Zähl Pixel
Grünen und der Bürgerliste haken nach

Nachfrage: Was hat das Kaiser-Konzert die Stadt gekostet?

Beim Roland-Kaiser-Konzert im September 2021 feiern rund 6000 Besucher auf dem Osterfeld.  Archivfoto: Epping

Beim Roland-Kaiser-Konzert im September 2021 feiern rund 6000 Besucher auf dem Osterfeld. Archivfoto: Epping

Wie tief musste die Stadt für das Roland-Kaiser-Konzert mit 2G-Regeln auf dem Osterfeld in die Tasche greifen oder Personal abstellen? Die Goslarer Ratsfraktionen der Grünen und der Bürgerliste haben nachgefragt.

Von Hendrik Roß Montag, 18.10.2021, 07:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar. Wie tief musste die Stadt für das Roland-Kaiser-Konzert mit 2G-Regeln auf dem Osterfeld in die Tasche greifen oder Personal abstellen? Die Goslarer Ratsfraktionen der Grünen und der Bürgerliste haben nachgefragt, um sich für künftig geplante Veranstaltungen dieser Art in Goslar zu rüsten. Die Stadtverwaltung verweist in ihrer Antwort auf den wirtschaftlichen Schub, den das Konzert mit sich gebracht habe.

Der Veranstalter habe im Vorfeld Aufträge im Netto-Wert von rund 300.000 Euro an Unternehmen aus Goslar und der Region vergeben. Hinzu kämen die positiven Auswirkungen des Kaiser-Konzertes für Gastronomie und Hotellerie in der Welterbe-Stadt. Die Veranstaltung sei überaus „positiv in der Bevölkerung angekommen“, führt die Stadtverwaltung weiter aus. Durch zahlreiche Medienkontakte des Veranstalters sei dieses Image nach außen transportiert worden. Zudem habe die Stadt auf dem Konzertgelände kostenlos für die anstehende 1100-Jahr-Feier werben können.

Die in der Anfrage aufgeworfenen Fragen nach einem „massiven städtischen Einsatz von Personal und Know-How“ werden nicht bestätigt. Der Konzertveranstalter habe sämtliche Gebühren getragen, für die Nutzung des Osterfeldes und den „Park+Ride“-Service bezahlt und für den Auf- und Abbau der Beschilderung gesorgt. Im Vorfeld des Konzertes habe es eine zweistündige Besprechung mit allen beteiligten Behörden gegeben, am Veranstaltungstag selbst seien zehn städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „im Rahmen der üblichen Tätigkeiten“ im Einsatz gewesen. Der Stadtbrandmeister habe wie bei solchen Veranstaltungen üblich eine Bereitschaft angeordnet. Freikarten-Kontingente für Stadt-Bedienstete habe es nicht gegeben.

In einer Pressemitteilung erklären Grüne und Bürgerliste, dass es ihnen mit ihrer Anfrage um eine „transparente Darlegung des entstandenen Aufwandes“ gehe, da das Konzert nicht wie geplant im Rahmen der Paul-Lincke-Ring-Auszeichnung für Roland Kaiser stattfand. Die musste wegen „einer Terminüberscheidung des Künstlers“ auf kommendes Jahr verlegt werden, teilt die Stadt dazu mit.

Grüne und Bürgerliste begrüßen nach eigenen Angaben, dass Roland Kaiser „das kulturelle Leben mit Schwung nach Goslar zurückgebracht“ hat. Allerdings müsse klar sein, welchen Aufwand die Verwaltung dafür betreiben musste: „Das Engagement der Stadtverwaltung in allen Ehren aber wollen wir das jetzt bei allen Konzerten so handhaben?“, fragt das neue Ratsmitglied der Grünen, Anke Berkes. Ungerechtigkeiten gegenüber anderen Veranstaltungen müssten vermieden werden. Gerade, weil das nächste Goslarer Kaiser-Konzert am 17. Juni 2022 bereits terminiert und der Kartenvorverkauf gestartet ist, sei der Fragenkatalog an die Stadtverwaltung gerechtfertigt. 

 

Mehr wissen als die anderen: News und Hintergründe aus der Region mit dem goslarsche.de-Push-Service direkt auf Smartphone oder Computer erhalten

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen

Orte