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Public Viewing auf der Museumsplaza

700 Menschen jubeln in Goslar: Deutschland steht im Achtelfinale

Die Farben Schwarz, Rot, Gold dominieren auf der Museumsplaza in Goslar beim EM-Spiel gegen Ungarn.

Die Farben Schwarz, Rot, Gold dominieren auf der Museumsplaza in Goslar beim EM-Spiel gegen Ungarn. Foto: Epping

Die deutsche EM-Party geht weiter: Das 2:0 gegen Ungarn bejubelten rund 700 Menschen beim Public Viewing auf der Museumsplaza in Goslar. Nach dem Abpfiff waren erste Hupkonzerte in der Altstadt zu hören.

Von Hendrik Roß und Michael Eggers Mittwoch, 19.06.2024, 22:08 Uhr

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Schon eine Minute nach Anpfiff schwappt ein Raunen über die Museumsplaza in Goslar. Manuel Neuer stürzt aus seinem Tor heraus und rettet in letzter Sekunde vor dem ungarischen Angreifer Roland Sallai. Den rund 700 Menschen auf der Plaza, viele mit Deutschlandfahne im Gesicht oder auf dem Rücken, stockt der Atem. Was wird das denn für ein EM-Spiel nach dem souveränen Auftaktsieg gegen die Schotten? Müssen die Deutschland-Fans dieses Mal zittern?

20 Minuten später netzt Jamal Musiala zum 1:0 für Deutschland ein. Jetzt tobt die Menge. Der erste Schritt in Richtung EM-Achtelfinale ist gemacht.

Eine Stunde vorher

Kurzer Blick zurück: Schon eine Stunde vor dem Anstoß füllt sich der Platz vor dem Goslarer Kulturmarktplatz. Brauhaus-Wirt Odin Paul, der das Public Viewing organisiert, hat heute wegen der Anstoßzeit mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Denn bis 16 Uhr hat es in Goslar immer mal wieder geregnet, teils sogar geschüttet. Dann kommt tatsächlich noch die Sonne raus.

Auf der Museumsplaza in Goslar jubeln 700 Fans gemeinsam.

Auf der Museumsplaza in Goslar jubeln 700 Fans gemeinsam. Foto: Epping


Das ist gut für die Laune – genau wie das EM-Quiz, bei dem GZ-Redakteur Sebastian Sowa vor dem Anstoß die Goslarer Fußballfans ausquetscht – aber nicht optimal für die Sicht auf die Videoleinwand, die mit Planen vor Wasser und Licht geschützt nach hinten gerückt auf der Bühne steht. „Ich habe mir ja gutes Wetter gewünscht, habe aber vergessen, dass wir auch Wolken brauchen“, beschreibt Paul die kniffligen Verhältnisse. Wenn Deutschland am Sonntag im letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz antritt, geht es wie beim Auftaktmatch gegen die Schotten erst um 21 Uhr los. Da spielt die Sonne dann keine große Rolle mehr.

Gute Resonanz

Erst 1000, nun rund 700 Besucher: Organisator Paul ist mit der Publikumsresonanz bei den ersten beiden Deutschland-Spielen so zufrieden, dass er schon auf die K.o.-Phase der EM schielt. Am liebsten will er das Public Viewing bis zum 14. Juli durchziehen. Dann steht das Finale in Berlin an.

Pascal Sollorz, Lina Waldmann (Mitte) und Julienne Schulz spielen Uno.

Pascal Sollorz, Lina Waldmann (Mitte) und Julienne Schulz spielen Uno. Foto: Epping

Einige Fans werden schon vor dem Anpfiff kreativ. Pascal Sollorz, Lina Waldmann und Julienne Schulz haben keinen guten Platz erwischt und sich prompt einen Campingtisch organisiert. Sie spielen Uno, während der Livekommentar und die Fußball-Emotionen über die Plaza rauschen. Auch so geht Heim-EM.

Vor Beginn der zweiten Halbzeit wird die Leinwand schließlich auf der Bühne weiter nach vorne gerückt. So haben auch die Menschen in den Randbereichen einen besseren Blick auf das spielentscheidende 2:0, das DFB-Kapitän Ilkay Gündogan nach einem wunderschönen Spielzug in der 67. Minute einnetzt. Wieder zuckt Ekstase über die Plaza.

Dutzende Fans verfolgen das Länderspiel gegen Ungarn in der Gaststätte des Kurgastzentrums „Drink’a’Bell“ in Braunlage.

Dutzende Fans verfolgen das Länderspiel gegen Ungarn in der Gaststätte des Kurgastzentrums „Drink’a’Bell“ in Braunlage. Foto: Eggers

Ein Blick in andere Gefilde: 25 Grad waren es gestern am Spielort in Stuttgart, in Braunlage war es zehn Grad kälter, und so verzichteten die Veranstalter darauf, wie am Freitag eine Großbildleinwand auf der Außenbühne des Kurgastzentrums aufzustellen und das Länderspiel in den Kurpark zu übertragen. Stattdessen zeigten sie die Begegnung gegen die Ungarn über einen Beamer in der Gaststätte des Kurgastzentrums „Drink‘a‘Bell“ vor mehreren Dutzend Besuchern, viele davon in Deutschland-Trikots. Dennoch saßen auch einige mit Jacken draußen und schauten das Spiel auf einem Fernseher, der an die Fensterscheibe gestellt wurde. Auch die Kult-Gaststätte „Puppe‘s“ zeigte in ihrem Außenbereich das Länderspiel vor einigen Besuchern.

In Goslar steigen nach dem Abpfiff vereinzelte Fans in ihre Autos oder auf ihre Motorroller und fahren hupend durch die Altstadt, schwenken ihre Flaggen.

Der Trubel ist zwar schnell wieder vorbei. Doch nun steht die Nationalelf im Achtelfinale und die Euphorie im Land macht sich so langsam breit – da geht sicherlich noch was.

Public-Viewing in Goslar: Alle Bilder

Fotos: Epping
Public-Viewing in Goslar: Deutschland – Ungarn
Public-Viewing in Goslar: Deutschland – Ungarn Foto: Epping
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