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So oder so ein Tag zum Feiern

Am 31. Oktober gewinnt in Goslar die Lust am Gruseln die Oberhand

Sven und Ute Mündel lieben das Morbide, und alle Nachbarn und Spaziergänger profitieren davon: Mündels sind seit mehr als 20 Jahren große Halloween-Fans. Allerdings: Jetzt steht ein Umzug an. Foto: Sowa

Sven und Ute Mündel lieben das Morbide, und alle Nachbarn und Spaziergänger profitieren davon: Mündels sind seit mehr als 20 Jahren große Halloween-Fans. Allerdings: Jetzt steht ein Umzug an. Foto: Sowa

Vom Reformationstag in den Kirchengemeinden bis zur Halloween-Party: Überall in Goslar gab es am Wochenende Anlass, sich zu treffen.

Montag, 01.11.2021, 17:30 Uhr

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Goslar/Oker. Halloween, Schelloween und Lutherschmaus: Der letzte Tag im Oktober wurde ganz unterschiedlich begangen. Stand zunächst noch der Reformationstag im Vordergrund, dominierten spätestens in der Dämmerung die Kürbisfratzen – die Lust am Gruseln gewann die Oberhand.

Im großen Remter der Neuwerkgemeinde geht es bei Kirchenvorstandsmitglied Holger Zietz um die Wurst: Er verteilt die „Frischen“ und „Geräucherten“.

Im großen Remter der Neuwerkgemeinde geht es bei Kirchenvorstandsmitglied Holger Zietz um die Wurst: Er verteilt die „Frischen“ und „Geräucherten“.

Der „Lutherschmaus“ in der Neuwerkgemeinde hat Tradition – nach dem Gottesdienst am Reformationstag, seit einiger Zeit wird er an diesem Tag zentral für die innerstädtischen Gemeinden in der Marktkirche gefeiert, geht es ins ehemalige Kloster Neuwerk, wo der Kirchenvorstand unter der Leitung von Gabriele Radeck-Jördens die Tische schon festlich eingedeckt hat. Einmal im Jahr werden hier riesige Töpfe Grünkohl warm gemacht, so manches Kilo Kartoffeln von Küsterin Susanne Gebel geschält und später gar gekocht. Auch ein Nachtisch und ein Schnaps dürfen nicht fehlen – ob’s dem Herrn Luther gemundet hätte? Für die Gemeinde ist das gemeinsame Mittagessen eine willkommene Gelegenheit, den Kontakt untereinander zu halten und sich auszutauschen. Seit der Schmaus für alle offen ist, finden sich auch andere Besucherinnen und Besucher ein; mit 2G im großen und 3G im kleinen Remter war auch der Pandemie Rechnung getragen. Pfarrerin Karin Liebl stellte neue Neuwerk-Kalender vor, deren Verkauf einem guten Zweck dienen soll.

Pünktlich am 31. Oktober verwandelt sich der Vorplatz des Hauses der Familie Mündel am Fillerbrunnen in eine gruslige Halloween-Kulisse. Zahlreiche selbst geschnitzte Kürbisfratzen und schaurig wirkende Grabsteine zieren den Platz am Georgenberg. „Wir lieben das Morbide, schon seit unserer Jugend“, erzählt Ute Mündel. Geschnitzt werden die Kürbisse schon Tage vorher. Für viele Kinder und Jugendliche ist das Gruselhaus mittlerweile eine kleine Anlaufstelle während des Halloween-Festes geworden, geschmückt wird bereits seit mehr als 20 Jahren. Wenn das Ehepaar zur Geisterstunde zu Bett geht, werden die Utensilien wieder mit ins Haus genommen. „Wenn wir sie über Nacht draußen lassen, ist am nächsten Tag nichts mehr da und unserer Grabsteine bekommen Beine“, erklärt Sven Mündel.

Abgespecktes Schelloween? Der Stimmung tat das keinen Abbruch.  Fotos (2): Kempfer

Abgespecktes Schelloween? Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Fotos (2): Kempfer

Die Bewohner des Georgenberges müssen jetzt allerdings tapfer sein. Das Ehepaar will demnächst nach Upen ziehen und hat dann einen noch größeren Vorplatz. „Wir machen dort weiter“, sagt das Ehepaar, dessen Stammkneipen früher mal das „Merlin“ und das „Tor III“ waren.

Auch in abgespeckter Corona-Variante der Hit: „Schelloween“ in der Bürgerbegegnungsstätte in Oker. Zahlreiche Menschen wollten das Gruselhaus sehen, gingen gerne auch mehrfach durch und standen für Eintritt, Bratwurst oder Kinderpunsch Schlange.

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