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Deutschlandpokal am Arber

Acht Podestplätze: Harzer Biathleten richtig stark

Hans Köllner landet im Bayerischen Wald in allen drei Rennen auf dem Podium und kann sich nun Hoffnungen auf internationale Einsätze in der Endphase der Saison machen. Foto: Deubert

Hans Köllner landet im Bayerischen Wald in allen drei Rennen auf dem Podium und kann sich nun Hoffnungen auf internationale Einsätze in der Endphase der Saison machen. Foto: Deubert

Die Biathleten des Niedersächsischen Skiverbandes befinden sich in erstaunlicherSpätform. Beim vorletzten Deutschlandpokal des Winters im Bayerischen Wald liefen sie massenhaft aufs Podest - obwohl Schneetraining derzeit nicht möglich ist.

Von Björn Gabel Dienstag, 27.02.2024, 19:00 Uhr

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Das war der bisher stärkste Auftritt der Harzer Biathleten in diesem Winter im Deutschlandpokal. Vom Arber im Bayerischen Wald brachten die insgesamt sechs Starter des Niedersächsischen Skiverbandes (NSV) acht Treppchenplätze mit, die Hoffnung auf ein gelungenes Saisonfinale schüren.

Auch wenn kein Sieg heraussprang, zeigte sich Landestrainer Rico Uhlig mit dem Abschneiden rundum zufrieden: „Das war schon außergewöhnlich mit der kleinen Truppe, die wir zur Verfügung hatten. Es hat sich gezeigt, dass wir gut trainiert haben, obwohl wir keinen Schnee haben.“ Vier NSV-Nachwuchskräfte fehlten krankheitsbedingt, der Rest aber lieferte ab.

Köllner und Dunkel räumen ab

Auf dem Programm standen diesmal drei Rennen, ein Einzel, ein Sprint und zum Abschluss ein Supersprint. Zwei Harzer schafften es in allen drei Konkurrenzen auf das Treppchen. In der Männerklasse belegte Hans Köllner vom WSV Clausthal-Zellerfeld die Plätze zwei, drei und zwei belegte und brachte sich damit für internationale Einsätze ins Gespräch. Auch Amy Dunkel (WSV Elbingerode) überzeugte, die bei den Juniorinnen die Plätze drei, zwei und drei abräumte und in einem Rennen das Grüne Trikot der Gesamtführenden trug. Auf Dunkel wartet ein spannendes Saisonfinale, sind die vier ersten Läuferinnen ihrer Altersklasse in der Gesamtwertung nur durch vier Punkte getrennt, wenn die Streichergebnisse einbezogen werden.

Einen Auftritt im blauen Trikot des Gesamtführenden hatte auch Noah Seidel vom SC Buntenbock, der in der Jugend I immer unter den besten fünf landete. Am Ende standen für ihn die Plätze vier, drei und fünf zu Buche, die ihm noch die Chance auf einen Treppchenplatz in der Gesamtwertung bieten. Ebenfalls einmal auf das Podium schaffte es Aaron Jakobs vom WSV Clausthal-Zellerfeld, der in der Jugend 16 nach Rang elf im Einzelrennen Dritter des Sprints wurde. Auch im Supersprint lag er auf Medaillenkurs, hatte aber Pech, dass das Tragegestell seiner Waffe riss und er sich so einen ordentlichen Zeitverlust einhandelte. „Er hat das am Schießstand dann aber super gelöst“, sagte Uhlig. Jakobs kam so noch als Achter ins Ziel.

Junior Albert Engelmann vom WSV Clausthal-Zellerfeld erlebte eine Achterbahnfahrt, wie die Plätze 16, vier und acht zeigen. Ein schwieriges Wochenende hatte in dieser Altersklasse Ferdinand Röthele vom SC Buntenbock, der die Ränge 17, 20 und 16 belegte.

Extreme Bedingungen

Viel Lob hatte Uhlig für den Ausrichter zur Verfügung, der dank eines riesigen Schneedepots als einer der wenigen Standorte in Deutschland noch Rennen ausrichten kann und so an vier Wochenenden in Folge gefordert war. „Es ist einfach krass, was die in diesen Wochen geleistet haben. Respekt“, sagte Uhlig. Immer wieder habe der Veranstalter Schnee nachgelegt und so die Rennen überhaupt erst ermöglicht. Dennoch herrschten beim Einzelrennen am Freitag extreme Bedingungen, weil die Unterlage sehr weich und tief war. „Das hatte mit normalem Laufen wenig zu tun“, sagte Uhlig mit Blick auf die reinen Laufzeiten. Diese lagen bis zu einer Viertelstunde über dem Normalmaß, sodass einige Athletinnen und Athleten mehr als eine Stunde für ihr Rennen benötigten.

Zum Saisonfinale wird dann Ausdauer bei der Anreise gefordert sein, ist dieses doch nach Martell verlegt worden. Auf der Alpen-Südseite wird am zweiten März-Wochenende zunächst das im Januar ausgefallene Sprintrennen um die deutsche Meisterschaft nachgeholt, ehe zum Saisonfinale die nationalen Staffeltitel vergeben werden. Gegen weitere Treppchenplätze dürften Uhlig und seine Schützlinge nichts einzuwenden haben.

Riethmüller wieder im IBU-Cup

Danilo Riethmüller muss zunächst auf weitere Einsätze im Weltcup warten. Der 24-Jährige vom WSV Clausthal-Zellerfeld, der Ende Januar mit dem siebten Platz im Einzelrennen von Antholz einen überragenden Einstand im Kreis der Weltelite gefeiert hatte, ist nicht für die Rennen an diesem Wochenende in Oslo nominiert worden und wird stattdessen im IBU-Cup in Obertilliach eingesetzt. Dort stehen von diesem Donnerstag an ein Sprint, ein Verfolgungsrennen und Mixed-Staffeln an. Sollte es im Weltcup-Team noch Ausfälle geben, wäre Riethmüller erster Nachrücker. Das wiederum würde seinem Vereinskameraden Hans Köllner einen Start im IBU-Cup verschaffen, für den er als erster Nachrücker vom Deutschen Skiverband nominiert worden ist. Ob Riethmüller aufgrund seiner starken Saison im IBU-Cup, in dem er in der Gesamtwertung als bester Deutscher Rang sechs belegt, bei den abschließenden Weltcups in den USA und Kanada eine Startchance bekommt, ist noch offen.

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