Müller macht im Sommer bei der TSG Bad Harzburg Schluss

Hochzufrieden mit der Mentalität seiner Elf: Marc Müller, Trainer der TSG Bad Harzburg, sieht den zweiten Heimsieg in Folge. Foto: GZ-Archiv
Die Nachricht hat es in sich: Trainer Marc Müller wird im Sommer sein Amt bei Fußball-Landesligist TSG Bad Harzburg zur Verfügung stellen. Der 35-Jährige findet nicht mehr die Zeit, sich der Aufgabe zu 100 Prozent zu stellen. Die Nachfolgesuche läuft.
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Nach drei Jahren kommt das Ende. Marc Müller wird nach dieser Saison sein Amt als Trainer des Fußball-Landesligisten TSG Bad Harzburg aufgeben. „Die Belastung ist für ihn einfach zu groß geworden“, sagt Abteilungsleiter Andreas Schrutek, der schon auf Nachfolgersuche ist.
Müller teilte der Mannschaft seinen auch für Insider nicht unbedingt erwarteten Entschluss am Sonntag nach der 2:4-Niederlage gegen den SSV Nörten-Hardenberg und damit einem Tag vor seinem 35. Geburtstag mit. Er habe durchaus mit einer Verlängerung geliebäugelt, so der TSG-Coach, letztlich aber festgestellt, dass er seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden könne. „Der Spagat zwischen Job, Fußball und Familie ist inzwischen so groß, dass ich nicht mehr 100 Prozent bringen kann“, sagt Müller. „Und diese Mannschaft hat 100 Prozent verdient.“
Hintergrund: Der TSG-Trainer ist im vergangenen Sommer zum zweiten Mal Vater geworden und zudem beruflich in leitender Position in einer Braunschweiger Marketingagentur tätig. Zwar hatten die Bad Harzburger vor dieser Saison ihr Trainerteam erweitert, aber auch das reichte letztlich nicht aus. Ihm habe unter anderem die Zeit gefehlt, mit den Spielern auch mal tiefer gehende Gespräche zu führen, sagt Müller. Zudem könnten seine Assistenten Alexander Scheinpflug und Maximilian Schneider nicht alles auffangen. „Es gibt Entscheidungen, die ich treffen muss.“
Daher der Schlussstrich im Sommer, der allerdings kein kompletter sein wird. Wahrscheinlich ist, dass Müller eine Aufgabe im Abteilungsvorstand übernimmt. Welche Position das sein wird, hänge auch davon ab, welche Vorstellungen sein Nachfolger mitbringe. „Ich will aber dazu beitragen, dass das, was wir uns aufgebaut haben, fortgesetzt wird“, sagt der Noch-Trainer.
Abteilungsleiter Schrutek setzt der Abgang erheblich zu: „Das ist unheimlich schade, weil er der beste Trainer ist, den ich kenne.“ Um keine Unruhe in der Mannschaft aufkommen zu lassen, soll so schnell wie möglich ein Nachfolger präsentiert werden. Erste Namen liegen bereits auf dem Tisch, die auch mit dem aus Kamil Chmiel, Patrick Cesar-Delgado und Marcel Schaare bestehenden Mannschaftsrat geprüft werden. Auch Müller wird in die Nachfolgesuche eingebunden, der sagt: „Es gibt keine Denkverbote.“ Eine interne Lösung scheint allerdings ausgeschlossen.
Der Noch-Amtsinhaber beendet damit seine zweite Etappe im Sportpark. Er hatte die Mannschaft 2019 übernommen und zum Aufstieg in die höchste Spielklasse des Bezirks geführt. Und dort will sich die TSG auch dauerhaft einrichten, wenn es nach dem Abteilungsleiter geht.
Das liegt bis zum Sommer auch in Müllers Hand, der alles geben will, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dass er seinen Rückzug in die zweite Reihe schon so früh ankündige, könne für diese Aufgabe „fast positiv“ sein, meint er. „Vielleicht können wir so noch einmal ein paar Prozent mehr raushauen.“