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Keine 200 Unparteiischen mehr

Fußballkreis gehen die Schiedsrichter aus

Abwärtstrend im Fußballkreis: In dieser Saison stehen erstmals weniger als 200 Unparteiische zur Verfügung. Foto: GZ-Archiv

Abwärtstrend im Fußballkreis: In dieser Saison stehen erstmals weniger als 200 Unparteiische zur Verfügung. Foto: GZ-Archiv

Die Entwicklung kennt weiter nur eine Richtung, und die zeigt nach unten: Der Fußballkreis Nordharz hat erneut deutlich Schiedsrichter verloren.  Und auf die, die bleiben, kommen weitere Belastungen zu.

Donnerstag, 14.07.2022, 11:00 Uhr

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Mit einer Hiobsbotschaft eröffnete Obmann Daniel Masterson die Jahresversammlung der Schiedsrichter im Fußballkreis Nordharz: Für die Saison 22/23 stehen nur noch 187 Referees zur Verfügung. „Die Basis ist am Kränkeln“, stellte der Schiri-Chef in der Ostfalia-Hochschule in Calbecht fest.

Klaus-Peter Otto, Mitglied des Bezirksschiedsrichterausschusses, sieht in der neuen Saison weitere Belastungen auf die Kreise zukommen. Weil die Bezirksligen diesmal je 18 Teams umfassen, kommt es unter dem Strich zu neun Begegnungen pro Spieltag. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch neun Schiri-Gespanne gestellt werden sollen. Das werde nicht zu leisten sein, sagte Otto, der ankündigte: „Es wird in der Liga vermehrt zum Einsatz von nur einem Unparteiischen kommen.“

Ohne Vielpfeifer geht es nicht 

Masterson sprach ein zweifaches Lob für sein Lehrwarteteam und die sogenannten Vielpfeifer aus. „Während der Corona-Pandemie hat das Lehrwarteteam Online-Angebote durchgeführt. Dadurch sind50 Schiris an der Pfeife geblieben. Unsere Besetzung der Spiele gelingt nur, weil in unseren Reihen Vielpfeifer für vier bis fünf Partien am Wochenende zur Verfügung stehen.“ Spitzenreiter der Saison 21/22 war Heinz-Günter Maas (Germania Wolfenbüttel) mit 119 Einsätzen vor Sylvia Kalfa (SV Neiletal/78) und Holger-Michael Tiburczy (SC Gitter/76).

Mit einer Statistik brachte Masterson die Misere auf den Tisch. Im Gründungsjahr 2012/13 verfügte der Kreis noch über 331 Schiedsrichter und 116 Jungschiedsrichter. Für die neue Spielzeit werden dagegen nur 187 Unparteiische und 14 Nachwuchsleute geführt. „Du kannst einem nackten Mann nicht in die Tasche greifen und einen Schiedsrichter rausholen. Das geht nicht“, sagte Masterson. Eine gewisse Abhilfe erhofft sich das Lehrwarteteam von einem Jungschiedsrichter-Lehrgang, der am Freitag, 12. August, in Othfresen stattfindet.

Kreisschiedsrichterobmann Daniel Masterson zeichnet Jan-Christof Lachnit, Frank Kühnel, Thorsten Raimer, Fernando Cabello und Johannes Dampc (v. re.) aus dem Altkreis Goslar aus. Fotos: Schacht

Kreisschiedsrichterobmann Daniel Masterson zeichnet Jan-Christof Lachnit, Frank Kühnel, Thorsten Raimer, Fernando Cabello und Johannes Dampc (v. re.) aus dem Altkreis Goslar aus. Fotos: Schacht

Zahlreiche Ehrungen

Die Verdienstnadel für langjährige Tätigkeit in Silber bekamen Frank Kühnel (VfB Dörnten) und Thorsten Raimer (FC Othfresen), während Michael Busse (MTV Bornhausen), Reinhold Bauer (VfR Langelsheim), Fernando Cabello (Goslarer SC 08), Johannes Dampc (VfL Oker), Jan-Christof Lachnit (SV Neiletal), Hans-Jürgen Bergmaier (SV Klein Döhren), Sebastian Mocarski (TSG Bad Harzburg) und Frank Weida (TSV Münchehof) die Verdienstnadel erhielten.

Die Danke-Schiri-Sieger 2021 des Kreises wurden vom DFB ausgezeichnet. Sylvia Kalfa (SV Neiletal/Frauen), Julian Lüddecke(SF Ahlum/U 50) und Maryan Fijalkowski (MTV Schandelah/Gardessen/Ü50) bekamen eine Uhr, eine Urkunde und eine DFB-Pfeife. Mit einer Ehrenurkunde und einem Wurstpaket wurden Christian Biel (FC Othfresen) und Günter Hohensee (SC Atzum) verabschiedet. gs

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