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Multinationales Ferienprojekt baut Brücken

Musik und Akrobatik auf der Lutterburg

Gemeinsam stemmen die Teilnehmer aus vielen Ländern das zweistündige Programm im Zirkuszelt vor der Lutterburg. Foto: Leifeld

Gemeinsam stemmen die Teilnehmer aus vielen Ländern das zweistündige Programm im Zirkuszelt vor der Lutterburg. Foto: Leifeld

Warum steht vor der Burg in Lutter ein Zirkuszelt? Diese Frage kursierte geraume Zeit lang in der kleinen Gemeinde, bis es die Antwort gab: Ein schlichtes Plakat, veröffentlicht in den sozialen Netzwerken, und ganz viel Mundpropaganda ließen am Sonntagnachmittag die Freunde interkultureller Verständigung mit Musik und Akrobatik hinauf zur Burg strömen.

Von Andrea Leifeld Mittwoch, 27.10.2021, 13:00 Uhr

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Bereits seit mehreren Jahren bereichert der Bildungsträger „Sophia – Gesellschaft für Kultur gUG“ die interkulturelle Landschaft im Stadtgebiet Salzgitter: Heimisch in Lebenstedt fand das gegenwärtige, multinationale Ferienprojekt für 14 Herbstferientage auf dem historischen Burggelände seinen Standort. Federführend hatte Yvonne Schumann, Wirtin des Barenberger Hofes, die Kontakte zwischen dem Sophia-Geschäftsführer Michael Rolke und der Burg eingetütet. Das Projekt vereinte in einem fast zweistündigen Programm nicht nur 30 Kinder vornehmlich afrikanisch-arabischer Nationalitäten, sondern auch Musiker aus Arabien, Ungarn und Salzgitter sowie Akrobaten und Jongleure aus Tansania und Syrien.

„Die Band hat noch keinen Namen. Sie hat sich ja erst vor wenigen Tagen gegründet“, führte Michael Rolke durch das Programm. Den Mittelpunkt aber bildeten die Kinder, viele von ihnen Flüchtlinge. Gefördert wurde das Aktionsprojekt von der „Deutschen Kultur- und Jugendstiftung“ mit dem Programm „Aufholen nach Corona“.

„Für das Projekt ist nicht entscheidend, was heute bei der Aufführung gezeigt wird“, betonte Rolke. „Viel wichtiger ist, was in den Wochen zuvor hier alles geschaffen wurde und entstanden ist.“ Es gelte Brücken zu bauen zwischen den Kulturen, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Im Stadtgebiet Salzgitter leben Menschen aus120 Nationen, erinnerte er. Arabische und afrikanische Jungs seien voller Energie. Diese gelte es, durch Bewegung in die richtigen Bahnen zu lenken. Akrobatik, Trommeln und Jonglage seien dafür wunderbare Formen. Wertvolle Helfer, um diese Aufgabe zu stemmen, standen ihm zur Seite: „Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit dem Kigamboni-Community-Center in Tansania, sagte Rolke.

Von dort kommt die Mehrheit unserer Trainer und Akrobaten für einige Monate nach Deutschland.“ Dieser Austausch sei eine wunderbare und nachhaltige Erfahrung für alle Beteiligten, um die so temperamentvolle afrikanische Lebensfreude eindrucksam vermittelt zu bekommen, so Rolke. So kam der, auf den ersten Blick so fremdländisch wirkende Zirkus, auf die Burg. Abdul aus Tansania meisterte die Jonglage mit seinen Schützlingen, Faria und Mani schulten die Mädchentanzgruppe und Lana aus Syrien trommelte in der namenlosen Band. Hussein & weitere Freunde leiteten die Akrobatik.

Mit der ersten Woche ist das Sophia-Ferienprojekt nicht beendet. „In dieser Woche kommen weitere Kinder und Jugendliche. Wenn es klappt, gibt es am Sonntag, 31. Oktober, nachmittags noch eine weitere Vorstellung“, kündigt Rolke an.

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Die Kinder sind mit großem Spaß bei der Sache dabei. Foto: Leifeld

Die Kinder sind mit großem Spaß bei der Sache dabei. Foto: Leifeld

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