Autorin Karen-Susan Fessel stellt ihre Werke an der Deilich in Bad Harzburg vor

Während der Lesung sucht Fessel immer wieder die Interaktion mit den Kindern – Die waren sichtlich interessiert an ihrem Beruf. Foto: Fricke
Am vergangenen Dienstag startete nach einem Jahr Pause wieder eine Jugendbuchwoche, in der verschiedene Autoren Schülern unterschiedlicehr Klassenstufen ihre Werke vorlesen und den Beruf des Autors näherbringen. Am Donnerstag war die Berliner Schriftstellerin Karen-Susan Fessel zu Gast in der Oberschule an der Deilich.
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Bad Harzburg. In ihren Büchern beschäftigt sich die 57-jährige Karen-Susan Fessel mit den schweren Themen des Lebens – sie sollen unter anderem helfen, Krankheit und Tod besser zu verstehen. Doch neben traurigen Momenten gibt es auch immer wieder lustige Passagen – wie im Leben.
So las Fessel den Kindern der Deilich in Bad Harzburg auch aus ihrem Roman „Ein Stern namens Mama“ vor, in dem die Geschwister Ruben und Louise den Tod ihrer Mutter verarbeiten müssen. Es ist ihr erstes Buch gewesen, das auch in viele verschiedene Sprachen übersetzt wurde. So unter anderem auch ins Japanische.
Frecher wurde es mit „Und wenn schon“, das für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert wurde. Die Geschichte, die sehr umgangssprachlich geschrieben wurde, handelt von Manfred, der in seiner Schule der Außenseiter ist. Seine Familie ist so arm, dass sie sich nicht einmal eine neue Badehose für ihn leisten kann. Im Laufe der Handlung gerät sein großer Bruder mit der Polizei in Konflikt und Manfred lernt Greta kennen. „Wer jetzt wissen will, wie es ausgeht, muss das Buch selber lesen“, macht Fessel den Kindern aber klar, als sie nach dem Ende fragen.
Zwischendurch erklärte Fessel den Kindern Besonderheiten zum Berufsbild des Schriftstellers und bezog sie aktiv mit ein. So wurde schnell deutlich gemacht, dass ein angehender Autor neben Zeit, Geduld und Disziplin auch ein Quäntchen Glück haben muss, wenn es darum geht, einen Verlag zu finden.
Sie selbst habe ihr erstes Buch an zehn Verlage geschickt, von denen einer es gedruckt habe. „Man muss auch an sich selbst glauben, denn fast alle sagen, dass man das nicht schafft.“ Und noch etwas sollte klar sein: Es sei in der Regel kein Beruf, mit dem man reich werden könne. Vor allem zu Beginn der Karriere bekomme man nicht viel Geld. Ein zehntel Gewinn pro Buch falle für die Autoren ab. Zwar sei J.K. Rowling (Harry Potter) derzeit die reichste Person Englands, das Geld komme jedoch durch die Kinofilme, macht Fessel deutlich. Auch ihr Buch „Ein Stern namens Mama“ werde derzeit verfilmt.
Ihre Inspiration bekommt Fessel für ihre realistischen Erzählungen durch den Kontakt zu anderen Menschen. „Ich halte immer die Augen offen. Da fällt mir dann schon viel ein“, erklärt sie. Am Ende der informativen Lesung konnten sich die Schüler noch Autogramme holen.