Zeugen erleben „Wildwest in Hahausen“

In Neuekrug beendet die Polizei die Flucht des Mercedes. Foto: Biener
Die wilde Flucht eines Autofahrers mit einem Mercedes AMG war auch am Donnertag noch Thema in Hahausen. Wie die GZ bereits berichtete, hatte am Mittwoch ein Autofahrer die Haltesignale der Polizeistreife in Seesen ignoriert und war mit überhöhter Geschwindigkeit aus der Stadt geflüchtet. Nur einem Zufall hat es die Polizei zu verdanken, dass ihr der Fahrzeughalter später doch noch ins Netz ging.
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„Es war Wildwest“, schilderte am Donnerstag eine Zeugin den Vorfall und ergänzte: „Das war krass. Der ist gefühlt 150 gefahren.“ Erst sei der Mercedes an ihrem Haus an der B 248 vorbei gekommen, dann ein Polizeiwagen – und nach kurzer Zeit zwei weitere Polizeiautos.
Bei der Polizei meldeten sich auch Autofahrer, die den Wagen bei der Flucht gesehen hatten. Sie berichteten davon, dass sie trotz Gegenverkehr von dem Mercedes überholt und ausgebremst worden seien – und schätzten die Geschwindigkeit auf 200 Kilometer pro Stunde. Weil der später gefasste Fahrer behauptete, bei der Flucht nicht den Wagen gefahren zu haben, wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft davon abgesehen, seinen Führerschein und das Fahrzeug zu beschlagnahmen.
Allerdings wurde dem 48-Jährigen die Weiterfahrt untersagt, weil der Verdacht auf Drogenkonsum bestand. Das Ergebnis der Blutuntersuchung lag am Donnerstag noch nicht vor. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen der Flucht – sie werden gebeten, sich unter Tel. (0 53 81) 94 40 zu melden. Insbesondere interessieren sich die Beamten dafür, ob jemand den Fahrer erkannt hat oder sagen kann, ob sich eine zweite Person im Wagen befunden hat.
Schon am Mitwochvormittag war die B 248 zum Ort eines Polizeieinsatzes geworden. Wie die Polizei auf Anfrage der GZ bestätigte, war es um 10.18 Uhr in Höhe des alten Bahnhofes zu einem Unfall gekommen, als ein Postauto aus einer Ausfahrt auf die Bundesstraße fuhr. Nach Angaben der Polizei missachtete der Fahrer des Postautos die Vorfahrt eines anderen Pkw: Er scherte so knapp vor einem anderen Fahrzeug in den Verkehr ein, dass der Fahrer des Wagens nicht mehr bremsen oder ausweichen konnte und das Postauto seitlich rammte.
Durch den Zusammenstoß wurden drei Personen leicht verletzt. Den an den Fahrzeugen entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 35.000 Euro. Im Zuge der Unfallaufnahme und Räumung der Unfallstelle musste die Bundesstraße für etwa eine Dreiviertelstunde gesperrt werden.