Zähl Pixel
Harz-Wissen

Der Wurmberg ist der höchste Berg Niedersachsens

Der knapp über 900 Meter hohe Hohnekamm bei Schierke ist der einzige der zehn höchsten Harzberge, dessen Gipfel per Leiter bestiegen werden kann.  Archivfoto: Eggers

Der knapp über 900 Meter hohe Hohnekamm bei Schierke ist der einzige der zehn höchsten Harzberge, dessen Gipfel per Leiter bestiegen werden kann. Archivfoto: Eggers

Braunlage. So, wie Wanderführer Manfred Gille es erzählt, klingt es, als hätte der Harz Berge, die mit denen der Alpen bei der Höhe durchaus mithalten können. „Wir haben ,Vier-Tausender’ in unserem Gebirge“, sagt der Hohegeißer gerne zu seinen Gästen.

Mittwoch, 18.03.2020, 15:09 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Doch damit meint er nicht, dass diese Berge höher als 4000 Meter sind, sondern dass der Harz mit Brocken, Heinrichshöhe, Königsberg und Kleinem Brocken vier Erhebungen hat, die mehr als 1000 Meter hoch sind. Der Braunlager Hausberg Wurmberg steht mit seinen 971 Metern nur an fünfter Stelle im Harz. Er ist aber die höchste Erhebung Niedersachsens.

Die höchsten zehn Berge des Harzes sind alle höher als 900 Meter. Alpiner Skisport mit Liften und Seilbahn wird dabei nur auf dem Wurmberg angeboten. Der Berg ist der einzige der höheren Erhebungen des Harzes, der nicht im Nationalpark liegt. Neben dem Brocken bietet er Gaststätten und einen Aussichtsturm. Darüber hinaus gibt es einen kleinen Streichelzoo, einen künstlich angelegten Schnei-See, der auf einem Weg umrundet werden kann, eine Wasserwelt mit vielen Attraktionen und Spielplätze für Kinder.

Von den „Top-Drei“ im Harz dürfen die Wanderer nur auf den Brocken gehen. Die Gipfel von Heinrichshöhe (1045 Meter) und Königsberg (1033 Meter) liegen in der Kernzone des Nationalparks und da gilt: „Betreten verboten“. Eher unspektakulär ist der Kleine Brocken (1018 Meter). Dessen nicht ausgeprägter Gipfel liegt in der Nähe des ehemaligen Kolonnenwegs und wird von den Wanderern deshalb kaum wahrgenommen.

Der 1141 Meter hohe Brocken ist natürlich der Berg des Harzes schlechthin. Sagenumwoben, auch als Blocksberg bekannt, war er auch stets das Ziel vieler Dichter. Ob Johann Wolfgang von Goethe, Hans-Christian Andersen oder Heinrich Heine, sie alle bestiegen ihn nicht nur, sondern verarbeiteten den Berg auch in ihren Werken. Dabei wurde mitunter auch schon mal übertrieben. So wurde dem Düsseldorfer Dichter lange Zeit die Eintragung ins Brockenbuch „Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine“ zugesprochen. Doch Dr. Friedhart Knolle, Pressesprecher der Nationalparkverwaltung, betont, dass dies nicht stimmt, sondern eine sogenannte „moderne Sage“ ist, die gerne weitererzählt werde.

Die Harzer Berge sind aber auch für ihren Wasser-Reichtum bekannt. Eine Besonderheit dabei ist, dass die vielen Bäche des Harzes mit Elbe und Weser über zwei unterschiedliche Flüsse die Nordsee erreichen. Am Brocken oder auch am Achtermann entspringen sogar Quellen, die in die Elbe oder die Weser fließen. Der größte Harzer Fluss, die Bode mit ihren vielen Quellen wie Warmer und Kalter Bode, Kleiner und Großer Bode, Luppbode oder Rappbode, fließt dabei ebenso wie die Holtemme später in die Elbe, während Oder, Ilse, Radau oder Oker später in die Weser münden.

Der 933 Meter hohe Renneckenberg bei Schierke ist der sechshöchste Berg des Harzes. In der Nähe des Gipfels betreibt der Skiklub Wernigerode eine Skihütte. An siebter Stelle steht der 927 Meter hohe Bruchberg bei Altenau, der in der Kernzone des Nationalparks liegt, und dessen Gipfelkreuz mittlerweile auf der frei zugänglichen Wolfswarte in der Nähe steht.

924 Meter hoch ist die Achtermannshöhe bei Braunlage, deren Gipfel ebenso wie der des Brockens nicht bewaldet ist. Allerdings wächst auf der Kuppe der Achtermannshöhe kein Baum, weil sie aus Granit besteht, während der Brocken oberhalb der Baumgrenze liegt. Der 906 Meter hohe Große Winterberg bei Schierke soll künftig auch stärker für den Wintersport genutzt werden, doch derzeit ist die Umsetzung der entsprechenden Pläne auf dem neunhöchsten Berg des Harzes ins Stocken geraten.

Um gerade einmal 60 Zentimeter übersteigt der Hohnekamm bei Schierke die 900-Meter-Marke. Der an zehnter Stelle im Harz stehende Berg ist vor allem für seine Felsen bekannt. Diese können mit Leitern bestiegen werden. Von den Formationen wie der Steinsklippe aus hat der Wanderer dann bei gutem Wetter fantastische Ausblicke auf Brocken und Wurmberg.

Dabei bewerten Experten die Liste der höchsten Berge im Harz unterschiedlich. Heinrichshöhe und Königsberg beispielsweise werden von manchen Fachleuten nicht gewertet, weil sie sogenannte Nebengipfel des Brockens sind. Das gleiche gilt bei diesen Experten auch für den Kleinen und Großen Winterberg bei Schierke, die als Nebengipfel des Wurmbergs gewertet werden.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen