Jysk wächst im schwächelnden Möbelhandel
Jysk wächst in einem schwächelnden Markt. Foto: Christian Charisius/dpa
Während viele Möbelhändler mit sinkenden Umsätzen kämpfen, legt Jysk in Deutschland zu. Was hinter dem Wachstum des dänischen Unternehmens steckt.
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Handewitt. Der dänische Möbelhändler Jysk wächst in Deutschland gegen den Branchentrend. Bis 2021 kannten Kunden das Unternehmen mit dem Angebot von Möbeln und Matratzen, Heimtextilien und Deko unter dem Namen Dänisches Bettenlager.
Im Geschäftsjahr von September 2024 bis August 2025 erreichte Jysk nach eigenen Angaben in mehr als 920 Geschäften und im Onlinestore in Deutschland einen Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro. Dies sei ein Zuwachs um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte das Unternehmen mit Deutschlandsitz in Handewitt (Schleswig-Holstein) mit.
Sieben Geschäfte seien neu eröffnet und mehr als 100 auf ein neues Store-Konzept umgestellt worden. Jysk beschäftigt den Angaben zufolge mehr als 8.000 Mitarbeiter in Deutschland.
Jysk ist in vielen Städten und Gemeinden in Deutschland vertreten. Foto: Christian Charisius/dpa
Weltweit setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben umgerechnet rund 6,2 Milliarden Euro um, 11,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei umgerechnet 753 Millionen Euro. Weltweit hat Jysk 3.575 Geschäfte.
Branche kämpft mit Kaufzurückhaltung
Laut dem Handelsforschungsinstitut EHI zählt Jysk zu den größten stationären Möbeleinzelhändlern in Deutschland. Spitzenreiter im Umsatz-Ranking sind Ikea und XXXLutz. Die Möbelbranche kämpft seit längerem mit der Kaufzurückhaltung. Viele Verbraucher verschieben größere Anschaffungen und geben weniger Geld für Sofas, Tische, Stühle, Betten und Matratzen aus.
Nachdem Deutschlands Möbelhersteller schon im vergangenen Jahr ein Umsatzminus von 7,8 Prozent hinnehmen mussten, schwächelt das Geschäft auch 2025. In den ersten neun Monaten des Jahres sanken die Erlöse um 4,3 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro, wie der Branchenverband kürzlich mitteilte.
Im Inland gingen die Erlöse stärker zurück als im Ausland. „Die Konsumzurückhaltung, die hohe Sparneigung und der rückläufige Wohnungsbau wirken sich weiterhin negativ auf unsere Branche aus“, sagte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der Deutschen Möbelindustrie.