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Erster Deutschlandpokal

Harzer Biathleten starten mit Sorgenfalten in den Winter

Biathlet in dunklem Anzug mit Startnummer 136 beim Wettkampf auf schneebedeckter Strecke vor Nadelwald.

Albert Engelmann vom WSV Clausthal-Zellerfeld startet inzwischen in der Herrenklasse und will sich über den Deutschlandpokal für internationale Einsätze empfehlen. Foto: Deubert

Die Vorbereitung lief alles andere als glatt, aber jetzt heißt das Motto Attacke. Für den Harzer Biathlonnachwuchs steht am Wochenende der erste Härtetest bevor.

Von Björn Gabel Mittwoch, 10.12.2025, 19:00 Uhr

Die Voraussetzungen waren schon mal besser. Verletzungen und Krankheiten haben in den vergangenen Monaten das Training der Harzer Biathletinnen und Biathleten zu häufig gestört – und stören es weiterhin. „Ich bin schon ein bisschen skeptisch. Vielleicht müssen wir mal kleinere Brötchen backen“, sagt Landestrainer Rico Uhlig vor dem ersten Deutschlandpokal des Winters an diesem Wochenende am Arber im Bayerischen Wald. Aufgeben aber gilt nicht.

Längere Zwangspausen kann niemand gebrauchen, schon gar nicht in Ausdauerdisziplinen. Die Talente des Niedersächsischen Skiverbandes (NSV) aber hat es diesmal besonders häufig erwischt.

Größtes Sorgenkind ist derzeit Noah Seidel, der nach dem Start bei einem Vorbereitungsrennen in München von Rückenproblemen geplagt wird. Der 18-Jährige, in der vergangenen Saison Bronzemedaillengewinner bei den deutschen Meisterschaften, verpasst den Saisonstart ebenso wie die zuletzt erkrankten Milla Born und Emily Hoppe.

Nur zwei kommen ungeschoren durch

So chauffiert Uhlig nur ein kleines Team gen Süden. Neu im Deutschlandpokal dabei sind Mica Wildenhayn, den eine Ellbogenfraktur zurückwarf, und Alena Frieling, dazu kommen die etablierten Emma Busche, Liv Hildebrand, Aaron Jakobs sowie Ruben Heinrich. „Nur Aaron und Alena sind ohne Rückschläge durch die Vorbereitung gekommen“, sagt Uhlig. Daher seine zurückhaltende Prognose.

Immerhin herrschten zuletzt gute Trainingsbedingungen: Der erste Wintereinbruch im Harz ermöglichte ordentlich Schneekilometer im Landesleistungszentrum Sonnenberg, und als dort nichts mehr ging, buchten die Harzer kurzerhand ein Trainingslager am Arber. Das dortige Wintersportzentrum sei inzwischen „gigantisch“, so Uhlig, Containerdorf für die Athleten und Schneedepot inklusive.

Engelmann auf der Reserveliste

Am Arber werden noch weitere Athleten erwartet, die für den NSV und ihre Heimatvereine laufen, aber nicht mehr oder nur noch sporadisch im Harz trainieren. So Albert Engelmann, der jetzt bei den Herren durchstarten will. Über gute Ergebnisse im Deutschlandpokal will sich der 20-Jährige für internationale Einsätze im IBU-Cup, der 2. Liga des Biathlons, anbieten. Auf der Reserveliste steht er schon. „Albert ist physisch gut drauf“, sagt Uhlig. Adrian Franz, Amy Dunkel und die ans Ski-Internat in Oberwiesenthal gewechselte Klara Hertel vervollständigen des NSV-Aufgebot.

Für Köllner nur Beinarbeit möglich

Geduld muss der ehemalige Junioren-Weltmeister Hans Köllner aufbringen, der wieder einmal einen gesundheitlichen Rückschlag zu verkraften hat. Der 24-Jährige musste sich im Sommer einer Handoperation unterziehen, die ihn noch immer beschäftigt. „Er kann den Stock noch nicht richtig halten“, so Uhlig. „90 Prozent seines Trainings sind zurzeit Beinarbeit.“

Nach dem vergangenen Winter, in dem es unter anderem einen kompletten Medaillensatz durch Hildebrand, Jakobs und Seidel bei den deutschen Meisterschaften gab, „liegt die Messlatte ein bisserl höher“, sagt Uhlig, der anfügt: „Wir wollen uns jetzt in die Saison reinkämpfen, uns beweisen und weiterentwickeln.“ Auch wenn die Voraussetzungen schon mal besser waren.

Das Harzer Aufgebot

Männer: Albert Engelmann, Hans Köllner (beide WSV Clausthal-Zellerfeld), Adrian Franz (SC Buntenbock)

Frauen: Amy Dunkel (WSV Elbingerode)

Jugend II männlich: Aaron Jakobs (WSV Clausthal-Zellerfeld), Noah Seidel (SC Buntenbock)

Jugend 17 männlich: Ruben Heinrich (WSV Clausthal-Zellerfeld)

Jugend 17 weiblich: Emma Busche, Klara Hertel (beide SC Buntenbock), Liv Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld)

Jugend 16 männlich: Mica Wildenhayn (SC Buntenbock)

Jugend 16 weiblich: Alena Frieling, Emily Hoppe (beide WSV Clausthal-Zellerfeld), Milla Born (Buntenbock)

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