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"Gäste-Zimmer"

GZ-Podcast mit Sportschützin Jolyn Beer: "Es hat Asche geschneit"

Sportschützin Jolyn Beer (li.) spricht in der ersten Folge des GZ-Podcasts „Gäste-Zimmer“ mit Moderatorin Caterina Klaeden und Sportredakteur Sebastian Krause.  Foto: Kühlewind

Sportschützin Jolyn Beer (li.) spricht in der ersten Folge des GZ-Podcasts „Gäste-Zimmer“ mit Moderatorin Caterina Klaeden und Sportredakteur Sebastian Krause. Foto: Kühlewind

 „Würdest du dich als spießig bezeichnen?“ „Voll“, antwortet Jolyn Beer grinsend ins Mikrofon. Die Sportschützin des SV Lochtum nimmt als Erste Platz im neuen GZ-Podcast „Gäste-Zimmer“. Und für die 27-Jährige kam die Einladung gerade richtig. Zur ersten Folge des neuen GZ-Podcasts geht es hier (nach kostenloser Registrierung):

Freitag, 08.10.2021, 14:01 Uhr

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Lochtum. Jolyn Beer ist zwar schon seit einiger Zeit von den Olympischen Spielen in Tokio zurück, die Erlebnisse sind aber noch ganz frisch. Mit Moderatorin Caterina Klaeden und Sportredakteur Sebastian Krause spricht sie über ihre Eindrücke – auch abseits des Schießstands.

Beer belegte in Japan in ihrer Paradedisziplin Dreistellungskampf mit dem Kleinkalieber den sechsten Platz. Damit war sie die erste Athletin aus dem Kreisschützenverband Goslar, die an Olympia teilgenommen hat. Und das obwohl sie – wie sie selbst sagt – eher ein chaotischer Mensch ist. „Ich mag es, mich auszubreiten. Meine Schießtasche ist nie aufgeräumt und ich suche immer ein bisschen länger“, sagt sie. Ihr chaotisches Wesen gleiche sie aber aus. „Meine Freunde nennen mich schon ‚Die Deutsche‘, weil ich in gewissen Dingen sehr gesetzestreu bin. Ich hasse Unpünktlichkeit.“

Privat hat sich im Leben von Beer in den vergangenen Monaten einiges getan. Ihre Frau Jessica brachte wenige Wochen vor den Spielen in Tokio Tochter Alma zur Welt.

Im Podcast spricht sie offen über ihre Homosexualität, die auch in ihrem auffällig kurzen Wikipedia-Eintrag erwähnt wird. Olympia, Geburt der Tochter und eine lange Karriere als Spitzensportlerin – Jolyn Beer hat in diesen Tagen viel zu erzählen. Unter anderem, wie sie mit der angespannten Corona-Situation rund um Olympia umgegangen ist. „Für mich kam jetzt nie der Gedanke auf, eine Absage in den Raum zu stellen“, sagt Beer im GZ-Podcast „Gäste-Zimmer“. Das Sicherheitskonzept, das das Internationale Olympische Komitee (IOC) vorgelegt hatte, habe sie überzeugt.

Beer spricht außerdem über das offensichtliche Imageproblem, das der Schießsport hat. In der Öffentlichkeit findet er nur wenig Beachtung, Vorfälle mit Waffen führen schnell zum Generalverdacht. Das muss sich ändern. „Wir müssen Vorbilder generieren, denen Leute nacheifern wollen“, fordert die Lochtumerin. „Wir müssen wesentlich moderner und attraktiver werden für die Nachwuchsgewinnung.“

Im „Gäste-Zimmer“ erzählt sie, wie es während eines Wettkampfes in Brasilien Asche vom Himmel regnete, von ihren Anfängen als Kinderkönigin beim SV Lochtum und was sie sich für ihre Zukunft vorgenommen hat.

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