Bilder aus 100 Jahren Innerstetalbahn
            Zu einstigen Schauplätzen und heutigen Orten entlang der 1976 stillgelegten Bahnlinie führen Ingrid Lader und Ulrich Hermanns in ihrem aktuellen Buch „Die Innerstetalbahn früher und was man heute noch von ihr sehen kann“. Foto: Ebeling
Clausthal-Zellerfeld. 42 Jahre sind seit der Stilllegung der Innerstetalbahn vergangen, die von 1875 bis 1977 zwischen Goslar und Clausthal-Zellerfeld beziehungsweise (ab 1914) Altenau durch die Berge dampfte. Viele Oberharzer trauern ihr bis heute nach, manch einen treibt dabei auch die Frage um, was für eine touristische Attraktion diese kleine Regionalbahn hätte werden können.
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Der Zug ist abgefahren: Was einmal weg ist, kommt nicht wieder. Aber die Orte sind noch da. Bahndämme, Viadukte, seltsam leere oder neu bebaute Plätze, an denen sich einst Bahnsteige, Lokschuppen, Bahnhofsgebäude und Gleise befanden. Sogar auf dem Grund der Innerstetalsperre, aus dem im Dürrejahr 2018 die Fundamente und Bahnsteige des in den 1960er Jahren abgerissenen Bahnhofs Lindthal wieder auftauchten.
Wer weiß noch, wie alle diese Orte vor einem halben Jahrhundert ausgesehen haben? Viele bislang unveröffentlichte Fotos aus der Betriebszeit haben die Autoren Ingrid Lader und Ulrich Hermanns dazu inspiriert, sie in ihrem Buch „Die Innerstetalbahn früher und was man heute noch von ihr sehen kann“ heutigen Aufnahmen gegenüberzustellen und den Geschichten dieser Schauplätze Oberharzer Eisenbahnlebens nachzuspüren.
In „Früher-Heute“-Bildpaaren gibt es ein Wiedersehen mit den Bahnhöfen Frankenscharrnhütte, Silbernaal-Grund oder der ehemaligen Einersberger Zentrale, mit Gleisanlagen im Zellerfelder Tal oder dem Portalkran neben dem Gebäude, das heute der Stadtbibliothek ihr ganz besonderes Gepräge gibt. Der Bahnhof „Clausthal Ost“ lebt wieder auf, den Abschieds- und weiteren Sonderfahrten ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Nicht zuletzt erinnern die Autoren in Wort und Bild an die Kämpfe, die die Eisenbahner jeden Winter gegen die meterhohen Schneeverwehungen auf der Clausthaler Hochebene und in den Taleinschnitten zu bestehen hatten. Und auch die „Rache der Innerstetalbahn“ findet sich im Büchlein wieder: Unter diesem Stichwort blieb den Fans die Entgleisung einer Diesellok 1979 auf der bereits stillgelegten und teils schon abgebrochenen Strecke zwischen Lautenthal und Wildemann in lebendiger Erinnerung.
Anfang der 80er Jahre hatte Ingrid Lader zusammen mit Manfred Bornemann bereits die Chronik der Innerstetalbahn veröffentlicht. 2005 erschienen die „Schmunzelgeschichten“. Oft sei sie gefragt worden, was aus den einzelnen Einrichtungen geworden ist oder an welchen Stellen sie sich befanden – das seien die Überlegungen für das aktuelle Buch gewesen. Da der erste Band, „Die Innerstetalbahn im Oberharz“ inzwischen vergriffen ist und nicht nochmals aufgelegt werden soll, haben die Autoren auch einige Zusammenfassungen daraus und eine Kurzchronik ins aktuelle Buch übernommen.
„Die Innerstetalbahn früher und was man heute noch von ihr sehen kann“ umfasst 112 farbig bebilderte Seiten im Format DIN A5, kostet 16 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.