Der Boxsport kehrt nach Goslar zurück
Letztmals gab es in Goslar ein Boxturnier im November 2014. Das 1. Bergpokalturnier für Amateure fand in der Halle an der Wachtelpforte statt, acht Jahre später sollen nun in der Goldenen Aue bis zu 26 Kämpfe ausgetragen werden. Foto: GZ-Archiv
Nach langer Pause heißt es in Goslar wieder „Ring frei“. Am 1. Oktober richtet Promoter Timur Lock in der Goldenen Aue eine Boxgala aus. Geplant sind bis zu 26 Kämpfe bei Profis und Amateuren. Es soll der Auftakt eines großen Projekts sein.
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In Goslar werden nach langer Pause wieder die Handschuhe geschnürt. Am Samstag, 1. Oktober, steigt in der Goldenen Aue eine Profi-Box-Gala. Ausrichter ist der Goslarer Timur Lock, der seine Premiere als Promoter feiert.
Der 38-Jährige arbeitet seit Wochen intensiv auf das Ereignis hin. Inzwischen seien alle Genehmigungen eingetroffen, sagt Lock, der sich einiges für diesen Abend vorgenommen hat. Maximal 26 Kämpfe sollen ausgetragen werden, davon vier mit Profis. Der Jung-Promoter rechnet mit 400 bis 500 Zuschauern, auch wenn die Halle theoretisch für 1200 Fans ausgelegt ist. Die Veranstaltung läuft über die seit 2004 bestehende German Boxing Association (GBA).
Lock will eine "gute Show abliefern“
„Wir wollen eine gute Show abliefern“, sagt der Promoter. Heißt: Es soll das ganze Programm mit Nebelmaschinen, Lichttechnik und öffentliches Wiegen geben. Geplant ist auch eine Tombola, von deren Erlös ein Teil an die Goldene Aue gehen soll.
Wer genau in Goslar in den Ring steigen wird, wird derzeit noch festgelegt. Wenn das Programm feststeht, wahrscheinlich Ende August/Anfang September soll auch der Kartenvorverkauf anlaufen. Unterstützung bekommt der Goslarer von Uwe Schuster vom Profiboxcamp aus Halle und einem Boxstall aus Gera. Lock will mit der Gala auch an den ehemaligen Boxring 38 erinnern, für den sein Großvater Wolfgang Jahrzehnte lang aktiv war.
Promoter Timur Lock (re.) mit dem Goslarer Studiobetreiber Jörg Müller, der bei ihm die Begeisterung für Kraftsport weckte. Foto: Privat
Sein Enkel setzt seit einiger Zeit voll auf die Karte Boxsport. Er hat die „Gewinner Schmiede“ gegründet, in der er Profis ausbilden will, und zeitgleich die „Familienschmiede Harz“ ins Leben gerufen, die sich als eingetragener Verein an Breitensportler richtet. Eigentlich sollte das Gym schon im vergangenen Jahr an den Start gehen, dann aber habe er die bereits angemieteten Räumlichkeiten doch nicht beziehen dürfen, sagt Lock. Wenn alles glatt geht, könnte es Ende des Jahres so weit sein. Lock, Spitzname Locke, trainierte bereits den aus Vienenburg stammenden Superweltergewichtler Jan Camp, die Wege der beiden haben sich inzwischen aber wieder getrennt.
Boxsport spielt existenzielle Rolle
Der Sport spielt im Leben des 38-Jährigen eine existenzielle Rolle. „Er hat mir das Leben gerettet“, sagt Lock, „er hat mir Disziplin und Gruppenzusammenhalt vermittelt.“ Wegen eines Geburtsfehlers am Herzen habe er als Kind lange ein totales Sportverbot gehabt: „Ich durfte nicht mal mehr schaukeln.“ Auch nach einer OP habe er lange keinen Sport treiben können, Boxen schon gar nicht.
Als schmächtiger Teenager habe er dann schlimme Mobbingerfahrungen machen müssen, die sich erst legten, als er im Goslarer Studio „Twins Gym“ den Kraftsport für sich entdeckte. Dessen Chef Jörg Müller sei eine wichtige Bezugsperson in seinem Leben, das anschließend nicht immer gradlinig verlief. Der Boxsport ist jetzt sein Anker: Inzwischen hat Lock die Trainerlizenz des Weltverbandes WBU in der Tasche, ist auf dem Weg zu einer Trainer-C-Lizenz und demnächst auch Promoter.
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