandes an Anträgen: Für die erste Jahreshälfte 2024 lagen inklusive eines Restbetrages aus den vergangenen Jahren rund 71.000 Euro bereit. Die verbliebene Summe soll für die „Institutionelle Förderung“ in der zweiten Jahreshälfte genutzt werden. Sofern die Mittel nicht ausgeschöpft werden, könnte das Geld für weitere Projektförderungen verwendet werden, berichtet die Kreisverwaltung.
Über Anträge für die zweite Förderperiode entscheidet der Beirat unter Vorsitz des Kreistagsabgeordneten Stefan Scheele am 4. Juni. Bewerbungen müssen bis Ende April eingereicht werden. Es geht um Anschubfinanzierungen nach der Gründung. Anträge können auf der Internetseite des Landkreises heruntergeladen werden: www.landkreis-goslar.de (unter Fachdienst Volkshochschule). red