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Athletin des SV Lochtum

Sportschützin Jolyn Beer gewinnt Gold bei der WM in Kairo

Die Freude ist riesengroß: Mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille kehrt Jolyn Beer von den Weltmeisterschaften in Kairo zurück. Foto: GermanShootingNews

Die Freude ist riesengroß: Mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille kehrt Jolyn Beer von den Weltmeisterschaften in Kairo zurück. Foto: GermanShootingNews

Es kam auf jede Kleinigkeit an: Sportschützin Jolyn Beer vom SV Lochtum gewinnt bei der WM im ägyptischen Kairo die Goldmedaille mit dem Kleinkalibergewehr über 50 Meter liegend. Fast wäre dieser Erfolg aber nicht möglich gewesen.

Von Sebastian Krause Montag, 17.10.2022, 19:00 Uhr

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Ein Wimpernschlag machte den Unterschied aus: Sportschützin Jolyn Beer hat bei den Weltmeisterschaften in Kairo die Goldmedaille gewonnen. Die Athletin des SV Lochtum setzte sich am Montag im nicht-olympischen Wettkampf mit dem Kleinkalibergewehr über 50 Meter liegend mit 627 Ringen knapp vor Sarina Hitz aus der Schweiz (626,7 Ringe) und der US-Amerikanerin Mary Carolynn Tucker (625,7) durch. Für Beer war es die erste Einzelmedaille bei einer Weltmeisterschaft.

„Der Wettkampf heute war von Anfang bis Ende wirklich sehr gut. Einen ähnlichen Wettkampf hatte ich in diesem Jahr liegend schon bei der deutschen Meisterschaft, als ich dort auch gewinnen konnte“, sagte die 28-jährige Sportsoldatin im Gespräch mit der GZ. „Ich bin sehr zufrieden.“

Beer fängt sich einen Infekt ein

Fast wäre es jedoch nicht zu diesem Erfolg gekommen. Beer hatte sich auf der Anreise nach Kairo einen Infekt eingefangen und musste deshalb ihren Auftritt mit dem Luftgewehr-Frauenteam absagen. „Das war natürlich mehr als schade, direkt krankheitsbedingt ausfallen zu müssen für die ersten Wettkämpfe“, sagte Beer. „Aber ich hätte niemanden einen Gefallen getan, wenn ich das ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen hätte, zumal ich körperlich auch nicht in der Lage war zu schießen.“ Für die Lochtumerin sprang kurzfristig Hannah Steffen aus Königsbach ein. Sie habe die Situation jedoch „gut angenommen und verarbeitet“, so Beer. Die erste Enttäuschung sei „kein Problem mehr“ gewesen.

Das ließ sich im Wettkampf am Montag gut erkennen. Von Beginn an hielt sie sich bei den Führenden auf und steigerte sich Stück für Stück. Ihre besten Ergebnisse lieferte sie in den Serien drei, vier und fünf ab, als sie 105,3, 105,0 und 105,1 Ringe erzielte. Im letzten Durchgang folgten dann zwar nur noch 102,7 – doch der Vorsprung reichte zur Goldmedaille.

Quotenplätze für Olympia ein Thema

Mit dem ersten Erfolgserlebnis im Rücken kann Beer die kommenden Wettkämpfe ein wenig entspannter angehen – auch wenn die Motivation groß sein dürfte, weitere Siege und Podestplätze einzufahren. In der ägyptischen Hauptstadt geht es auf der neu errichteten Schießanlage auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris 2024. Bis vor dem Start der WM wurden bisher 24 Plätze bei den Europameisterschaften in Larnaka (Flinte) und Breslau (Kleinkaliber) sowie der Flinten-WM in Osijek vergeben. In Kairo will das deutsche Team das Kontingent weiter aufstocken, insgesamt 32 Quotenplätze werden vergeben.

Für Beer, die erst vor wenigen Wochen bei den Europameisterschaften in Breslau Gold mit dem Team im Dreistellungskampf gewonnen hatte, geht es bereits am Dienstag weiter. Dann schießt sie über die 50 Meter liegend im Mixed-Wettkampf. Ihren Hauptwettkampf im Dreistellungskampf bestreitet sie am Donnerstag mit der Qualifikation, am Freitag steht das Finale an.

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