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Die nächsten Tankstellen sind dann in Goslar oder Osterode

Erdgas-Tankstelle in Clausthal schließt

Bis Sommer 2022 kann man in der Robert-Koch-Straße in Clausthal noch Erdgas tanken, dann soll damit Schluss sein. Foto: Römhild

Bis Sommer 2022 kann man in der Robert-Koch-Straße in Clausthal noch Erdgas tanken, dann soll damit Schluss sein. Foto: Römhild

Für manch einen ist Erdgas die saubere Alternative zu Benzin oder Diesel. Eine Gas-Tankstelle auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke war für Tankende bisher eine gute Quelle. Allerdings müssen sich Autofahrer im Oberharz ab kommenden Sommer umstellen. Der Geschäftsführer der Stadtwerke erklärt, warum.

Von Silke Römhild Donnerstag, 28.10.2021, 07:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Während überall die Autofahrer über steigende Sprit-Preise stöhnen, fällt im Oberharz ab kommendem Sommer eine Alternative weg. Die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld haben angekündigt, ihre Gas-Tankstelle auf dem Betriebsgelände in der Robert-Koch-Straße 5 voraussichtlich zur Mitte des Jahres 2022 zu schließen.

Für GZ-Leser Hardy Böhm ist das eine schlechte Nachricht. Seit 2007 fahren er und seine Frau Erdgas-Autos. „Wir haben uns aus Umweltaspekten dafür entschieden“, sagt der TU-Angestellte, der in Sankt Andreasberg wohnt und wie seine Frau zur Arbeit in die Berg- und Universitätsstadt pendelt.

Erdgas sei die sauberste Variante der Verbrenner-Motoren, sagt Böhm. Kostengünstiger sei es auch. „Wenn die Tankstelle in Clausthal zumacht, müssen wir nach Goslar, Osterode oder Barbis fahren“, klagt der Oberharzer. Der Einbau einer eigenen kleinen Erdgas-Tankstelle, eines sogenannten Fuelmakers, bei sich zu Hause würde rund 6.000 Euro kosten.

Auch die TU Clausthal muss künftig umdenken. Aktuell würden vier Fahrzeuge der Hochschul-Flotte mit Erdgas betrieben, teilt die Pressestelle mit. Eine eigene Tankstelle hat die TU nicht, bisher werde die der Stadtwerke genutzt. Nach Auskunft des technischen Dezernats sei der Betrieb einer eigenen Erdgas-Tankstelle sehr teuer. „Aktuell zumindest lohnt sich das nicht“, so die TU.

So sind es denn vor allem auch wirtschaftliche Gründe, die die Stadtwerke zur Schließung bewogen haben. „Unsere Erdgas-Tankstelle ist über 20 Jahre alt“, erklärt deren Geschäftsführer Dr. Hubertus Köhler auf GZ-Anfrage.

Für die Tanksäule und andere Komponenten gebe es bereits keine Ersatzteile mehr. „Wir bewegen uns da auf einem schmalen Grat“, sagt Köhler. Eine neue Anlage wäre sehr teuer. Die Nachfrage sei zudem gering, zurzeit gebe es noch ungefähr 20 Privatkunden, die das Angebot nutzten.

Auch für die Stadtwerke-Flotte erscheine ein mittelfristiger Umstieg auf andere Betriebsarten sinnvoller, so der Geschäftsführer: „Gasantrieb ist nicht zukunftsfähig.“ Die Stadtwerke würden zu großen Teilen künftig auf Elektroantrieb umsteigen, außer bei schwerem Gerät, wo es bislang ohne Verbrenner-Motoren nicht gehe.

Dass die Entscheidung für Einzelne unangenehm sei, ist Köhler bewusst. Deswegen habe man die Kunden bereits jetzt schriftlich über die Pläne informiert. „Wenn wir eine solche strategische Entscheidung treffen, müssen die Menschen Zeit haben, sich darauf einzustellen.“

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