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„Ahorn Harz Hotel Braunlage“

Ehemaliges Maritim-Hotel: Die Modernisierung ist im vollen Gange

Viel Arbeit: Michael Naber hat die Leitung des „Ahorn Harz Hotels Braunlage“ übernommen und will die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppeln.  Foto: Eggers

Viel Arbeit: Michael Naber hat die Leitung des „Ahorn Harz Hotels Braunlage“ übernommen und will die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppeln. Foto: Eggers

Kaum hat die Ahorn-Gruppe das ehemalige Maritim-Hotel übernommen, rücken auch schon die Handwerker an: Die Modernisierung des Hauses läuft, derzeit sei man dabei, Musterzimmer zu entwickeln, berichtet Direktor Michael Naber.

Von Michael Eggers Montag, 25.10.2021, 07:00 Uhr

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Braunlage. Am ersten Tag der Übernahme hat jedes der 305 Zimmer des „Ahorn Harz Hotels Braunlage“ jeweils einen neuen 49 Zoll großen Flachbild-Fernseher und ein neues Telefon erhalten. Und die Handwerker sind sofort angerückt. „Wir sind gerade dabei, Musterzimmer zu entwickeln“, berichtet Direktor Michael Naber.

Der 51-Jährige startet in seiner neuen Stelle gleich richtig durch. Nach drei Jahren Hoteldirektor im Allgäu heißt es für ihn nicht nur, das ehemalige Maritim-Berghotel zu sanieren und auf Stand zu bringen, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter auf einen dreistelligen Bereich zu erhöhen. In einer Zeit, in der alle Hotellerie- und Gastronomiebetriebe in der Stadt und in der Umgebung Personal suchen, kein leichtes Unterfangen – zumal derzeit nur 47 Kräfte in dem Hotel beschäftigt sind. Um Personal zu finden, geht die Ahorngruppe neue Wege. „Wir zahlen Mitarbeitern eine Prämie, wenn sie neue Kollegen vermitteln“, sagt Michael Naber. Köche sind dabei besonders gesucht. „Wer dafür sorgt, dass ein Koch langjährig im Unternehmen arbeitet, kann dafür bis zu 4000 Euro erhalten“, erklärt er. Das Geld werde in mehreren Chargen über Jahre verteilt ausgezahlt.

Aber auch bei der Nachwuchs-Suche beschreitet die Ahorn-Gruppe neue Pfade. So müssen die Auszubildenden kein Geld für Unterkunft und Essen bezahlen. Jetzt, zum Start, würden die Lehrlinge noch in Hotelzimmern untergebracht, aber die Kette überlegt, Personalwohnungen zu schaffen. „Das Personalessen ist übrigens für alle Mitarbeiter kostenlos, und das komplett“, sagt Michael Naber. Die Ahorn-Gruppe würde sogar die Steuerzahlungen für den geldwerten Vorteil ausgleichen, unterstreicht er.

Der Investitionsstau in dem 600-Betten-Hotel ist immens. Die Handwerker haben deshalb bereits damit begonnen, die sanitären Bereiche mit modernen großen grauen Fliesen auszulegen. Saniert werde etagenweise im laufenden Betrieb. Die meisten Gäste hätten dafür Verständnis, berichtet Michael Naber.

Modernisiert werde auch der Wellnessbereich. „Wir haben ja einen schönen großen Innenpool, aber das wollen wir ein wenig aufpeppen“, kündigt der Hoteldirektor an. Auf Stand sollen auch Sauna und Fitnessraum gebracht werden. Der Außenbereich soll ebenfalls neu gestaltet werden. So sollen im oberen Bereich, direkt am Hotel, mehr Parkflächen entstehen, damit die Gäste nicht immer vom Großparkplatz den Berg am Pfaffenstieg hinauf gehen müssen. Dazu soll auch ein Tennisplatz geopfert werden. Der Außenpool bleibe, und im hinteren Bereich Richtung Wurmberg soll ein Fußballfeld geschaffen werden.

Der bereits vorhandene Spielplatz soll sehr viel mehr Geräte erhalten, sodass die Kinder sich richtig austoben können. Überhaupt strebt das Ahorn-Hotel Familienfreundlichkeit an. „Wir wollen eine Kinderwelt mit Bällebad und weitere Indoor-Spielplätze einrichten, die derzeitige Bar in ein Kino umbauen, in dem fünf Filme täglich gezeigt werden, und für ältere Jugendliche wollen wir beispielsweise einen Billardtisch aufstellen und Bereiche schaffen, in denen sie sich mit Computerspieler beschäftigen können“, kündigt der Hoteldirektor an. Gerade das Schlechtwetter-Angebot müsse verbessert werden.

Die Familienfreundlichkeit werde auch bei der Belegung gezeigt. So könnten in den Zimmern, die bislang in der Regel als Doppelzimmer vermietet wurden, künftig bis zu vier Personen übernachten. Damit die Kinder mit bei Eltern oder Großeltern schlafen könnten, wolle die Ahorn-Gruppe entsprechende ausklappbare Sessel in die Räume stellen. Die Zahl der Betten werde also erhöht.

Dafür werde aber auch Platz beim Essen benötigt. Damit die Gäste gleichzeitig frühstücken können, sei der große Festsaal zwingend erforderlich. „Wir streben eine Auslastung von mehr als 70 Prozent an“, betont Michael Naber. Wenn das gelingt, könnte der Saal aber nicht mehr von den Braunlagern für entsprechende Gala- oder Tanzveranstaltungen genutzt werden, bittet er um Verständnis.

Der gebürtige Heidelberger Michael Naber ist 51 Jahre alt. Er ist verheiratet und hat einen Sohn im Alter von 17 Jahren und eine 13-jährige Tochter. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann zog es Michael Naber in die Welt. Er spezialisierte sind auf den sogenannten „F&B-Bereich“, das steht für „food and beverages“, deutsch „Speisen und Getränke“, also eine Art Gastronomieleiter. Er lebte und arbeitete unter anderem in Saudi-Arabien, Bahrain, Dubai, Tunesien, Pakistan, England und Sambia. Vor drei Jahren zog es die Familie Naber dann zurück nach Deutschland. Der heute 51-Jährige arbeitete als Hoteldirektor im Allgäu. Dann kam das Angebot aus Braunlage, „und wir haben als Familie entschieden, in den Harz zu ziehen“, berichtet er. Noch wohne er in einem Hotelzimmer, er sei aber auf der Suche nach einer Unterkunft für die Familie.

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