Rennwoche: Schönes Bergfest mit kuriosem Zwischenspiel

5800 Besucher füllen die Rennbahn am Donnerstag – für einen Renntag unter der Woche ein beeindruckendes Ergebnis. Zum Vergleich: Am Samstag waren es genausoviele. Foto: Epping
Viel los war am Donnerstag auf der Bad Harzburger Galopprennbahn am Weißen Stein. Am dritten Renntag konnte sich der Rennverein über rund 5800 Besucher freuen. Außerdem hat sich die Tierrechtsorganisation Peta zu Wort gemeldet.
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Normal ist die 144. Rennwoche nicht: Nach dem Wetter-Desaster vom Sonntag, das zum Abbruch des zweiten Renntages führte, war der Donnerstag, quasi das Bergfest des Meetings, versöhnlicher – und trotzdem ungewöhnlich. Das Wetter passte, es war nicht zu warm und es blieb trocken. Und so kamen 5800 Besucher auf die Bahn, mehr als sonst an einem Donnerstag. Aber sie ließen nur 155.193 Euro durch die Totalisatorkassen klimpern. 26.000 Euro weniger als am Donnerstag des Vorjahres. Denn ein Rennen wurde mittendrin abgebrochen, und zwar ausgerechnet das, in dem der Hürdenchampion Cabot Cliffs von Rennvereinspräsident Stephan Ahrens an den Start ging. Entsprechend war Ahrens‘ Laune.
Zu den Hauptsponsoren des Tages gehörten die Regionsbeweger, die auch zahlenmäßig im Mittelpunkt standen: Es handelt sich um einen Verein um den Harzer Unternehmer Julius Junicke und den ehemaligen sachsen-anhaltinischen Innenmenister Holger Stahlknecht. 75 Gäste aus Politik und Wirtschaft aus Niedersachsen, Sachen-Anhalt und Sachsen hatten die Herren im Schlepptau, getreu ihres „Vereinsmottos“ Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, Optimismus zu verbreiten, und ja: auch um Geschäfte zu machen. Das, so Stahlknecht zur GZ, sei auch gar nicht unanständig. Dass die Regionsbeweger dabei in ihrem Netzwerk auch noch Spaß haben, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Sie zahlten am Donnerstag gleich zwei Rennen (von denen allerdings eins das war, was ausfiel) und da gab es natürlich hinterher trotzdem gern mal ein Gläschen Sekt.
Peta meldet sich zu Wort
Auch sonst war der Donnerstag von guter Laune, gutem Wetter und gutem Galoppsport geprägt. Trotz des Sturzes im Hürdenrennen wurden keine Pferde und keine Reiter verletzt.
Mittlerweile hat sich allerdings die Tierrechtsorganisation Peta zu Wort gemeldet, sie bezieht sich auf den Hürden-Sturz von Don’t Dream im Rennen vom vergangenen Samstag (die GZ berichtete). Peta hat das Veterinäramt aufgefordert, den Fall zu untersuchen und über das Schicksal des Pferdes aufzuklären.
Da gibt es wohl aber gar nicht (mehr) viel aufzuklären: Der GZ gegenüber erklärten sowohl Rennvereins-Pressesprecher Daniel Delius als auch der Tierschutzbeauftragte des Vereins, Detlef Kaczmarek, dass sich das Tier bei dem in der Tat übel aussehenden Sturz an einer Hürde lediglich einen Kratzer im Brustbereich zugezogen hätte, ansonsten aber wohlauf sei. Kaczmarek selbst habe Don’t Dream nach dem Unfall reiterlos auf dem Geläuf eingefangen. Und nun biegt die 144. Bad Harzburger Galopprennwoche schon auf die Zielgerade ein. Am kommenden Wochenende stehen die letzten beiden Renntage an, am Samstag sogar mit zwölf statt wie geplant neun Rennen, da einige der ausgefallenen Prüfungen vom Sonntag nachgeholt werden.
Regen am Samstag angesagt
Aber ohne schwarzmalen zu wollen: Die Wetterprognosen für den Samstag sind nicht die allerbesten. Aktuell ist noch eine Menge Regen angesagt. Sollte der gestrige Donnerstag etwa der einzige „normale“ Renntag dieses Jahres gewesen sein? Stephan Ahrens sieht es gelassen, auch für den Sonntag sehe es gut aus.
Und wie stark der Regen am Samstag wird, müsse man sehen. Am Wetter könne man nichts ändern, wir müssen es so nehmen, wie es kommt.