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Kultmusical auf Tournee

Musical „Kinky Boots“: „Mehr Respekt, mehr Menschlichkeit“

„Kinky Boots“ erzählt die Geschichte von Charlie Price, der die angeschlagene Schuhfabrik seines toten Vaters erbt.

„Kinky Boots“ erzählt die Geschichte von Charlie Price, der die angeschlagene Schuhfabrik seines toten Vaters erbt. Foto: Johan Persson/ATG Entertainment/dpa

Ein englischer Unternehmer produziert auf dem Land Stiefel für Dragqueens. Das Musical „Kinky Boots“ nach einer wahren Geschichte geht jetzt auf Deutschland-Tour. Prominenter Fan ist Jorge González.

Von Philip Dethlefs, dpa Mittwoch, 29.10.2025, 06:50 Uhr

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London.   Als der Unternehmer Steve Pateman in den 1990er Jahren einen ungewöhnlichen Anruf erhielt und gefragt wurde, ob seine Schuhfabrik Frauenstiefel in Männergrößen herstellen könnte, da konnte er all das nicht ahnen: dass seine Geschichte die Basis für einen Film und schließlich ein erfolgreiches und vielfach preisgekröntes Musical mit der Musik eines Popstars werden würde. Ab sofort ist „Kinky Boots“ wieder auf deutschen Bühnen zu sehen - in München, Berlin und Oberhausen. Auch in Zürich gastiert die glamouröse Produktion.

Starkes Schuhwerk, starke Songs

„Kinky Boots“ erzählt die Geschichte von Charlie Price, der die angeschlagene Schuhfabrik seines toten Vaters erbt. Um das Unternehmen zu retten, tut er sich mit Lola, einer selbstbewussten Dragqueen, zusammen. Gemeinsam entwickeln sie eine neue Produktlinie – robuste, aber glamouröse Stiefel für Drag-Performer. Während sie versuchen, die Fabrikarbeiter zu überzeugen und die Produktion rechtzeitig für eine Modenschau fertigzustellen, lernen Charlie und seine Belegschaft, Vorurteile abzubauen und zu sich selbst zu stehen.

Das Skript für das Kultmusical, das 2012 in Chicago uraufgeführt wurde, stammt von Theater-Ikone Harvey Fierstein. Die mitreißende Musik komponierte die amerikanische Sängerin und Songwriterin Cyndi Lauper („Girls Just Wanna Have Fun“), die dafür mit dem Tony Award - dem wichtigsten Theater- und Musicalpreis - in der Kategorie „Beste Originalmusik“ ausgezeichnet wurde. 2013 erhielt „Kinky Boots“ außerdem fünf weitere Tony Awards, unter anderem als „Bestes Musical“.

Jorge González: Botschaft von Respekt und Menschlichkeit

Ein großer „Kinky Boots“-Fan ist der Catwalk-Trainer und „Let’s Dance“-Juror Jorge González. „Was wir vor allem brauchen, ist etwas mehr Respekt, etwas mehr Menschlichkeit und mehr Miteinander. Genau das ist die klare Botschaft dieses Musicals – und sie ist gerade für die junge Generation wichtig“, sagte der 58-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in London. In der britischen Hauptstadt besuchte González die Proben, traf die Besetzung und plauderte mit Tosh Wanogho-Maud, der Lola spielt.

„Lola wehrt sich permanent gegen Geschlechternormen - Drag an sich ist eine Haltung“, erklärte Wanogho-Maud. „Gleichzeitig zelebriert Drag die Weiblichkeit und zeigt, wie sich Maskulinität und Feminität verbinden.“ 

González, der selbst gern auffälliges Schuhwerk trägt, sieht es genauso. „High Heels sind für mich ein Statement“, betont er. „Eine sehr persönliche Entscheidung mich so zu zeigen, wie ich bin – und mich selbst so anzunehmen.“

Auf Tour in Deutschland und der Schweiz

In Deutschland - und der Schweiz - wird in den nächsten Monaten erstmals die englischsprachige Originalproduktion aufgeführt. „Kinky Boots“ gastiert vom 28. Oktober bis 9. November 2025 im Deutschen Theater in München, anschließend vom 11. bis 23. November im Theater 11 in Zürich, vom 17. Dezember bis 17. Januar 2026 im Admiralspalast in Berlin und abschließend vom 20. Januar bis 1. Februar im Metronom Theater in Oberhausen.

Das Skript für das Kultmusical, das 2012 in Chicago uraufgeführt wurde, stammt von Theater-Ikone Harvey Fierstein.

Das Skript für das Kultmusical, das 2012 in Chicago uraufgeführt wurde, stammt von Theater-Ikone Harvey Fierstein. Foto: Rich Lakos/ATG Entertainment/dpa

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