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Symposium am 25. September

Zukunft des Goslarer Lincke-Rings entscheidet sich im Herbst

Die Zukunft des Goslarer Paul-Lincke-Rings entscheidet sich im Herbst. Am 25. September veranstaltet die Stadt ein Symposium, um das Wirken des Komponisten während der NS-Zeit zu beleuchten.

Die Zukunft des Goslarer Paul-Lincke-Rings entscheidet sich im Herbst. Am 25. September veranstaltet die Stadt ein Symposium, um das Wirken des Komponisten während der NS-Zeit zu beleuchten. Foto: Swen Pförtner/dpa

Soll der Paul-Lincke-Ring noch als Goslarer Musikpreis vergeben werden? Am 25. September veranstaltet die Stadt ein Symposium, um Linckes Schaffen während der NS-Zeit zu beleuchten. Auch einige Lincke-Preisträger werden unter die Lupe genommen.

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Von Hendrik Roß
Mittwoch, 05.06.2024, 19:45 Uhr

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Goslar. Der Goslarer Paul-Lincke Ring wird seit 1955 vergeben. Ob es in Zukunft noch weitere Verleihungen geben wird, ist offen. Angestoßen vom aktuellen Preisträger Sven Regener kommen der Namensgeber und seine Kontakte zum NS-Regime auf den Prüfstand.

Am 25. September startet um 16 Uhr ein Symposium im Kulturmarktplatz, das Linckes Nähe zu den Nazi-Mächtigen und sein Wirken unter die Lupe nimmt.

Wie die Stadt Goslar mitteilt, soll das Symposium dazu dienen, eine Wissensgrundlage zu schaffen, um über die Zukunft des Paul-Lincke-Rings zu entscheiden. Neben den Jahren 1933 bis 1945 soll auch die Nachkriegszeit betrachtet werden. Da geht es nicht nur um die Person Lincke, sondern auch um die Geehrten. Unter denen gibt es ambivalente Persönlichkeiten. Etwa den Braunschweiger Norbert Schultze, Lincke-Ring-Träger 1973, der nicht nur den Welthit „Lili Marleen“, sondern auch Stücke wie „Panzer rollen in Afrika“ oder „Bomben auf England“ geschrieben hat und ab 1940 Mitglied der NSDAP war.

Generell soll der Umgang mit Erinnerungskultur im Wandel der Zeit beim Symposium besprochen werden. Als Experten werden Professor Detlef Schmiechen-Ackermann, Professor Peter Niedermüller und Martina Staats auftreten. Staats leitet die Gedenkstätte Wolfenbüttel und forscht zur Geschichte des Nationalsozialismus und Erinnerungskultur, Niedermüller ist Leiter des Forschungsprojektes „Deutsche Unterhaltungsmusik im 20. Jahrhundert“ an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und Schmiechen-Ackermann forscht und lehrt an der Leibniz-Universität in Hannover zu Nationalsozialismus und vergleichender Diktaturgeschichte. Die Stadt plant, die Veranstaltung per Video zu übertragen.

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