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Fußball-Landesliga

TSG Bad Harzburg: Scholze wird Trainer Nummer drei

Mit Blau-Gelb kennt er sich als einstiger Spieler von Eintracht Braunschweig aus: Sven Scholze (li.) unterschreibt als neuer Trainer der TSG Bad Harzburg im Beisein von Fußball-Obmann Michael Bothe. Foto: Epping

Mit Blau-Gelb kennt er sich als einstiger Spieler von Eintracht Braunschweig aus: Sven Scholze (li.) unterschreibt als neuer Trainer der TSG Bad Harzburg im Beisein von Fußball-Obmann Michael Bothe. Foto: Epping

Schafft der bereits dritte Trainer in dieser Saison die Trendwende? Der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist TSG Bad Harzburg setzt nach dem Jahreswechsel auf den Braunschweiger Sven Scholze – und geht damit neue Wege in der Personalpolitik.

Von Björn Gabel Freitag, 30.12.2022, 06:00 Uhr

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Er soll das Unmögliche möglich machen. Fußball-Landesligist TSG Bad Harzburg hat am Donnerstag Sven Scholze als neuen Trainer vorgestellt. Der 53-Jährige soll dem Vorletzten im Abstiegskampf neuen Schwung verleihen und erhält einen Vertrag bis Sommer, mit klarer Option auf eine Verlängerung auch im Fall eines Abstiegs.

In hiesigen Breiten ist Scholze ein wenig beschriebenes Blatt, nicht jedoch für mit gutem Erinnerungsvermögen ausgestatteten Fans der Braunschweiger Eintracht. Für die absolvierte „Atze“, so sein Spitzname, Anfang der 1990er Jahre mehrere Zweitligaspiele.

Zehn Jahre in Mascherode

Nach der aktiven Karriere, die den Mittelfeldspieler auch zum MTV Gifhorn führte, trainierte er an seinem Wohnort zehn Jahre lang den TV Mascherode. Über den Bezirksligisten Rot-Weiß Volkmarode landete er in dieser Saison beim TSG-Staffelrivalen SSV Kästorf. Dort aber fanden Trainer und Mannschaft keinen Draht zueinander, so dass es im November zur Trennung kam.

Zurückblicken will Scholze nicht mehr, seine ganze Energie gelte jetzt der TSG. Natürlich könne auch er die Tabelle lesen, sagte er bei der Vertragsunterzeichnung, um gleich nachzuschieben: „Aber wenn ich nicht an eine Chance glauben würde, dann wäre ich auch nicht gekommen.“ Die taktische Ausrichtung sei für ihn derzeit zweitrangig. „Wir wollen einfachen Fußball spielen.“ Vielmehr gehe es darum, als Mannschaft „vernünftige Werte“ auszustrahlen und als Einheit aufzutreten. „Das müssen wir wieder hinkriegen.“ Sollte es dennoch nicht mit dem Klassenerhalt klappen, gehe es darum, in der Bezirksliga perspektivisch etwas aufzubauen und die Nummer eins im Harz zu bleiben. Scholze verwies darauf, dass er mit Ausnahme der Zeit in Kästorf immer längerfristig gearbeitet habe.

Ein Mann ohne TSG-Vergangenheit

Fußball-Obmann Michael Bothe, der für den neuen Mann vom Schal bis zum Handtuch alles dabei hatte, sprach von einem „Neustart. Wir haben Sven nicht als Abstiegstrainer verpflichtet.“ Erstmals seit der Ära Bernd Kühn setzen die Bad Harzburger wieder auf einen Trainer ohne jede TSG-Vergangenheit. Das könne Mannschaft und Umfeld „nur gut tun“, meinte der neue Teammanager Michael Weiß.

Für die Mission Klassenerhalt sollen neue Spieler kommen, Namen nannte Bothe nicht. Kamil Chmiel, der nach der Trennung von Hannes Deicke das Amt des Spielertrainers übernommen hatte, soll auf dem Spielfeld der verlängerte Arm des neuen Trainers werden.

Auf Scholze wartet eine Herkulesaufgabe. Bereits 13 Punkte trennen die TSG vom ersten Nichtabstiegsplatz, und nur noch 16 Spiele bleiben, um diesen zu erreichen. Auftakt in den zweiten Saisonabschnitt ist am 26. Februar bei der SVG Göttingen, Trainingsauftakt am Wochenende 13./14. Januar. Geplant sind unter anderem Testspiele gegen Germania Lamme und den TSV Vordorf, der von Scholzes gutem Freund Heinz-Günter Scheil trainiert wird. Der ehemalige Coach des Goslarer SC 08 soll ihm ausdrücklich zugeraten haben, in Bad Harzburg anzuheuern.

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